I have seen one advertisement actually sell not twice as much, not three times as much, but 19 1/2 times as much as another.
John Caples via David Ogilvy in: „Ogilvy on Advertising“
Guten Tag,
Quanten sind entweder Partikel oder Wellen. Das hängt davon ab, wie man sie misst, sagen Physiker. Irre! Die Realität existiert also nicht, solange wir sie nicht messen? Das kommt uns doch bekannt vor: Ob Werbung funktioniert oder nicht, hängt davon ab, ob man den Erfolg misst.
Viel Spaß mit der 66. Ausgabe der Netzwirtschaft.
Beste Grüße
Thomas Jahn
– die Netzwirtschaft frisch gefiltert –
Jour Fixe KW 18/19
Konzentration. Aus dem digitalen Vollsortimenter „Tomorrow Focus“ wird der Transaktionsriese „Holiday Check“, das vielleicht urlauberfreundlichste Unternehmen der Welt. Zuerst wurden die Newsportale (z.B. Focus Online) verkauft, dann die Vermarktungseinheit runtergefahren und nun die Umbenennung …weiterlesen
Erweiterung. Der Mobilfunker „Telefonica“ will ins Bankgeschäft und bietet den 43 Mio. Kunden bald ein mobiles Bankkonto an, schreibt die FAZ. Alle notwendigen Bankleistungen passen ja schon länger in eine App wie zum Beispiel „Number26“ mit derzeit 160.000 Kunden …weiterlesen
Reduktion. Die EBay-Manager Zoll und Wenzel lancieren die Erfolgsgeschichte „EBay-Plus“. 100.000 zahlende Kunden soll das Amazon Prime-Pendant schon haben. Bei 20€ im Monat macht das 24 Mio. € im Jahr plus Umsatzeffekte auf zweiter Ebene, weil die Plus-Kunden höhere Warenkörbe produzieren …weiterlesen
CHART DER WOCHE
Was kostet eigentlich 1$ digitale Werbeleistung im Einkauf?
45 Cent, wenn die DSP-Plattform „Rocket Fuel“ shoppen geht. Das sind etwa 15 Cent weniger als noch 4 Jahre zuvor. Im gleichen Zeitraum wuchs der Umsatz der Kalifornier um den Faktor 24 auf gute 400 Mio. US-Dollar. Wer zahlt diese Marge eigentlich – und womit?
SCHWERPUNKT: ONLINE MARKETING
The End of the Online Advertising Bubble
As a result, online advertising efficiency has been decreasing for years, and companies have to spend more ad dollars for the same result.
Sarunas Barauskas & Philippe Gondard, Kalkis Research via Philipp Klöckner
Die Werbeblase könnte erneut platzen. Das meinen die Analysten von Kalkis Research. So wie in den Jahren 2000/2001 als die Businesspläne voller Anzeigenmillionen waren, obwohl schon damals kaum jemand auf Banner klickte. Es musste erst ein Google kommen und den Markt mit einem überlegendem Werbesystem bereinigen. Doch nun kreischt sie wieder, die Werbemaschine: immer mehr Banner treffen auf immer weniger Aufmerksamkeit. Die Rückkehr vom CPC zum TKP. AdBlocker und AdFraud. Roboter, die auf Banner starren. Und Tagelöhner, die auf Anzeigen klicken. Was bedeutet es eigentlich, wenn der Markt schneller wächst, als die Werbekunden Umsätze generieren?
ALTERNATIVE #1: SEO
Kanal: Google; Methode: Suchmaschinenoptimierung
Wenn es immer schwieriger wird, mit Bannerwerbung einen positiven ROI zu erzeugen, kann SEO dann eine Alternative sein? Die starke Marke, die – denke: Spiegel Online – quasi von selbst Links sammelt und die Webseite über die Zeit im Google-Ranking nach oben drückt – die hat man oder hat sie halt nicht. Eine Alternative: das hochindustrielle SEO. Wenn Markenwerte durch hohe Investitionen in Content und Linkaufbau ersetzt werden müssen, dann braucht es eine entsprechend hohe Produktmarge, damit sich diese Investitionen auch auszahlen können. Eine weitere Alternative: die Nische oder besser gleich ein offenes Segment. Statista zeigt, dass man den Content der Netzwirtschaft von einer anderen, von einer neuen Seite denken kann. Infografiken sorgen für Links, was die Hamburger noch aktiv unterstützen. Marke, operative Umsetzungskraft und Nische: drei Ansätze, wie SEO auch im Jahr 2016 noch funktionieren kann. Und ein Grundlagenartikel, der auch Jahre nach seinem Erscheinen noch Lust auf SEO macht.
ALTERNATIVE #2: SOCIAL MEDIA
Kanal: Facebook; Methode: noch nicht klar.
Facebook on the other hand, has a better control of who is actually seeing its ads, and will benefit from the turmoil by gaining market share.
Sarunas Barauskas & Philippe Gondard, Kalkis Research via Philipp Klöckner
Wenn die Blase erneut platzt und Google in die Knie geht, wer kommt diesmal und räumt den Markt für Online-Werbung auf? Facebook? Auf der Suche nach rentablen Social Media-Kampagnen, als Grundbedingung für strukturell intaktes Marketing, stoßen wir zunächst auf die Rockstars der Branche wie zum Beispiel Gary Vaynerchuk, dann auf bekannte Marken mit einer Menge Likes wie zum Beispiel Nike und auf Agenturen, die diese Kampagnen entwickeln, zu denen wir auch Buzzfeed zählen und schließlich auf riesige AdTech-Unternehmen wie zum Beispiel Kenshoo, die der größte Google-Kunde und der größte Facebook-Kunde der Welt sind und ein Werbebudget von insgesamt 25 Mrd. US-Dollar verwalten … nur die rentablen Kampagnen der E-Commerce Unternehmen, die entweder (europäisches Modell) über Facebook neue Kunden finden, oder (amerikanisches Modell) über Facebook zunächst Reichweite aufbauen und dann erfolgreich über den Verkauf von passenden Produkten monetarisieren, die finden wir nicht auf Anhieb – to be continued.
We need to be cautious when making conclusions … we can see some things now, but we have no idea where it’s going.
Malcolm Gladwell in: The Snapchat problem, the Facebook problem, the Airbnb problem, Venturebeat
ALTERNATIVE #3: CONTENT MARKETING
Der Hebel für alle anderen
Es gibt Menschen, die können eine Geschichte besser erzählen als andere. Folgt man dem Werbetexter David Ogilvy, dann gelingt das den Marketern, die das Produkt und dessen Vorteile für die definierte Zielgruppe genau kennen. Dann kann eine Geschichte auch im Netz funktionieren und Likes, Shares, und Links produzieren. Und so das SEO und die Social Media-Kampagnen hebeln. Diesen Hebel sehen wir zum Beispiel hier, wenn die Analysten von Kalkis Research über den Erfolg ihres Artikels „Google: End Of The Online Advertising Bubble“ sprechen. Wie groß der Content Marketing-Hebel ist: ungefähr 19 1/2.
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Nr.2 Newslettermarketing der Extraklasse: My Little Paris …weiterlesen
Nr.3 Content Marketing mit dem Halo-Effekt: Scott Galloway und seine apokalyptischen Reiter …weiterlesen
ONE MORE THING
The Startup Zeitgeist
Since 2008, we’ve received tens of thousands of these applications. Collectively, they provide insights into the ideas smart people are working on and how it’s changed over time.
The Macro
Die Analysten von Priceonomics schnappen sich die Pitch Decks, mit denen sich StartUps über die letzten Jahre beim Y Combinator beworben haben und werten diese aus. Was denken die Gründer über ihre Konkurrenz? Wofür soll das eigene Produkt entwickelt werden: Web oder App? Und wie soll das Produkt Geld verdienen: SaaS oder Werbung? Ein Einblick in die Köpfe smarter Gründer.
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