Wer ist Thorsten Bastian? Bitte stell Dich doch mal kurz vor. Und damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch ein kleines persönliches Geheimnis von Dir.
Internet- und Kommunikationsagentur basta!media aus Köln. Ich bin Wahl-Kölner aus Überzeugung und liebe meine Heimatstadt. Zum Internet kam ich bereits 1997 und habe schnell erkannt: Das ist die Zukunft! Da musst Du mitmachen! Selbständig habe ich mich bereits im Jahr 2000 gemacht. Begonnen hat alles mit kleinen Websites für die Unternehmen um die Ecke. Die darf man heute keinem mehr zeigen… Aber das waren wohl andere Zeiten.
Parallel dazu habe ich damals noch Diplom Medienwissenschaften mit dem Schwerpunkt Medienpsychologie studiert. Ich bin also gar nicht der klassische Programmierer, was viele immer denken…
2004 habe ich dann basta!media gegründet und mir schnell Gleichgesinnte gesucht, die meine Werte und Visionen teilt. Heute berate und begleite ich mit meinem Team Unternehmen und Marken in allen Belangen Ihrer Onlinekommunikation. Durch meinen Beruf reise ich sehr viel und lerne die unterschiedlichsten Leute kennen. Das schätze ich sehr. Privat lebe ich mit Freundin und Hund am Kölner Stadtrand das personifizierte Spießerleben:).
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma, wo liegt Eure Superpower?
Wir beraten und realisieren umfassend. Das bedeutet, dass wir sowohl strategisch, inhaltlich als auch technisch alles inhouse realisieren können. Für unsere Kunden hat das den enormen Vorteil, dass sie, wenn sie es wünschen, nur mit einer Agentur zu tun haben. Viele Köche verderben oftmals den Brei – das wusste schon meine Oma. Wenn alles aus einer Hand kommt, gibt es die üblichen Abstimmungsschwierigkeiten und Reibungsverluste nicht und man kann fürs Budget mehr realisieren.
http://www.brandday-cologne.de) haben wir genau das im vergangenen Jahr gemacht und gehen 2015 in die zweite Runde.
Wer ist Euer typischer Kunde?
Den gibt es zum Glück so nicht! Wir lassen uns jeden Tag überraschen und freuen uns neue Leute kennen zu lernen. Natürlich sind bei uns im Laufe der Jahre auch die Kunden größer geworden. Wenn jedoch eine Einzelperson eine tolle Geschichte zu erzählen, ein geniales Produkt erfunden oder ein innovatives Unternehmen gegründet hat, werden wir die Letzten sein, die das nicht mit unserem Knowhow unterstützen.
Die Social Media Landschaft hat sich in den letzten Jahren immer wieder verändert. Facebook ist aber nach wie vor einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Social Media Kanal.Was sind Eurer Meinung nach die Top 3 „Do´s and Don´ts“ für´s Facebook Marketing?
- Do´s:
1. Zuhören
Es geht darum seine Zielgruppe kennen zu lernen. Sie glauben gar nicht, wie viele unserer Kunden erst durch Ihr Social Media Engagement begreifen, wie ihre Kernzielgruppe wirklich tickt. Es gilt, sich inspirieren zu lassen und den eigenen Horizont zu erweitern.
2. Interagieren
Wenn man sein Gegenüber kennt, kann man ihm auf Augenhöhe begegnen. Dazu ist es aber wichtig, dass man Rückfragen stellt und sich aktiv mit seinen Fans auf Facebook auseinandersetzt. Nur durch gezielte Interaktion können wirklich Mehrwerte entstehen – auf beiden Seiten.
3. Weiterentwickeln
Die richtigen Schlüsse aus dem Kontakt zu Fans und den eigenen Social Media Erfahrungen zu ziehen ist wichtig. Noch wichtiger ist es aber, die eigene Außenwirkung daraufhin anzupassen. Social Media Kommunikation ist einem stetigen Prozess des Wandels unterworfen. Was vor zwei Jahren funktionierte, lockt heute unter Umständen keinen mehr auf die eigene Page.
- Don´ts:
1. Rein werbliche Inhalte erstellen
Wer nur wirbt, der stirbt bei Facebook. Menschen wollen keine Werbung. Sie wollen authentischen Austausch mit Ihren Marken.
2. Die einzelnen Personen nicht ernst nehmen
Man sollte nie die Macht eines einzelnen Kommentars von gut vernetzten Menschen unterschätzen.
3. Nur Facebook im Auge haben
Facebook ist durch die große Reichweite natürlich fast immer im Kanalmix vorhanden. Jedoch gibt es Nischenplattformen, die für das Erreichen des ein oder anderen Ziels vielleicht viel besser geeignet sind.
Stell Dir vor, Du hättest 3 Wünsche frei, die Dir Mark Zuckerberg bzgl. Facebook erfüllen würde. Was wären die?
1.) Er könnte mir die gesamte Firma überschreiben und mich auf einen Schlag unglaublich reich und mächtig machen
2.) Transparentere Kommunikation in Bezug auf bevorstehende Veränderungen und die Vision hinter Facebook.
3.) Entwicklung eines Partnerprogramms für Unternehmen und Agenturen, ähnlich wie Google es zum Beispiel seit Jahren macht.
Social Media hat Kommunikation in den letzten Jahren stark verändert. Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
Nach wie vor gilt es, die deutsche Wirtschaft und vor allem auch die Rechtsprechung in Deutschland fit für Social Media zu machen. Viele Politiker, Unternehmen und auch Urteile der vergangenen Jahre, treten leider immer wieder den Beweis an, dass Social Media noch lange nicht in unserer Gesellschaft angekommen ist. Themen wie Datenschutz, Vorratsdatenspeicherung etc. zeigen, dass sich Theorie nur dann in die Praxis übertragen lässt, wenn alle Beteiligten wissen, wovon sie reden… Und das gilt es gesellschaftlich umzusetzen. Meiner Meinung nach, sollte das bereits in der Schule mit der Vermittlung einer vernünftigen Medienkompetenz beginnen.
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
Die Digitalisierung wird immer mehr Bereiche unseres Lebens erobern. Ich selbst habe z.B. zu Hause eine internetgestützte Heizungsregelung, mehrere internettaugliche Steckdosen und kann meine Musik in allen Räumen vom Handy aus steuern. In unserem Haushalt hat jeder mindestens drei internettaugliche Endgeräte, der Fernseher geht ins Netz, die Spieleanlage, das Radio etc. Vor allem für Netzbetreiber wird die dadurch entstehende Fülle an Informationen zur größten Herausforderung. Es müssen immer mehr Daten erhoben, von A nach B transportiert werden und diese Daten wollen vernünftig kategorisiert und ausgewertet werden.
Für den Endverbraucher muss das dennoch alles schnell und einfach vonstattengehen. Meiner Meinung nach, werden sich künftig immer mehr Aggregatoren oder Metaservices für diese ganzen Schnittstellen bilden. Apple gibt uns mit seinem HomeKit z.B. einen guten Vorgeschmack darauf, was uns bevorstehen wird.
Herausforderung für unseren Markt:
Die Herausforderung für unseren Markt wird meiner Meinung nach darin bestehen, dass wir auf immer mehr Hochzeiten tanzen müssen. Ich warte noch auf den Tag, an dem wir erste Markenkampagnen für den vernetzten Kühlschrank zu Hause entwickeln sollen oder spezielle Social Media Kampagnen für Car-Infotainment-Systeme. Es heißt am Ball und auf der Höhe der Zeit bleiben. Und das wird verdammt schwer, wenn man sich nicht spezialisiert und seine Nische findet.
Herausforderung für unsere Firma:
Noch bieten wir eine generelle Unterstützung von Onlinekommunikation für unsere Kunden an. Und das mit bestem Wissen und Gewissen. Jedoch werden auch wir uns verstärkt unsere Nische(n) suchen müssen, um dauerhaft bestehen und verstehen zu können. Die Spezialisierung auf online vermittelte Markenkommunikation ist erst der Beginn.
Meine Persönliche Herausforderung:
Eine Strategie entwickeln, wie wir basta!media auch in 20 Jahren als Agentur noch führen können. Dazu müssen wir uns ebenfalls stetig weiterentwickeln und der digitalen Evolution mit einer eigenen Transformation nachhaltig begegnen.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
einen Blog, auf dem Du Dich zu Fachthemen gerne informierst (deutsch oder Englisch)
http://www.allfacebook.de – Kein Insidertipp aber absolute Pflichtlektüre.
ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat (das nicht unbedingt ein Business Buch sein muss)
„Das Neue und seine Feinde“ von Gunter Dueck
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast (und was, bzw. von wem)
http://www.brandday-cologne.de. Dort kümmern wir uns um unsere KernthemenMarken- und Unternehmensführung im Zeitalter der digitalen Kommunikation.
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit
Evernote. Ohne mein digitales Gedächtnis würde mir der Kopf vor lauter Informationen platzen. Ich organisiere 90% meines Wissens mit Evernote.
Mit welchem Experten aus Deinem Fachgebiet würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Ich würde mich gerne mit dem Zukunftsforscher und Sprecher Matthias Horx über die Zukunft des Internets und der Sozialen Medien unterhalten. Ich schätze ihn und seine Arbeit sehr. Für mich ist er einer der wenigen Visionäre, der sich mit dem deutschen Markt so auseinander setzt, dass man seine Thesen nachvollziehen kann und den Prognosen Vertrauen schenkt. Seine Sicht der Dinge wäre sicherlich eine Bereicherung.