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Interview mit Kai Großmann – Aperto

Wer ist Kai Großmann? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.

Ich bin 45 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder die gerade Jugendliche werden. Wenn ich etwas anfange, dann bleibe ich gerne länger dabei – zwischen 20-30 habe ich allerlei studiert und bin durch die Welt gereist, hatte dann viele sehr prägende und verrückte Jahre bei Pixelpark und bin seit 2002 bei Aperto – also inzwischen 15 Jahre.

Hochzeit mit IBM iX Mitglied der Geschäftsführung. Der ständige Wandel unserer Branche und dieser Agentur ist für mich immer noch faszinierend – und diesen mitgestalten zu können noch einmal mehr. Ich habe das großartige Gefühl, alle zwei Jahre einen neuen Job in einer veränderten Firma zu machen. Like!

Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.

Bei allem Stress einer Agentur habe ich jeden Tag einen festen Termin im Kalender – 13 Uhr gibt es etwas Anständiges zu essen, kein Junkfood, nicht im Büro. Und ich habe ein Langzeitgedächtnis für völlig unnützes Wissen – sowas wie Fußballergebnisse inklusive Torschützen von der WM 1978 oder den Namen eines One-Hit Wonders aus den 90ern.

Elevator Pitch! Was macht Aperto? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?

Aperto ist die „Right Service Agentur“ für das digitale Zeitalter. Wir haben alles an Bord was es braucht, um Unternehmen und ihre Marken fit für die Herausforderungen einer digitalisierten Welt zu machen. Für uns bedeutet das ein neues und umfassendes Kunden- und Markenerlebnis aus digitalen Plattformen, Services und neuen digitalen Geschäftsmodellen sowie Kampagnen – miteinander verknüpft und egal auf welchen Kanälen. Wir denken radikal aus Nutzersicht – „People 1st-Experience“ ist unsere klare Maxime.

Und wir stehen schon immer dafür, unsere Strategien und Ideen auch realisieren zu können. Wir verbinden Kreativität mit Technik, WOW mit HOW und haben jetzt zusammen mit IBM natürlich noch mehr Möglichkeiten.

Zum Journal „Dax Digital“.

Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?

Rally-Engagement von Volkswagen in der WRC (World Rallye Championship) hat alles, was moderne Kommunikation im digitalen Zeitalter ausmacht – nachhaltiger Aufbau einer Fan-Community, getrieben von authentischem Content, verknüpft auf allen Kanälen, mit Dialogen, die zu langfristigem Engagement führen.

Es war die erste globale Transmedia-Storytelling Kampagne im Motorsport und 4 Jahre später blicken wir auf die erfolgreichste internationale Volkswagen Social Media Kampagne aller Zeiten zurück. Neben der hohen Qualität der Fankontakte sind auch die Ergebnisse in Zahlen sehr beeindruckend – mit über 400 Filmen, mehr als 10.000 Tweets und Posts und Millionen Fans haben wir Volkswagen zur bekanntesten und beliebtesten Marke im Rallyesport gemacht. Und das mit 40% organischer Reichweite – ohne den Einsatz von paid media.

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?

Bei aller Dynamik, täglich neuen Möglichkeiten und daraus entstehender Komplexität der Aufgaben, wird es zukünftig vor allem um Orientierung gehen. Wir müssen unsere Kunden strategisch und langfristig beraten, um den richtigen Weg zu finden und diesen auch gemeinsam zu gehen. Dabei wird es immer mehr darauf ankommen, die Geschwindigkeit von der Idee zur Umsetzung zu erhöhen.

Dafür brauchen wir neue, schlanke, agile Arbeitsweisen und Kulturen auf Seiten der Agenturen und ihrer Kunden. Keiner möchte und kann mehr hunderte Blätter an Pflichten- und Lastenheften schreiben, in endlosen theoretischen Prozessen (die immer etwas mit scheinbarer Qualitätssicherung zu tun haben) glattschleifen und dann mehr als ein Jahr später mit einem mittelmäßigem und dann schon veralteten Ergebnis live gehen. Mit unserem „Lean Service Creation“ Ansatz haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Das führt zu kürzeren Projektlaufzeiten, besseren weil passenderen Ergebnissen, zufriedeneren Kunden und motivierteren Mitarbeitern.

Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?

Mich kann eigentlich „am Internet“ selbst nichts ärgern. Ich ärgere mich bei einem schlechten Roman ja auch nicht über das Format „Buch“ an sich. Trotzdem ist es ein täglich ärgerliches Thema, wenn meine Kinder nicht mal beim Essen das Handy weglegen können.

Was mich gefreut hat? Wenn ich auf die letzten 20 Jahre seit meinem Einstieg in die Branche zurückschaue: Dass das Internet von einer belächelten experimentellen Veranstaltung für Nerds zum dominierenden Medium für Kommunikation, Information, Geschäft und Soziale Netzwerke geworden ist und wir dabei das Meiste noch vor uns haben!

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

…einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin (auch Print), mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst

LinkedIn. Ich habe da so ein tolles Netzwerk an Menschen, das relevante und auch mal überraschende Informationen postet. Da weiß ich, dass die Qualität und Relevanz stimmt.

…einen Artikel / ein Video / …, den / das Du Deinen Kunden empfiehlst

Zum Artikel.

…ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat

Ben Horowitz „Wenn es hart auf hart kommt“. Wenn man das gelesen hat, geht man gelassener und optimistischer an die nächste Herausforderung ran.

…das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit

TurboScan“: Warum muss immer noch so viel per Papier erledigt werden? Dann muss man es eben schnell selbst scannen.

Mit welchem Experten (aus Deiner Branche) würdest Du am liebsten einmal einen Tag zusammenarbeiten und warum?

Oben genannter Ben Horowitz, um zu erfahren, wie man Wege findet, wenn es scheinbar keine gibt und wie man eine Gruppe von Menschen so auf etwas einschwört, dass Unmögliches möglich wird.