Wer ist Lars Hense? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
InSkin Media, einem in England gegründeten Unternehmen für Werbetechnologie und Digitalvermarktung, das auf Online-Markenwerbung spezialisiert ist. In den vergangenen dreieinhalb Jahren haben wir eine Niederlassung des weltweit aktiven Unternehmens in Hamburg aufgebaut, die ich leite und in den kommenden Jahren weiter ausbauen werde. Neben meiner Tätigkeit in der Display-Werbung interessiere ich mich besonders für Online-Marketing und Digitale Medien.
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Als Familienvater von Zwillingen im Teenager-Alter bin ich in der Regel nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Es sei denn, ich habe keine Möglichkeit, morgens einen wirklich guten Kaffee zu trinken.
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
Unsere Superpower sind die von InSkin Media entwickelten Werbeformate, die PageSkins, die zu den impact-stärksten Brandingformaten zählen, die aktuell weltweit buchbar sind. Die Auslieferung der Skins erfolgt auf sorgfältig ausgewählten, redaktionellen Sites aus unserem Netzwerk von Premium-Publishern: ein absolutes Erfolgsrezept für effektive Branding-Kampagnen. Was InSkin außerdem von anderen Unternehmen unterscheidet ist unsere Integrität und der Sinn für partnerschaftliche Zusammenarbeit. Wir stellen einen sehr hohen Anspruch an unseren Service und arbeiten eng mit unseren Agentur- und Vermarkter-Partnern zusammen, um eine nahtlose Auslieferung der Kampagnen zu garantieren. Zudem legen wir besonderen Wert auf die Nutzerfreundlichkeit unserer Formate einerseits und die Transparenz unserer Arbeit andererseits. Die aussagekräftige, verlässliche Viewability-Messung ist für uns dabei ein unerlässlicher Kernaspekt.
Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Klickrate zur Messung von Kampagnenerfolgen nicht ausreichend ist. InSkin Media hat unter anderem auf der dmexco Forschungsergebnisse präsentiert, die zeigen, dass ein dringender Bedarf für die Weiterentwicklung der Messung von Anzeigen-Wirksamkeit besteht. Eine Studie, die InSkin Media mit dem Beratungsunternehmen FaR Research durchgeführt hat, belegt, welch hohen Stellenwert die Viewability bei der Bewertung von Display-Kampagnen hat: Damit Anzeigen wirken können, müssen sie vor allem für den Nutzer sichtbar sein. Die Implikationen dieser selbstverständlich und logisch erscheinenden Aussage haben sich in der Branche allerdings noch immer nicht überall auf die die Messung von Kampagnen ausgewirkt. Es wird weiterhin weitgehend der Klickrate vertraut.
InSkin Media hat in einer weiteren Studie gezeigt, dass insbesondere die Messergebnisse für Sonderformate je nach Methodik um bis zu 80 Prozentpunkte schwanken. Hier gilt es, einheitliche Messmethoden zu schaffen, um eine Vergleichbarkeit von Standard- und Sonderformaten zu ermöglichen. In Kooperation mit dem Analytics-Spezialisten Moat arbeitet IinSkin Media aktiv daran, die Transparenz und Zuverlässigkeit der Daten zu verbessern. http://www.inskinmedia.com/de/erkenntnisse/
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
In Deutschland mangelt es hinsichtlich Digitalisierung offensichtlich an Initiative, was sich darin zeigt, dass die Bundesrepublik im internationalen Vergleich allen derzeit veröffentlichten Statistiken nach maximal im Mittelfeld liegt. Das ist unserem Status als führende Wirtschaftsmacht bei Weitem nicht angemessen; hier sind Staat und Unternehmen gefordert, in Infrastruktur, Ausbildung und Innovation zu investieren.
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
In den kommenden Jahren wird Europa nicht umhin kommen, eine gefestigte Position gegenüber den großen digitalen Monopolisten, insbesondere GAFA (Google, Apple, Facebook, Amazon), einzunehmen. Die digitale Wirtschaft wird zunehmend politisch und Europa kann es sich nicht länger leisten, dass Bürokratie, Investitionsstau und ein Mangel an Fachkräften in den relevanten Positionen die aktive Teilnahme an der Digitalisierung behindern.
Herausforderung für unseren Markt:
Neue Technologien verändern den Markt mit einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit. Neue Firmen verdrängen alteingesessene, etablierte Unternehmen. Wer seine Geschäftsmodelle nicht zügig überdenkt und konkurrenzfähig macht, wird sich auf die Dauer nicht am Markt halten können, auch weil die Markteintrittsbarrieren internationaler Unternehmen trotz bürokratischer Hürden in Deutschland sinken.
Ein Trend, der die digitale Industrie in den vergangenen Jahren geprägt hat, ist die Fülle kostenlos verfügbaren Online-Contents. Konsumenten erachten diesen inzwischen als selbstverständlich, und sind häufig nicht bereit, für Inhalte beispielsweise durch Abonnements zu bezahlen. Die Monetarisierung von Online-Content durch digitale Werbung wird daher zunehmend ein integraler Bestandteil der digitalen Verlags- und Vermarktungslandschaft. Eine der größten Herausforderungen, mit denen unsere Branche hierbei konfrontiert ist, stellt die Entwicklung von Anzeigenlösungen dar, die sowohl Profitabilität für den Verleger als auch ein angenehmes Werbeerlebnis für den Nutzer bieten können.
Herausforderung für unsere Firma:
InSkin Media hat seit dem Markteintritt in Deutschland zwar zahlreiche erfolgreiche Kampagnen für hochkarätige Marken erstellt und ist Partnerschaften mit renommierten Vermarktern eingegangen, sah sich dabei aber eingangs teilweise mit der Herausforderung konfrontiert, in diesem fest etablierten Markt als ausländisches Unternehmen Gelegenheiten zu finden, die Qualität seiner Produkte unter Beweis zu stellen.
Inzwischen hat sich das Unternehmen als spezialisierter Anbieter, der auf ausgewählte Premium- Websites maßgeschneiderte Werbelösungen liefert, auf dem deutschen Markt gut etabliert. Als Vertriebsleiter in Deutschland ist es meine Aufgabe, diese Position zu stärken und weiter auszubauen. In Zukunft wird InSkin Media außerdem von seiner internationalen Expertise mit Sonderwerbeformaten Gebrauch machen, um aktiv den brancheninternen Dialog über Messbarkeit und Transparenz mitzugestalten.
Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?
Das Internet bedeutet für mich Wissen überall und zu jeder Zeit: ein moderner Brockhaus für die Hosentasche. Ärgerlich hinsichtlich des Internets ist jedoch manchmal der Weg dorthin. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass selbst in einer Großstadt wie Hamburg die mobile Internetverbindung punktuell so langsam ist.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
t3n veröffentlicht regelmäßig eine tolle Mischung aller relevanten Digitalthemen.
Und für vergnügliche Freizeitlektüre:
http://www.mylittleparis.com/). Ich liebe die Illustrationen, die diese Seite so besonders machen.
einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat
Ich finde folgende Infografik zum Display Advertising Ökosystem in Deutschland sehr beeindruckend:
http://www.improvedigital.com/main/wp-content/uploads/2016/02/Market_Map_DE_2016_web.pdf
ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat
How brands grow von Byron Sharp.
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast (und was, bzw. von wem)
Ich fand Online Marketing Rockstars hervorragend: Die US-amerikanischen Referenten wie z.B. Scott Galloway haben dem Namen der Veranstaltung alle Ehre gemacht. Sie haben die riesige Bühne voll ausgenutzt und Infotainment geliefert – sehr inspirierend.
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit
Evernote ist für mich Aufgabenliste, Notizbuch, Datenspeicher und Ablage in einem Tool, das überall abrufbar ist.
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Mit Udo Müller von Ströer, um einen heimlichen Blick in seine „Einkaufsliste“ zu werfen.