Wer sind Alexander Kiersch und Nicolai Tegeler? Bitte stellt Euch doch mal kurz vor. Und damit wir Euch nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verratet uns doch auch ein kleines persönliches Geheimnis von Euch.
Nicolai Tegeler: Als Geschichtenerfinder fing ich bereits mit 6 Jahren im Kindergarten an, meine Umwelt in Szene zu setzen. Mit einer imaginären Kamera filmte ich meine Freunde und führte Regie. Das Klettergerüst wurde zum gefährlichen Dschungel und der Sand zum Sumpf. Dort ertranken die Meisten, konnten aber letztendlich auch durch mich gerettet werden. Vielleicht bin ich deshalb später als Rettungsschwimmer hobbymäßig zur DLRG gegangen.
Nach der Schule zog es mich auch vor die Kamera, vor allem durch meine Eindrücke in New York. Dort sah ich am Broadway unter anderem ein Stück mit Maggie Smith. Da wars um mich geschehen. Ich wollte auch unbedingt auf die Bühne und vor die Kamera. Nach einer Schauspielausbildung in Berlin, stand und stehe ich auf verschiedenen Bühnen und spiele in unterschiedlichen Film-Produktionen mit. Um wieder zu meinen Wurzeln des Inszenierens zurück zu kehren, gründete ich zusammen mit meinem Kompagnon Alexander Kiersch, 2009,
Colafilm.
Alexander Kiersch: Schon früh wollte ich hinter die Fassade von Menschen schauen. Psychologie, Körpersprache, NLP, Suggestionen und Hypnose haben mich bis heute fasziniert.
Neben meiner Arbeit bei Colafilm trete ich deshalb auch für Firmen in diesem Bereich als Keynote-Speaker und Mentalist auf. Zuvor absolvierte ich eine Schauspielausbildung und stand in verschiedenen Produktionen im Hauptcast vor der Kamera. Um einen noch größeren Gestaltungsfreiraum zu gewinnen, beschloss ich mich als Producer ausbilden zu lassen. Anschließend arbeitete ich als Redakteur für diverse Comedy Formate fürs Netz und TV.
Um eigene Projekte voranzutreiben und zu realisieren musste eine eigene Firma her. Bei einem Casting traf ich auf meinen zukünftigen Kompagnon und Colafilm wurde geboren.
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr besser, was ist Euer USP?
www.colafilm.com) spürt Trends auf und entwickelt hochwertige Formate für TV, Werbung und Netz. Von der Idee bis zum fertigen Film. USP: Professionelles Netzwerk weltweit, Schlankes Team um schneller zu sein und geringe Fixkosten, Direkter Kundenkontakt, Stoffentwicklung in Zusammenarbeit mit ausgewählten Zielgruppen.
Was ist Eure interne “Secret Sauce”?
Motivation, Visionen gemeinsam als Team umzusetzen, Mediation.
Was genau ist Deine Rolle im Unternehmen, wo liegt Deine Expertise und “Superpower”? (Gerne auch ganz konkret)
Alexander Kiersch: Als Producer bringe ich Ideen auf den Punkt. Als Geschäftsführer kümmere ich mich um die Außendarstellung unserer Firma und die Vermarktung der Produktionen.
Nicolai Tegeler: Als Regisseur ist mir eine gute Atmosphäre am Set wichtig. Ich möchte jedem das Gefühl geben, ein wichtiger Bestandteil des Ganzen zu sein, denn ich bin davon überzeugt, dass der Film immer nur so gut wird, wenn das gesamte Team motiviert ist. Als Geschäftsführer halte ich Ausschau nach neuen Talents.
Wenn Ihr Euch die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren?
Generell würden wir sagen, dass hier in Deutschland mehr gewagt werden muss.
Nicht nur nach Quoten und Clicks schauen, sondern nach Qualität – ähnlich wie HBO. Auch wenn der Markt hier sicherlich überschaubarer ist, als in Amerika.
Stoffe gibt es genug, nur fehlt es oftmals an Risikobereitschaft. Langfristig an ein Projekt glauben. Selbst wenn das Format anfänglich erstmal nicht so stark einschlägt.
Für uns bedeutet es, dass wir u.a. unsere Web-Serien international vermarkten.
Das herkömmliche Fernsehen ablösen und die Zuschauer auf unsere Formate im Netz zu lenken. Sicherlich sind auch Hybrid Produktionen denkbar. Siehe aktuell: Kinofilm „Kartoffelsalat“. Die Youtube-Stars von heute ködern die Zuschauer im Netz fürs Kino. Zukünftige Generationen werden das Fernsehen hinter sich lassen und finden Ihre Idole, Themen und Abenteuer im Netz. Selbst Musikstars werden heute fast nur noch im Netz geboren. Siehe „Five seconds to summer“.
Die Herausforderung für uns: Sich noch mehr den Sehgewohnheiten des Internet-Users anzupassen. Kürzere Serien und Shows, Interaktive Inhalte, hohes Production Value beibehalten und kosteneffizient zu arbeiten.
Wie sieht Dein “digitales Workout” in der nächsten Zeit aus? In welchen Themenbereichen willst Du Dich oder würdest Dich gerne verbessern?
Täglich den Markt und Trends im Netz, besonders in den Sozialen Netzwerken, beobachten. Was ist In? Was ist Out? Surfverhalten der User analysieren.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
einen Blog, auf dem Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
http://blog.zeit.de/netzfilmblog/webserie/
einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat (mit URL)
http://moredays.com/blog/how-be-successful-business-advice-donald-trump/
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fuckup-night-lernen-vom-versager-1.2349728
ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat (das nicht unbedingt ein Business Buch sein muss)
Nicolai Tegeler: „Weniger ist mehr“ & „Richtig und falsch“. & (Michael Caine & David Mamet)
Alexander Kiersch: „Die 48 Gesetze der Macht“, „Vegan for fit“ (Robert Greene & Attila Hildmann)
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast (und was, bzw. von wem)
Fuck-up-Night, Cannes Filmfestival
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit
Mobiles Büro: Ipad, Iphone, Eis
Mit welchem Experten aus Deinem Fachgebiet würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Larry Page. Sein innovatives Denken live zu erleben.
Marc Randolph. Mit ihm neue digitale Wege beschreiten.
Richard Branson: Die Welt mit ihm aus einer anderen Perspektive zu sehen.