Wer ist Carsten Haueis ? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
Ich bin Carsten Haueis, 38, Stahlbetonbauer, Diplom Kommunikationswirt FH & Social Media Manager (depak & pzok geprüft). Ich bin verheiratet und lebe im emsländischen Meppen mit meiner Frau und Hund (Oskar, Rasse Bulldogge) zusammen. Ich reise gerne, lese viel und verbringe gerne Zeit mit der Familie und Freunden. Ich liebe Hardcoremusik, Tattoos und Konzerte.
hier: Ev1.TV Interview Haueis
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Einen Spleen? Ui, ich bin gerne anders|artig, provoziere und polarisiere gern. Mein Facebook-Account bin 100% ich – als Mensch – und nicht als Rolle, wie andere mich gern sehen wollen.
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
PROC-Guerilla steht für den Sound of Mittelstand. Wir bieten Social Media | Kommunikation | PR | Guerilla Marketing für den Mittelstand. Bei uns gibt es andersartiges Marketing zu bezahlbaren Budgets. Unsere Superpower: Wir sind krass: kreativ, raffiniert, andersartig, spannend und spontan.
Wie lebt ihr Digitalisierung in Eurem Unternehmen? In welchem Bereich habt ihr Digitalisierung erfolgreich um- oder eingesetzt?
Ursprünglich aus der klassischen PR kommend war der Schritt in die Digitalisierung für mich ein eher schleichender Prozess, dem ich irgendwann einfach die nötige Dosis Brennstoff verabreichen musste. Ich habe seit Beginn meiner Selbstständigkeit damit angefangen, möglichst viele Arbeitsprozesse zu digitalisieren, d.h. von der Terminplanung, dem E-Mail-Management, bis hin zur Cloud für den externen Datenzugriff möglichst alles schlank, digital und easy-to-use zu halten. Digitalisierung bedeutet für mich aber auch die Nutzung diverser weiterer Tools zur Datenanalyse, dem CRM, der Prozessoptimierung, und Steuerung der Kommunikation, der Datengenerierung und –verarbeitung uvm. So nutzen wir für und mit unseren Kunden z.B. Lösungen wie Protonet, Dropbox, Linkbird, Hootsuite, Piwik, Meltwater usw. Digitalisierung heißt für uns auch trail & error! Wir testen viel und gerne aus, auch im Auftrag der Kunden z.B. Tools, um die ideale Lösung zur digitalen Optimierung zu finden. Digitalisierung beginnt für uns im kleinen Unternehmen und endet nirgends. Die Schnelligkeit und Zunahme an Daten macht eine Anpassung für uns unerlässlich. Zur Erleichterung der täglichen Kommunikation mit Kunden und Zielgruppen helfen uns da zum Beispiel Tools wie Facebook Messenger, WhatsApp, Threema, Skype uvm.
Das Thema Datensicherheit ist ein ebenso spannendes Thema, welches wir aber komplett abgeben an andere Profis, denn wir sind Kommunikatoren.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
Die größte Herausforderungen für den Staat sehe ich ganz klar, dass dieser mit seiner Regierung endlich mal in der Digitalisierung ankommt und sich etwas stärker für den regionalen Ausbau der Breitbandtechnologie stark macht. Ich vermisse in Deutschland eine Breitband-Netzabdeckung. Was ich ebenso beim Blick in unsere Nachbarländer vermisse, ist die Abdeckung mit öffentlich zugänglichen Wlan. Wer schon einmal in den Niederlanden war, weiß, dort gibt es WiFi sogar an Tankstellen, öffentlich in Ferienparks und selbst in kleinen Dörfern. Vorbildlich. Hier ist die Netzwirtschaft anscheinend immer noch Neuland. Obacht Mr. & Mrs Staat – wer sich nicht digitalisiert der „stirbt“!
Für die Gesellschaft sehe ich die größte Herausforderung in der Erlangung einer umfangreichen Medienkompetenz. Das Internet ist mehr als Social Media und kann mehr leisten als Videos schauen und Musik teilen. Was die Gesellschaft ebenfalls lernen muss ist zum einen die Tatsache, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist, allerdings muss sie auch lernen, dass das Internet frei von Zensur bleiben muss. Kompetenz ist hier gefragt. Gerade auch bei den jungen Menschen und Kindern. Ihnen gehört die Zukunft und nur weil wir mit einer Technik aufwachsen, heißt es nicht, dass wir diese auch beherrschen.
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
Welche Entwicklung ich als äußerst kritisch sehe ist die Monopolisierung und damit einhergehende – manipulative – Meinungsmacht. Ähnlich wie bei den Presse- und Zeitungsverlagen haben wir auch in den New Medias eine Zentralisierung der Macht, die sich unter wenigen aufteilt, die vermeintlich noch viele sind. Allerdings haben wir, betrachten wir die Facebook-Familie, die Google-Familie sowie Amazon und Co einmal nüchtern, schon längst eine Vorherrschaft weniger. Wie gehen wir also damit um? Heute und morgen? Was mich ebenfalls stört und zur Kritik kommen lässt, sind die immer stärker werdenden rechtlichen Vorschriften. Das Internet der Dinge ist und bleibt datengetrieben, das heißt der Nutzer ist Konsument und seine Daten damit wertvoll. Wer also die Datenkraken abschaffen möchte, dem empfehle ich das Internet einfach zu zensieren. Zurück zum Sender-Empfänger-Modell und wir pfeifen auf den Dialog. Positiv sehe ich hingegen die zunehmende Professionalisierung von Arbeitskräften und Auszubildenden. Die neuen Berufe und Studiengänge die geschaffen wurden und werden sowie die Zahl wirklich guter Messen bzw. Konferenzen. Was ich mir wünschen würde, wäre eine bessere Förderung solcher Dinge durch den Staat. Stichwort: Meister-BAföG, Bildungsgutscheine etc.
Herausforderung für unseren Markt:
Ich fordere eine Minimierung der Blendung! Ich wünsche mir mehr ehrliche Beratung! Ich sehe die Chance der Professionalisierung der Dienstleistung!
Kritisch sehe ich den geringen Schutz der Berufsbezeichnungen und den Mangel an Ausbildungsstandards.
Für unseren Markt sehe ich das Problem und die Herausforderung darin liegend, dass es zu viele schwarze Schafe gibt, die die vermeintliche Onlinekommunikation etc. auch beherrschen. Anstatt den Kunden nach besten Wissen und Gewissen zu beraten und betreuen, sehe diese nur das schnelle Business mit den neuen Medien. Interessante Plattformen und Netzwerken werden kurzerhand zur Gelddruckmaschine, Werbemittel vollkommen an der Zielgruppe vorbei werden dem Kunden teuer als „Eierlegendewollmichsau“ angepriesen und am Ende ist es keiner gewesen. Ich fordere alle Akteure auf, Ihre Kunden ehrlich zu beraten, gemäß Zielvorgaben, Budgetvorstellungen und Kommunikationszielen. Individuelle Konzepte statt „me too“-Einheitsbrei.
Herausforderung für unsere Firma:
Für uns sind die größten Herausforderungen passende Tools zu finden, die ins Konzept und Budget unserer Kunden passen. Es gibt z.B. gute Monitoringtools, jedoch ist deren Nutzung budgetär von vielen mittelständischen Unternehmen nicht realisierbar. Was wir suchen und finden müssen sind Hilfsmittel zur Digitalisierung die den Kunden helfen, leicht in der Anwendung und bezahlbar sind, denn nicht jeder Unternehmer hat einen Digital Native griffbereit. Als weitere Herausforderung gilt es, den mittelständischen Unternehmen die Angst vor den Sozialen Medien zu nehmen. Sie sind eine Chance für die Kommunikation und keine Gefahr! Social Media ist für uns die Zukunft der Kommunikation und:
„Die Zukunft gehört denen, die sie wollen und das Netz gehört denen, die es nutzen!“
Ich persönlich sehe meine größte Herausforderung darin mich stetig, professionell weiterzubilden und vor allem ein gutes, starkes und effektives Netzwerk zu etablieren.
Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?
Gefreut hat mich am der Übergang der Einwegkommunikation hin zum Web 2.0. Ich liebe den Dialog und wir alle haben etwas zu sagen und mit „dem Internet“ eine neue Stimme.
Geärgert haben mich am meisten die Zunahme an Wirtschaftskriminalität, der ewige Kampf um Musik- und Filmrechte, denn geht es wirklich um die geklaute Kunst oder Tacheles: Nur ums Geld!? Und zu guter Letzt um den Verfall der gepflegten Kommunikation, denn die Virtual Reality ist nicht das wahre Leben – dies findet immer noch draußen statt!
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
Als Blog: Affenblog, der Vladislav gibt super Tipps zum Thema Onlinemarketing und ist so sympathisch in seiner Art dabei. Er beschreibt in seinem Affenblog in gewohnter lockere Art und Weise, dabei aber 100% professionell, weitere die Top-Themen wie:
SEO-Texten
Blog Business
einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat
http://www.zielbar.de/psychologie-kommentieren-6595
ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat
„The Fire of Change“ von Rainer Biesinger. Der Ex-Junkie und heutige Top-Speaker und Coach berichtet in seinem autobiografischen Buch über den Weg von ganz unten zurück in ein normales neues und selbstbestimmtes Leben. Er gibt Tipps, wie wir das Leben da draußen meistern können und das ganze gibt es in zwei Sprachen: Tacheles und Klartext. Das gefällt mir sehr, denn rosarot gibt’s an jeder Ecke.
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast (und was, bzw. von wem)
Nehmen wir doch gleich die letzte die ich besucht habe, das war die AllFacebook Marketing Conference in Berlin. Eine wirklich tolle und sehr lebendige Konferenz. Die Themenvielfalt lässt keine Wünsche offen und dank der zahlreichen Top-Speaker gab es zahlreiche Best-Cases statt schnöder Theorie, das hilft meiner Meinung nach am Besten, um das erworbene Wissen zu transferieren und anzuwenden. Immer wieder gern, denn Preis-Leistung sind für mich dort top und als Goodie gab es tolle Netzwerkmöglichkeiten.
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit
Hootsuite zum einfachen aber äußerst effektiven steuern, planen, analysieren und auswerten der kanalübergreifenden Social Media Kommunikation. Für mich als noch Startup Preis-Leistung Weltklasse!
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Generell mit Christian Galvez, ich habe ihn einmal live erleben dürfen und besitze einige seiner Bücher. Der Motivations- und Persönlichkeitstrainer versteht es aus meiner Sicht perfekt, wie man mit Persönlichkeit Wirkung schafft.
Aus meinem Fachgebiet: Das wäre unfair dort jetzt jemanden hervorzuheben, denn viele da draußen sind wirklich richtig gut – und es sind nicht immer die „Lauten“.