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Interview mit Karsten Greve – PILOT FISH

Karsten_GreveWer ist Karsten Greve? Bitte stell Dich doch mal kurz vor. Und damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch ein kleines persönliches Geheimnis von Dir.

Ich bin 46 Jahre alt, habe vor gefühlt 100 Jahren Graphik Design in Nürnberg studiert und bin über Stationen bei Jung von Matt und Zum goldenen Hirschen in Hamburg in der Selbstständigkeit in Berlin gelandet.

Angefangen habe ich hier mit einer eigenen Werbeagentur (PILOT FISH, www.pilot-fish.de), mit der wir kleine bis mittelständische Kunden in ganz Deutschland betreuen.

Aus purer Lust am Machen habe ich vor 6 Jahren ein Restaurant eröffnet, in dem es ausschließlich Risotto gibt – das RisOtto (www.ris-otto.de).

www.fanns.de).

Mit ein bißchen Glück können wir demnächst das nächste Projekt umsetzen, da kann ich aber noch nichts drüber erzählen, sonst klappts nicht, da bin ich etwas abergläubisch.

Elevator Pitch! Was macht Eure Firma (pilot-fish.de)? Und vor allem: was macht ihr besser, was ist Euer USP?

Zuerst mal: Wir machen nichts digitales! Keine App, kein Portal, kein webbasiertes Dings – aber dafür eine ganze Menge andere Sachen, für die wir das Netz natürlich auch brauchen.

Obwohl wir mit der Agentur nur an der Oberfläche kratzen, was das Thema Digital betrifft, kann ich uns nur jedem empfehlen, der mit einer Werbeagentur zusammenarbeiten möchte, die mit Lieblingskunden arbeitet.

www.ris-otto.de). Das vielleicht beste der Stadt.

www.fanns.de). Die Fanns sind Kissen mit Charakter für Kinder und Erwachsene. Die Fanns werden immer bei Dir bleiben. Aber. Damit Du verstehst, was ich meine, müßtest Du sie schon in der Hand halten und mit einem der Fanns kuscheln. Also treffen wir uns außerhalb des Fahrstuhls und ich bring Dir einen mit.

Was ist Eure interne “Secret Sauce”?

Wären wir nur Werber, hätten wir nie eine Agentur gegründet. Als Gastronomen wären wir nie auf die Idee gekommen, ein Restaurant mit nur einem Produkt zu eröffnen. Kuscheltiere, die nicht putzig aussehen – funktioniert nie!

Das ist unsere Stärke: Sachen machen, die man eigentlich nicht machen kann, die Leute aus der jeweiligen Branche nie machen würden. Dinge denken und mit einander zu verbinden, die auf den ersten Blick nicht zusammen gehören. Eben weil wir nicht nur aus einer Ecke denken, sondern aus vielen verschiedenen.

Was wahrscheinlich ziemlich attraktiv sein könnte für alle aus der digitalen Ecke. Die eben nur in ihrer digitalen Ecke stehen und nicht gucken, ob das in der analogen Welt überhaupt Sinn macht.

Was genau ist Deine Rolle im Unternehmen, wo liegt Deine Expertise und “Superpower”?

Erstmal bin ich ja nur Diener meiner Herren. Ich bin derjenige, der dafür zu sorgen hat, daß sich alle wohlfühlen. Aber ich bin auch derjenige, der die Sachen anschiebt und ins Rollen bringt.

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?

Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat: Puh.

Das ist mir zu hoch. Da gibt’s soviel.

Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:

Was ich so irre finde: Es gibt soviel Dinge, die zwar technisch möglich sind, aber als App so sinnlos sind. Weil es einfach analog viel besser funktioniert. Schon immer funktioniert hat.

Schönes Beispiel: Bonuskarten in der Gastronomie. Gibt’s jetzt auch digital. Ganz viele StartUps, waren alle schon da. Eine tolle App fürs iPhone. Muß ich nur hinhalten und klick, ist ein digitaler Stempel mehr drauf. Dazu gibt’s noch tolle Rabattangebote, kann ich alles social-media-mäßig kommunizieren, bringt viele neue Kunden (tuts nicht, aber die Gründe dafür, das würde jetzt zu lange dauern). Dafür brauchts Stationen und das Gegenstück neben der Kasse, die App, noch ein iPhone, WLAN und viel Gefummel, bis das iPhone entsperrt ist, die App aufgerufen, das entsprechende Restaurant in der App gefunden, hinhalten. Kostet ZeitGeldAufwand. Hat keiner, schon gar nicht im Mittagsgeschäft an der Kasse mit einer Schlange hungriger Leute hinter dem, der da am iPhone fummelt.

Gibt eine Stempelkarte aus Papier, Stempelchen drauf, fertig.

Herausforderung für unseren Markt:

Immer besser werden und besser bleiben.

Herausforderung für unsere Firma:

Immer besser werden und besser bleiben.

Meine Persönliche Herausforderung:

Nie aufhören zu denken, nie zu faul werden, immer schön raus aus der Comfort Zone.

Wie sieht Dein “digitales Workout” in der nächsten Zeit aus? In welchen Themenbereichen willst Du Dich oder würdest Dich gerne verbessern?

Ich würde gerne besser verstehen, wie ich ohne viel Investment noch besser (und mehr!) online verkaufen kann. Wer da Ideen hat – call me!

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

einen Blog, auf dem Du Dich zu Fachthemen gerne informierst (deutsch oder Englisch)

www.herzdamengeschichten.de – erstmal einfach ein verdammt gut geschriebenes Blog. Der Autor schreibt erstmal so über sein Leben, mit Frau, dann mit Kindern … und hat sein Blog einfach weiterentwickelt. Mit sorgfältig ausgesuchtem Kooperationspartner, mit interessanten Themen … für mich ein Paradebeispiel für Thinking outside the Box, vielseitig interessiert, sehr inspirativ.

ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat (das nicht unbedingt ein Business Buch sein muss)

Ich lese ja nicht unbedingt so viel. Aber ich kann die Doku-Serie „Deadliest Catch“ auf Discovery sehr empfehlen. Krabbenfischer auf der Bering-See, es geht eigentlich auch nur ums Krabbenfischen. Aber um das so zu machen, mußt Du schon sehr dedicated sein. Das mußt Du wollen. Und das finde ich sehrsehr inspirierend.

das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit

Mein Hirn!

Mit welchem Experten aus Deinem Fachgebiet würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?

Eben: Ich würde gerne mal mit einem Krabbenfischer auf die Beringsee fahren und einen Trip mitmachen. Wobei ich das nicht schaffen würde, außerdem werd ich schnell seekrank. Aber diese Hingabe, dieses Wollen, unter heftigsten Umständen – das würd ich gerne mal erleben.