Wer ist Lea Lange? Bitte stell Dich doch mal kurz vor. Und damit wir nicht nur die Unternehmerin kennenlernen,verrate uns doch auch ein kleines persönliches Geheimnis von Dir.
Ich bin die Gründerin und Geschäftsführerin von Juniqe.com, das ich im Januar 2014 zusammen mit Marc Pohl (links auf dem Bild) und Sebastian Hasebrink gegründet habe. Zuvor waren Marc und ich bei Casacanda und Fab.com und haben das Europageschäft in verschiedenen Funktionen maßgeblich mit aufgebaut. Eine der Motivationen für mich, Unternehmerin zu sein, ist, dass ich etwas bewegen und aufbauen kann und jeden Tag sehe, was ich geleistet habe. Wenn unser Team sich ebenso dafür begeistert wie ich, macht mich das sehr stolz.
Elevator Pitch! Was macht juniqe.com ? Und vor allem: was macht ihr besser, was ist Euer USP?
Juniqe ist mit der großen Vision gestartet, den Massenmarkt für Kunst zu revolutionieren und eine bezahlbare Alternative zum Mainstream zu schaffen. Wir sind für jeden da, der mehr sucht als ein Poster, sich jedoch keine hochpreisige Kunst kaufen würde. Vor unserem Launch wurde die Nachfrage in diesem Segment nur sehr unzureichend bedient: wer nicht gerade IKEA-Bilder kaufen wollte, musste einen erheblichen Suchaufwand in Kauf nehmen. Das besondere bei uns ist außerdem: Hinter jedem Produkt auf Juniqe steht ein Künstler, den man in Videos und Interviews kennen lernen kann. Juniqe ist Galerie-Feeling zu bezahlbaren Preisen. Kunst für Jedermann. Außerdem leben wir das Motto “Art.Everywhere” - der Kunde kann entscheiden, auf welchem Produkt der die Kunst in seinem Alltag erleben möchte: auf Wandbildern, Bettwäsche oder einem Shirt.
Was ist Eure interne “Secret Sauce”?
Wir sind ein Gründerteam, das sich sehr gut ergänzt, ganz unterschiedliche Stärken und Herangehensweisen hat, jedoch ein gemeinsames Ziel. Wir diskutieren viel, legen großen Wert auf Transparenz und kommunizieren sehr gut miteinander, was die Qualität des Outputs immens hebt.
Was genau ist Deine Rolle im Unternehmen, wo liegt Deine Expertise und “Superpower”?
Ich bin für alles verantwortlich, was mit dem Thema „Juniqe als Marke“ zu tun hat: das Merchandising, Sourcing, Content & PR. Alles was Spaß macht also! Ich verstehe sehr gut, welche Motive und Themen gerade im Trend sind, welche Kunst unsere Zielgruppe sucht und wie sie diese Kunst erleben möchte.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die HauptHerausforderungen in den nächsten Monaten (oder Jahren) sein, wo sind die Engpässe?
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
Ich denke, die Europäer müssen beim OnlineShopping noch viel vom Innovationsgeist lernen, der in den USA oder auch Asien herrscht. Kunden sind noch ein wenig skeptischer, was das Online-Shopping anbelangt. Das bedeutet für uns: Die Balance zwischen „konservativer“ Vertrauenswürdigkeit und innovativem, emotionalem Shopping-Erlebnis zuhalten – eine Qualität, die für eCommerce im Lifestyle-Bereich sehr wichtig ist. Da gibt es außerhalb des Fashion-Bereichs noch nicht so viel, deshalb versuchen wir, hier voran zu gehen. Wir arbeiten mit Zertifikaten wie „Trusted Shops“ und anderen Partnern, die Sicherheit und Qualität garantieren. Gleichzeitig gestalten wir durch spannenden Content und persönliche Kommunikation mit unseren Kunden die Einkaufserfahrung genauso emotional und persönlich, wie das in Offline-Läden der Fall ist.
Herausforderung für unseren Markt:
Wir bedienen mit Juniqe ein ganz neues Marktsegment, welches es bisher so nicht gab. Wir müssen das Bewusstsein für die Relevanz dieses Segments stärken. Auf der Produktionsseite müssen wir fortschrittlich denkende Produzenten finden, die verstehen, dass Einzelproduktion „on demand“ die Zukunft ist.
Herausforderung für unsere Firma:
Kuratiertes vs. Marktplatz-Modell: Wir müssen die Balance finden dazwischen, unseren Kunden weiter ein ausgewähltes, hochwertiges Kunst-Angebot zu zeigen und gleichzeitig den Marktplatz für Künstler noch weiter zu öffnen.
Meine Persönliche Herausforderung:
Eine Unternehmenskultur zu schaffen und ein Team aufzubauen, welches Juniqe mit langfristiger Begeisterung und Motivation zur bekanntesten und beliebtesten Marke im europäischen Kunst-Massenmarkt macht.
Wie sieht Dein “digitales Workout” in der nächsten Zeit aus? In welchen Themenbereichen willst Du Dich verbessern?
Wir arbeiten gerade an einem großen Design/UX Redesign des Juniqe Marktplatzes, daher ist alles zum Thema Conversion, UX, Emotional Design und Customer Journey zur Zeit in meinem vollen Fokus und ich lese und schaue alles hilfreiche, was ich dazu in die Finger kriegen kann.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
einen Blog, auf dem Du Dich zu Fachthemen gerne informierst (deutsch oder Englisch)
https://hackdesign.org/
einen Artikel (mit URL) Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat (und warum?)
http://techcrunch.com/2015/05/14/how-to-better-predict-unicorns/
ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat
The Hard Things about hard things, Ben Horowitz.
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast (und was, bzw. von wem)
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Vorträge auf Veranstaltungen bestimmte Themen oft etwas zu oberflächlich oder behandeln bzw. die für mich relevanten Aspekte vernachlässigen. Daher lerne ich vor allem in One-on-one “Expertentreffen”, die ich mit Leuten aus meinem weiteren Netzwerk zu verschiedenen Themen, die für Juniqe relevant sind, vereinbare. Das hat sich in der Vergangenheit oft als sehr lehrreich erwiesen.
ein hilfreiches Tool / Software für Deine Arbeit
Instapage, Optimizely und Hotjar.
Mit welchem Experten aus Deinem Fachgebiet würdest Du am liebsten einmal 1 Tagzusammenarbeiten? (Oder von welchem Experten aus Deinem Fachgebiet hast Du bisher am meisten gelernt? Und was war das)
Ich finde Jenny Lyons, die Art Directorin von J.Crew unglaublich inspirierend. Ich würde sehr gerne mal einen Tag mit dem J.Crew eMail + Content Team verbringen. Ich bin von der Art und Weise, wie sie erstens ihre Marke so klar kommunizieren und zweitens die Kunden ganz persönlich ansprechen überzeugt mich; die verschiedenen Tools, mit denen sie Online Shopping als emotionales und persönliches Erlebnis gestalten, sind einfach State-of-the-art.