Wer ist Chris Weier? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
www.chris-weier.de)
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Mh, ich bin ein ziemlicher Sport-Freak und achte sehr auf meine Ernährung. Joggen, Functional Training und Yoga gehören fest zu meinem Alltag. Ich backe neuerdings auch sehr gerne, da ich mich hauptsächlich vegan bzw. vegetarisch ernähre und Themen wie Raw Food und Clean Eating sehr spannend finde.
Elevator Pitch! Was macht Deine Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Deine Superpower?
Ich bin ein Mensch, der sich sehr schnell begeistert für die Themen und Marken, für die ich arbeite. Dabei ist es mir wichtig, meinen Kunden und seine Bedürfnisse zu verstehen und verschiedenste Themen zu meinen eigenen zu machen. Hilfreich sind dabei sicher mein Organisationstalent sowie meine Strukturiertheit. Da ich in Digital-Projekten die Arbeit sowohl aufseiten des Kunden als auch aufseiten des Dienstleisters und vor allem auch der Entwickler kenne, bin ich ein guter Kommunikator. Ich denke, meine Superpower ist meine ehrliche, offene Art, mit meinen Kunden zu arbeiten, mein Faible für die digitale Welt und meine Wissbegierde. Ich liebe es, neue Herausforderungen anzunehmen und zu meistern.
Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?
Wenn Du den Auftrag bekommst, ein Online-Tool zu konzipieren und umzusetzen, das interne Prozesse vereinheitlicht und somit natürlich erst einmal lieb gewonnene Freiheiten der Mitarbeiter einschränkt, ist es meist eine Herausforderung, die User davon zu überzeugen, mit diesem Tool zu arbeiten. Wir haben für einen Vermarkter ein solches Tool umgesetzt, mit dem die Mitarbeiter per Drag & Drop einfach, schnell und effektiv Angebote erstellen, an ihre Kunden versenden und den weiteren Sales-Prozess abbilden können. Als ich eingeladen war, den Vertriebsmitarbeitern den neuen Workflow zu zeigen und das Tool vorzustellen, stieß ich zunächst auf skeptische Reaktionen. Doch für uns war es wichtig, uns bei der Entwicklung im Gegensatz zu handelsüblichen Lösungen an gelernten Mechanismen, wie sie z.B. Facebook nutzt, zu orientieren. Eine sehr gute User Experience und Joy of Use standen im Mittelpunkt, so dass ich nicht vergessen werde, wie begeistert nach der Einführungsphase alle Vertriebsmitarbeiter und auch das Marketing unser Tool plötzlich lieb gewonnen hatten und heute erfolgreich nutzen.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
Manchmal ist es schon beängstigend, wie digital wir heute leben, wie abhängig wir von Smart Phone und Co. geworden sind. Es gibt dann Momente, in denen wir uns daran erinnern, wie wir als Kinder ohne digitale Hilfsmittel unsere Tage verbracht haben, in der Natur, mit realen Freunden, realen Erlebnissen. Dann erwischen wir uns dabei, wie wir abends auf der Couch noch E-Mails beantworten oder in den Werbepausen schnell mal durch Instagram flippen. Ein kleiner Schritt zurück in die non-digitale Welt wäre schön. Wir sollten öfter wieder offline sein als online und versuchen abzuschalten, auch wenn wir in einer ubiquitären Welt leben.
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
Die Unterstützung, die unser Staat uns gibt, wenn wir uns selbständig machen, innovative Ideen umsetzen, Mitarbeiter beschäftigen, ist ein echtes Manko. Man hat das Gefühl, Gründen ist nicht erwünscht. Es ist schade, dass man das Risiko oft ganz alleine tragen muss, und hiermit meine ich nicht nur finanziell. Alleine die Finanzierung einer Idee reicht aber nicht, denn oft fehlt es am Anfang an Erfahrung und Marktkenntnis. Da hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle gewünscht, nicht nur die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt, sondern auch die fachliche Unterstützung zu bekommen, die man braucht, um mit einem jungen Unternehmen in einer fremden Branche erfolgreich zu sein. Denn dazu reichen Motivation, Hingabe und Willenskraft oft nicht aus.
Herausforderung für unseren Markt:
In den vergangenen Jahre habe ich immer öfter beobachtet, in welchem Dilemma viele Unternehmen und Marken stecken: Die Marketing-Leitung ist noch offline aufgewachsen, kann dem ganzen Social Media Hype nicht viel abgewinnen, kennt sich vor allem mit Facebook und Co. nicht wirklich aus. Die zuständigen Mitarbeiter für Social Media sind dagegen Kinder der Generation Y, ihnen felt es aber an Erfahrung und einer notwendigen ganzheitlichen Betrachtungsweise. Diese beiden Welten zueinander zu bringen und zu überzeugen, dass Social Media kein Trend, sondern ein nicht mehr wegzudenkender Teil unserer Kommunikation ist, sehe ich aktuell als eine der Herausforderungen in unserem Markt.
Herausforderung für mich:
Nicht auf jeden Zug aufzuspringen, und auch meine Kunden davon zu überzeugen, dass es manchmal gut ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, statt sich irgendwo zu verlieren. Den Überblick zu behalten und aufzuzeigen, was für Unternehmen und Marken heute wichtig ist in der Online Kommunikation und wie sie sich bestimmte Trends und Tools zueigen machen können, um in der Kommunikation mit ihren Kunden erfolgreich zu sein.
Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?
Da ich ein Mensch bin, der gerne schnell und effektiv arbeitet, bin ich ein großer Fan schneller Datenverbindungen. Auch mobil. Ein Technologiesprung, der mich, seit der Nutzung eines ZyXEL Modems in den 90ern, auf jeden Fall begeistert!
Was mich ärgert, sind Unternehmen, die das Potential des Webs heute immer noch nicht nutzen. Gerade im Bereich Kundenservice oder auch Produktpräsentation gibt es noch viel Raum für Verbesserung.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
Ich denke, die üblichen Verdächtigen kennt jeder mittlerweile. Klar lese ich den Newsletter von Futurebiz, folge Meedia, Horizont und Mashable auf Facebook und verfolge weitere Digital-Blogs. Was mich aber darüber hinaus inspiriert, ist mein Instagram Feed.
einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat
Technology Bereich des Forbes Magazines
ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat
Ich lese vorwiegend skandinavische Krimis, wenn ich abschalten möchte. Aber es war kein Buch, das mir zuletzt in Erinnerung geblieben ist, sondern eine Reportage über Kopenhagen auf ARTE. Unter dem Titel „Lebenswerteste Stadt Europas“ beschäftigte die Sendung sich u.a. mit dem unvergleichlichen Lebensstil der Dänen, der mir zwar einerseits in der Zusammenarbeit mit unseren nordischen Nachbarn schon öfter den letzten Nerv geraubt, aber andererseits auch aufgezeigt hat, wie heilsam es ist, manchmal einfach mal offline zu gehen. Daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen.
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast
Ich habe in den vergangenen 2 Jahren mit meinem Store und der Arbeit als Freelancerin sowie Sales Agency leider zu wenig Zeit gehabt, um Veranstaltungen zu besuchen, hoffe aber, dass sich bald wieder mehr Gelegenheit dazu ergibt.
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit
Mein Moleskine-Notizbuch, die Dropbox und die „Erinnerungs“-App von Apple.
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
WirsindGolf.net) fände ich es spannend, einen erfolgreichen Investor im Digital-Bereich einen Tage zu begleiten. Wie geht er bestimmte Herausforderungen an, wie begegnet er Niederlagen, was ist seine Superpower?