Wer ist Andreas Stobbe? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
reality bytes. Hauptsächlich bin ich verantwortlich für den Bereich Kundenmanagement und New Business, d.h. für Generierung und Pflege von Beziehungen zu bestehenden und potenziellen Kunden.
Darüber hinaus bin ich verheiratet und Vater von zwei Kindern: Einer Tochter im Alter von 7 Jahren und einem 10 Monate alten Sohn.
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Ich bin Smartphone-süchtig, da ich mit dem kleinen Ding von überall aus mit der Agentur kommunizieren kann. In meiner Freizeit mache ich gern körperlich anstrengende Gartenarbeit. Dabei kann ich am besten abschalten. Heute sind ausgeglichene Chefs gefragt, die auch in schwierigen Situationen die Ruhe bewahren können.
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
Wir verstehen uns seit der Gründung als innovative Internet-Pioniere. Unsere Mitarbeiter sind Spezialisten aus allen digitalen Bereichen. Wir verfügen über 20 Jahre Erfahrung und nehmen unseren Kunden durch unseren ganzheitlichen Ansatz die Arbeit ab, viele verschiedene Spezial-Agenturen koordinieren zu müssen. So koordinieren wir komplexe internationale Projekte.
Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart?
Der Vorstand von Bayer Material Science initiierte aus strategischen Gründen ein Projekt, bei dem es darum ging, eine internationale Internet Governance zu schaffen: Mit einer konsistenten Benutzerführung, einem auch in Tiefen verbindlichen Corporate Design und einer einheitlichen technischen Infrastruktur. Mehr als 70 internationale und regionale Websites wurden so konsolidiert. Dies ist ein Unterfangen, das nur mit Change Management in einem Unternehmen erfolgreich implementierbar ist. Prozesse verändern sich, Mitarbeiter müssen den Umgang mit neuen Systemen erlernen oder sich mit einer neuen Governance identifizieren. Diese Entwicklung haben wir zwischen 2010 und 2015 begleitet.
Danach wartete die nächste Herausforderung auf uns: Seit dem 1. September 2015 heißt Bayer MaterialScience nun Covestro und hat eine neue Brand-Identity bekommen. Das neu entwickelte Branding haben wir pünktlich am 1. September auf alle internationalen Websites des Unternehmens weltweit übertragen.
Aber auch das ist noch nicht genug des Wandels: Während der „Konsolidierungszeit“ änderte sich auch das Userverhalten in Bezug auf die Nutzung von Mobile Devices grundlegend. Nachdem reality bytes die Auftritte des Unternehmens bereits auf ein einheitliches stabiles Fundament gesetzt hatte, folgen nun an Konzept und Design für die technische Umsetzung der optimierten Responsiveness. Unsere Kraft liegt in der langfristigen Unterstützung von Unternehmen.
Wie lebt ihr Digitalisierung in Eurem Unternehmen? In welchem Bereich habt ihr Digitalisierung erfolgreich um- oder eingesetzt?
In unserer Agentur spielt sich eigentlich weitestgehend alles digital ab:
Interne und externe Kommunikation (die natürlich nicht den persönlichen Austausch nicht ersetzt, sondern ergänzt), wir nutzen Social Media Kanäle und Online Marketing, machen Webtelkos. Wir setzen Analysetools, CRM, diversen Projektmanagementtools, Ticketsysteme, Software für die Abstimmung von Layouts und Wireframes und zur Qualitätssicherung ein. Bei uns kommen höchstens noch Verträge in gedruckter Form an 😉
Das wichtigste hierbei ist allerdings, dass alles zusammen spielt und Workflows optimiert sind.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
Die Nutzung des Internets durchdringt mittlerweile alle unsere Lebensbereiche – privat, beruflich, politisch. Sicher gilt das nicht für alle Altersgruppen in gleichem Maße und ist auch eine Frage der Einstellung zu dem Medium. Ich habe auch Bekannte in meinem Alter, die das Internet nur unregelmäßig oder selten nutzen. Dabei bemerke ich immer, dass die Kommunikation mit ihnen doch schon sehr schwer geworden ist. Aufgeschlossenheit und Wandelbarkeit sind Eigenschaften, die sich im gesellschaftlichen Kontext heute viel stärker auswirken als noch vor 20 Jahren ohne Internetkommunikation. Wir werden zu einer Always-On-Gesellschaft. Dabei sollten wir berücksichtigen, dass nicht jeder dazu in der Lage ist oder sein will, daran teilzuhaben. Jeder Mensch ist aber trotzdem ein gleichwertiges Mitglied unserer Gesellschaft.
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
Die digitale Transformation ist ein Prozess, der durch alle Unternehmensbereiche hindurch geht. Das ist eine der größten Herausforderungen, zudem variieren sie branchenabhängig sehr stark. Für das „daily business“ ist es für die Verantwortlichen in den Unternehmen nicht immer leicht zu erkennen, wie der nächste logische oder konsequente Schritt in Richtung Digitalisierung vor dem Hintergrund der großen Landkarte aussehen kann. Eine fundierte Beratung und Unterstützung bei der Strategieentwicklung seitens der Internet-Agenturen ist an dieser Stelle sehr hilfreich.
Herausforderung für unseren Markt:
Aktuell befindet sich unser Markt immer noch in einer Boom-Phase. Wer die diesjährige dmexco besucht hat, hat dies unschwer erkennen können. Entsprechend stark ist die Nachfrage nach qualifiziertem Personal. Leider wächst der Nachwuchs nicht im gleichen Maße nach.
Herausforderung für unsere Firma:
Weiterhin gut ausgebildete Fachkräfte zu rekrutieren und voraussehen zu können, welche Markt- und Technologie-Entwicklungen das Potential dazu haben sich durchzusetzen.
Was hat Dich bisher am meisten am Internet geärgert, was am meisten gefreut?
Geärgert: Wenn es nicht schnell genug ist, oder noch schlimmer: Gar kein oder nur teurer Zugang möglich!
Guckt doch mal, wo das liegt 😉
Welches „Problem“ (privat oder im Unternehmen) würdest DU gerne von einem Start-up gelöst bekommen?
http://supper.co.uk/.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
Techchrunch ist natürlich immer noch der Klassiker oder auch einen Print-Titel wie die wired lese ich noch gerne. T3N oder turi2 bieten in Deutschland interessante Infos für unsere Branche.
einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat (mit URL)
Über den neuen API-First-Ansatz bei der Software-Entwicklung.
ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat
„The long tail“ von Chris Anderson (dummerweise in Deutsch mit “Der lange Schwanz” übersetzt).
Zwar beschreibt Anderson in seinem Buch hauptsächlich die Seite der Nachfrage nach Produkten und zeigt dies an einigen Branchenbeispielen auf, allen voran der Musikindustrie. Aber im Prinzip nimmt er darin auch schon die Idee heutiger Personalisierungsstrategien für Content- und Produktangebote vorweg. Alles wird in Zukunft auf die Interessen des einzelnen Individuums zugeschnitten werden. Als ich dieses Prinzip übrigens einmal vor mehr als 10 Jahren bei einem internationalen Versicherungskonzern vorstellte, wurde dies als zu avantgardistisch gewertet. Leider waren die technischen Möglichkeiten zu dem Zeitpunkt noch eher eingeschränkt. Aber heute sind sie gegeben und die Herausforderung besteht in der Nutzung der auswertbaren Daten für Big Data.
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast
Hier muss ich sagen, dass sich die dmexco wieder zu einer Messe entwickelt hat, auf der man sich innerhalb der zwei Tage umfassend informieren kann. Es werden hier auch wieder echte Neuerungen gezeigt. Und der Andrang zeigt, dass sie in der ganzen Branche sehr beliebt ist.
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit
Trello. Ich verwalte darin meine Todos. Ebenso Salesforce: Wir haben es als CRM-Software eingeführt und für das Kundenmanagement und das New Business ist es ein unerlässliches Tool.
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Seit der Firmengründung arbeite ich sehr gern mit meinem Geschäftspartner Andreas Kuno Kuntze zusammen. Der Austausch mit ihm bringt immer wieder neue Aspekte für den Ausbau der Services und technischen Angebote für unsere Kunden.
Aber natürlich, wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich Elon Musk wählen. Sein Unternehmergeist und die Energie, mit der er innovative Projekte verfolgt, sind beeindruckend.