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Interview mit Gregor Gebhardt -Friendsfactory

Gregor Gebhardt Friendsfactory
Foto: Friendsfactory AG

Wer ist Gregor Gebhardt? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.

Ich bin Tauchlehrer aus Leidenschaft, Vorstandsvorsitzender Deutschlands größter Bürogemeinschaft – und begeisterter Vater von zwei wundervollen Töchtern.

Über 5 Jahre habe ich als Tauchlehrer im Robinson Club, sowie Club Aldiana gearbeitet. In 15 Metern Tiefe macht es einen großen Unterschied, ob es die verschiedensten Charaktere schaffen, so aufeinander zu achten, dass man sich mit Handzeichen für ein gutes Miteinander verständigen kann. Es ist faszinierend, welche unglaubliche Power eine gut funktionierende Gemeinschaft in sich trägt. Dieser Kraft muss man nur Raum zur Entfaltung geben.

Friendsfactory: leer stehende Büroetagen und -häuser einfach anders vermarkten. Einzelne flexibel gestaltbare Büros mit gemeinschaftlich nutzbaren Räumen und dazu ein einzigartiges Netzwerk. Raum gibt es da genug: für Individualität, Ideen und Kommunikation. Alle leben das Motto: „Arbeiten unter Freunden“!

Als echtes Familientier liebe ich es, mit meinen Töchtern in den Zoo zu gehen und am Wochenende nach Kitzbühel in die Berge zu fahren. Da kann ich meine Seele baumeln lassen, habe Zeit für gute Gespräche, kann Sport machen in der Natur – einfach genießen wie schön das Leben ist. Übrigens habe ich den besten Musikgeschmack aller Zeiten – 80er und 90er Soul! 🙂

Unter der Woche power ich mich abends gerne in der Functional Area im Fitnessstudio aus und geh danach auf eine Suppe zu meinem kleinen Thai-Restaurant gegenüber. Wer mich kennt weiß, dass ich der Erste bin, der von einer Party nach Hause geht, aber dafür auch der Erste, der im Büro sitzt. Ich genieße die erste Stunde alleine im Büro, um Dinge zu ordnen, Emails zu schreiben – einfach die Stille vor dem Sturm zu genießen.

Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.

Ein kleiner Spleen von mir – in meinem Auto muss es immer gut riechen, deshalb benutze ich ein „Autoparfum“ und sprüh jedes Mal, wenn ich in mein Auto einsteige 😉

Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?

Wir vermieten kleine Büros mit 3 monatiger Kündigungsfrist, all-inklusive Strom, Heizung, Internet, Nutzung der Konferenzräume in München, Starnberg, Frankfurt a.M. und Berlin (in Planung: Hamburg, USA, Tel Aviv, u.v.m.). Und wenn die Firma wächst – kein Problem: Dann mietet man einfach einen weiteren Büroraum hinzu! Bei uns gibt es kurze und faire Kündigungsfristen, die die Sicherheit geben, finanziell jederzeit flexibel zu sein. Ganz nach dem Motto „easy to rent“.

Bei der Friendsfactory herrscht kreativer Spirit anstelle von längst überholtem Konkurrenzdenken. Jeder profitiert von jedem. Wand an Wand mit neuen Nachbarn. Eine inspirierende Arbeitsatmosphäre mit einem kreativen Netzwerk. Hier kann man sein Geschäft in einem professionellen Rahmen entwickeln, egal ob als Grafiker, Anwalt, IT Unternehmen, Werbeagentur, Dienstleister oder als Start-Up. Eine bunte Mischung unterschiedlichster Persönlichkeiten! 2015 konnten wir bereits dem 1.500sten „Friend“ – so nennen wir unsere Mieter – den Schlüssel zum Büro überreichen.

Die Friendsfactory verbindet. Und zwar Menschen und deren Visionen.

Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart?

Unseren aktuellen Best Practice Fall erleben wir in der neuesten Friendsfactory, Münchnen City, Sonnenstraße 23, wo wir gerade selbst mit unserem Mothership eingezogen sind. Im Mai 2015 haben wir uns erst dieses Gebäude angeschaut. Das war über 50 Jahre lang das Zuhause der Eni Group. Der Standort war perfekt – mitten in München, zwischen Sendlinger Tor und Stachus – eine 1A Lage. Perfekte Anbindung an alle öffentlichen Verkehrsmittel, alle Geschäfte des täglichen Bedarfs innerhalb von 3 Minuten Fußweg erreichbar, After-Work Partymeile vor der Haustüre, TG Stellplätze im Haus und das Wichtigste – viele kleine Büros und wenig Allgemeinflächen.

Nach der ersten Besichtigung folgte schnell die zweite – schon mit den Hauseigentümern. Nach nicht einmal drei Wochen stand fest, dass wir das Gebäude ab August 2015 beziehen können. Natürlich mussten wir viel renovieren, denn 50 Jahre Eni Group haben ihre Spuren hinterlassen. Aber mit bunter Farbe, kreativen Ideen, witzigen Spanplatten und Europaletten konnte bereits am 1. September der erste Friend einziehen. Die Friendsfactory City hat sich dann rasant entwickelt. Nach nur 1 Monat Marketing-, PR- und Vertriebsarbeit hatten wir bereits 80% der Flächen vermietet! Im Dezember hatten wir noch genau 3 Büros von über 100 frei.

Und wir reden hier nicht von einem neugebauten ultramodernen Vorzeigeobjekt. Viele haben gefragt, wie wir das so schnell geschafft haben? Ganz einfach: Lage, Lage, Lage, dazu noch faire Preise, 3 Monate Kündigungsfrist und ein wirklich tolles Netzwerk. Die Bürotüren stehen meist offen. Das ist Facebook zum Anfassen! Wer hier Mieter ist, kann mit seinen Nachbarn ins Gespräch kommen und daraus ergeben sich oft gemeinsame Geschäfte. Sie leben das Motto: „Arbeiten unter Freunden“! Jeder möchte heutzutage mit seinem Büro genauso flexibel, wie mit seiner Wohnung sein und vor allem sich wohlfühlen – egal wo er ist.

Der nächste Best Practice Fall wartet auch schon auf uns. Wir haben letzte Woche die Zusage für unser neues „Premium“-Objekt in der Prannerstraße, Mitten in der Altstadt Münchens, bekommen. Das wird noch einmal eine ganz andere Liga – hohe Decken, Stuck, eigenes Café mit Innenhof, Dachterrassen, Parkettböden, über 100qm Seminarraumflächen, und und und. Wir können es kaum abwarten, damit in die Vermarktung zu gehen und vor allem unserer Kreativität wieder neuen Raum zu geben. Seid gespannt – ab Frühjahr 2016 geht`s los!

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?

Herausforderung für unseren Markt:

Der Trend setzt sich weiter fort, dass die Menschen flexibel ihr Leben gestalten wollen. Nämlich so wie es für sie passt. An einem Ort an dem sie sich wohlfühlen und mit Menschen, die sie inspirieren. Der klassische nine-to-five Büroalltag von Montag bis Freitag wird immer unwichtiger. Arbeit und Privates geht ineinander über. Beides findet gemeinsam statt – am liebsten 7 Tage die Woche. Unsere Kollegen sind Freunde geworden, unsere Vorgesetzten duzen wir. Gemeinsames After-Work und Vernetzung in den sozialen Medien sind selbstverständlich. Wir zeigen unser Privates in der Öffentlichkeit, verstecken uns nicht mehr hinter einer Fassade im Büro. Diese Bedürfnisse brauchen Raum – und Modelle, die alle Seiten akzeptieren können.

Dieses Jahr war Andrea Nahles (Bundesministerin für Arbeit und Soziales) zum Thema „Arbeiten 4.0“ bei uns in der Friendsfactory. Nach der Diskussion war für alle Beteiligten klar: Arbeitgeber müssen flexiblere Arbeitszeiten anbieten, um noch wettbewerbsfähig zu bleiben und ihren Mitarbeiter Raum geben für Gestaltung. Der eigene Arbeitsplatz soll ein Ort zum Wohlfühlen werden – ganz individuell. Schließlich verbringt man in der Arbeit weit mehr Zeit, als zu Hause. Und dazu müssen sie ihren Mitarbeitern vertrauen und auf ein bisschen Kontrolle verzichten. Wenn sie darauf achten, was ihre Mitarbeiter brauchen, um einen guten Job zu machen, dann bekommen das doppelt und dreifach zurück – mit großem Engagement.

Unser Konzept „Arbeiten unter Freunden“ – das ist bereits die Zukunft. Hier können sich die Leute austauschen, ihre Flexibilität genießen, sich ihren Arbeitsplatz gestalten – so wie sie wollen, Like-Minded People treffen – oder auch unter sich bleiben. Hier kann man netzwerken, neue Freunde und Geschäftspartner kennenlernen und muss sich nicht um unwichtige Dinge, wie Reinigung der Küche und Bäder etc. kümmern.

Arbeiten 4.0 ist die Zukunft – neue Möglichkeiten der flexiblen Arbeit braucht das Land.

Herausforderung für unsere Firma:

EXPANSION! Noch mehr Friendsfactorys in Deutschland, Europa sowie international aufbauen. Und dazu beitragen, dass Arbeiten 4.0 sich weiter entfalten kann.

Unser Ziel: Die Friendsfactory soll DAS Schlagwort für flexibles Arbeiten sein.

Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?

Good News und Bad News finden eine schnelle Verbreitung, genauso wie Blödsinn. Natürlich freut man sich, dass sich gute Neuigkeiten nun im 21. Jahrhundert wahnsinnig schnell verbreiten können. Dafür aber eben auch schlechte, sowie Blödsinn. Es ist eine Gratwanderung, wie das Internet genutzt wird und vor allem auch von wem. Manche können damit umgehen, manche aber auch leider nicht.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für… (inklusive kurze Begründung, warum Du es empfiehlst)

einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst 

AD, ich liebe Inneneinrichtung und kann mich hier inspirieren lassen, egal ob es für neue Friendsfactorys ist oder einfach nur für mich privat daheim.

Jamie Oliver Kochmagazine, weil Kochen mein großes Hobby ist.

Brand 1 und Business Punk sind einfach super informative Magazine, um immer am Ball zu bleiben.

einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat 

Alles zum Thema WeWork und Moderne Arbeitswelten. WeWork ist für mich das Paradebeispiel für moderne Arbeitswelt. Ich google ständig nach neuen Artikeln über neue Arbeitswelten.

ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat

Dale Carnegie – Wie man Freunde gewinnt. Sollte jeder einmal gelesen haben.

eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast (und was, bzw. von wem)

Das perfekte Dinner – hier habe ich genau vor einem Jahr beim „Weihnachtsspecial“ mitgemacht und bin ganz schön in`s Schwitzen gekommen. Gewonnen hab ich zwar nicht, aber wirklich gute neue Freunde gefunden.

das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit (außer dem Kopf 😉

Facebook, Twitter, „Creditreform“ und Wikipedia. Alles super nützliche Tools für meine Arbeit 😉

Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?

André Balazs – Eigentümer der Standard Hotels, sowie Präsident und CEO von André Balazs Properties. Ihm gehören Hotels in ganz Amerika, vor allem aber in New York City. Es ist einfach beeindruckend, wie er dieses Imperium aufgebaut hat und welchen Standard seine „Standard Hotels“ haben.