interview

Interview mit Dr. Christopher Kunz – filoo GmbH

TechGuide // Hosting, der Projektmanager in wenigen Schritten zum passenden Hoster führt)

Wer ist Christopher? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.

Ich bin Informatiker, Gründer und Geschäftsführer der filoo GmbH. Ich habe zwei Kinder, vier Obstbäume und drei Raspberry Pi.

Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.

In meiner Freizeit fahre ich auf Veranstaltungen zu historischem Reenactment (Nachstellen) der Wikingerzeit und kämpfe dort viel mit Schwert und Schild.

Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?

filoo ist der Hoster für den Mittelstand. Wir können Cloud, kennen uns aber auch super mit Rootservern und Managed Servern aus. Und „Datenschutz“ ist unser zweiter Vorname; zertifiziertes deutsches Rechenzentrum und strenge Datenschutzrichtlinien sind für uns selbstverständlich.

Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?

Das ist ganz klar unsere eigene Private Cloud, basierend auf selbstentwickelter Middleware. Wir haben – unzufrieden mit der Situation bei OpenStack, VmWare und Co – 2011 die Entscheidung getroffen, uns eine eigene Middleware auf Basis etablierter Open-Source-Lösungen zu schreiben. Heute betreiben wir Tausende virtuelle Maschinen mit dieser Middleware und können Public und Private Clouds damit realisieren.

Die Basis bildet der Opensource-Virtualisierer QEMU/KVM, als Storage für VM-Disks nutzen wir den Software-defined Storage Ceph. APIs für den VM-Lebenszyklus und eine PHP/MySQL-basierte GUI runden das Bild ab.

Wir haben festgestellt, dass Opensource nicht nur günstigere Lizenzkosten erlaubt, sondern in den meisten Fällen einfach flexibler ist – wir sind nicht an spezielle, zertifizierte Hardware gebunden und können an vielen Stellen deutlich individueller auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen.

Welches Feedback Eurer Kunden ist Dir besonders in Erinnerung geblieben?

Leider haben wir ad hoc keine zitierfähigen Testimonials – aktuelle Testimonials sind in Arbeit, aber aufgrund der teilweise recht strikten Projektverträge nicht einfach zu bekommen.

Wer zählt zu euren wohl bekanntesten/größten Kunden?

Das Kochportal Chefkoch läuft bei uns. Das ist gerade in der Woche vor Weihnachten ein extrem spannendes Projekt und zeigt, wie sehr das Internet mittlerweile auch in der Küche präsent ist.

Perspektivwechsel: Wie würdest Du  vorgehen, wenn Du einen neuen Hosting-Anbieter suchen würdest? Nach welchen Kriterien sollten Unternehmen ihre Entscheidung über einen Hosting-Anbieter treffen?

Wichtig ist aus meiner Sicht – ich bin da vielleicht auch nicht ganz objektiv – ein rundes Sicherheitskonzept. Das sollte nicht nur ein sicheres Rechenzentrum und regelmäßige Software-Updates umfassen, sondern auch rechtliche Fragen abdecken. Da ist besonders der Datenschutz relevant, denn fast jeder Hosting-Kunde speichert und verarbeitet ja beim Hoster schützenswerte Daten von der Bewerbung bis zum Rechnungswesen. Ein Rechenzentrum in Deutschland ist da im Grunde auch ein Must-Have.

Mir wäre zudem auch wichtig, dass ich beim Hoster stets einen persönlichen Ansprechpartner bekomme, nicht in einem Call-Center irgendwo auf dem Globus „behandelt“ werde und mir das auf Wunsch auch vertraglich garantiert wird.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

a) einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin (auch Print), mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst

T3n.de ist super für Webworker und Web-Admins; auch Themen wie Gadgets oder Startups landen regelmäßig im Newsticker.

b) einen Artikel / ein Video / …, den / das Du Deinen Kunden empfiehlst

(keine Angabe; Anm. d. Red.)

d) ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat

(keine Angabe; Anm. d. Red.)

d) das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit

Ich komme tatsächlich nicht ohne den Editor Sublime Text für den Mac aus – und iTerm ist auch ein Essential. Ansonsten verbringe ich die meiste Zeit im Browser und Office-Paket.

Mit welchem Experten (aus Deiner Branche) würdest Du am liebsten einmal einen Tag zusammenarbeiten und warum?

Ich fände es spannend, mal bei einem richtig großen Hoster „über die Schulter“ zu schauen, der hunderttausende Server verwaltet. Die Abläufe und Automatismen in einem solchen Massenbetrieb stelle ich mir sehr spannend vor.