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Interview mit Tim Bremenkamp – #TB | Social Media Marketing

Tim Bremenkamp #TB | Social Media Marketing
Foto: Anja Schlamann

Wer ist Tim Bremenkamp? Bitte stell Dich doch mal kurz vor. Und damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch ein kleines persönliches Geheimnis von Dir.

Mittvierziger, Diplom-Kaufmann, Marketing-Professional, Pragmatiker. Glaubt nicht an einfache Wahrheiten, ist aber trotzdem bekennender Freund von einfachen, aber wirksamen, Lösungen. Sehr gerne in Köln lebender Freiburger. Natürlich Fan des SC Freiburg mit Sympathien für „dä Effzeh“, mag Hunde und v. a. Katzen.

Ich habe in Mannheim Betriebswirtschaftlehre studiert. Schwerpunkte: Marketing, Internationales Management und Werbepsychologie. In meiner Diplomarbeit ging es um das Thema PR.

Nach dem Studium habe ich bei einer Internet-Agentur angefangen, war anschließend fünf Jahre bei Renault Deutschland im Marketing und vier Jahre bei der Deutsche Post, wo ich Automobil-Hersteller und -Handelsgruppen beim Thema CRM beraten habe.

2011 habe ich mich den „Sozialen Medien“ verschrieben, weil ich von deren Möglichkeiten für das Marketing von Unternehmen komplett überzeugt war und es heute noch bin.

Elevator Pitch! Was macht Eure Firma, wo liegt Eure Superpower?

bremenkamp-socialmedia.de). Wir konzentrieren uns auf Markenführung im Web 2.0. So ist sichergestellt, dass unsere Dienstleistungen höchsten Ansprüchen genügen. Die Grundlagen unserer Arbeit sind fundiertes Marketing-Know-how, langjährige Praxiserfahrung und neuestes Social Media Wissen.

Wir unterstützen seit 2011 mit Leidenschaft Unternehmen, für die beim Thema Social Media Marketing „dabei sein“ eben nicht alles ist.

„Superpower“:

Marketing in den Sozialen Medien ist – wenn man es etwas entmystifiziert – reine Marketing-Kommunikation. In seltenen Fällen auch PR/ Unternehmens-Kommunikation. Natürlich mit medienspezifischen Besonderheiten, die es aber bei den klassischen Medien ebenfalls gibt. Mailing funktioniert anders als Print.

Markenidentitäten sollten m. E. immer marken- und medienadäquat kommuniziert werden, um zu einem optimalen Ergebnis zu kommen. Am besten noch integriert.

Wir wissen, wie Marketing und Social Media funktionieren. Nur so können wir wirksame Social Media (Marketing) Strategien für unsere Kunden entwickeln. Und unsere Kunden wirklich erfolgreich machen.

Wer ist Euer typischer Kunde?

Eigentlich alle, vom Einzelunternehmer über Mittelständler bis zum Konzern. Der Schwerpunkt liegt aber auf KMU, was ich sehr zu schätzen weiß, da hier die Entscheidungswege kurz sind.

Die Social Media Landschaft hat sich in den letzten Jahren immer wieder verändert. Facebook ist aber nach wie vor einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Social Media Kanal.

Welche Eurer Social Media Kampagnen (oder Postings) war besonders erfolgreich? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?

Ich freue mich jedes Mal wieder, wenn wir mit Facebook-Werbung in Sachen Effizienz (Kosten pro Lead/ Besucher/ Bewerber etc.) die anderen Medien – teilweise deutlich – schlagen.

Oder wenn uns Facebook mitteilt: „Die Kosten … sind niedriger als bei 99 % ähnlicher Werbeanzeigengruppen“, was durchaus häufig vorkommt. Facebook vergleicht dabei unsere Anzeigen mit ähnlichen Anzeigen von Unternehmen und Organisationen in ganz Deutschland.

Das liegt natürlich zum einen an dem System selbst, was in Punkto Reichweite, Kosten und zielgruppengenaue Ansprache von den anderen Medien schwer bis gar nicht zu toppen ist. Das ist übrigens einer der Hauptgründe, warum ich mich für das Thema Social Media entschieden habe.

Zum anderen daran, dass ich ein sehr wirksames System entwickelt habe, die Facebook-Anzeigen selbst zu optimieren. Dabei hilft mir, dass die Erfolgsfaktoren für Werbung selbstverständlich auch für Facebook-Anzeigen gelten.

Auch bei den Postings für unsere Kunden liegen wir bzgl. Reichweiten meist über den kommunizierten Durchschnittswerten der jeweiligen Vergleichsgruppen. Ich habe in seltenen Fällen auch Postings mit 500 % Reichweite, d. h. mit sehr hoher organischer und vor allem viraler Reichweite.

Das liegt daran, dass wir viel Wert auf den Aufbau einer echten, sauberen  Fanbase legen. Und glücklicherweise keine Kunden haben, die um jeden Preis ganz viele Fans haben möchten, egal wie.

Außerdem analysieren wir immer, wie der Algorithmus von Facebook gerade tickt. Wobei die Marke bei uns immer an erster Stelle steht – Reichweite um jeden Preis ist ein absolutes No-Go.

Richtig spannend wird es immer dann, wenn man organische bzw. virale Reichweite mit bezahlter Reichweite clever kombiniert.

Was sind Eurer Meinung nach die Top 3 „Do´s and Don´ts“ für´s Facebook Marketing?

Do´s:

Entwicklung einer klare Strategie, die auch wirklich auf die Marke einzahlt bzw. einen wirksamen Beitrag zum Unternehmenserfolg leistet

Lieber weniger, dafür aber „die richtigen Fans“

Konsequentes Community-Management

Don´ts:

Blinder Aktionismus („Finde Deinen eigenen Stil!“)

Optimierung auf Basis von sinnfreien Kennzahlen

Planlos und unkritisch jedem Trend hinterherlaufen

Social Media hat Kommunikation in den letzten Jahren stark verändert. Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?

Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:

Anpassung der Gesetzte bzw. der aktuellen Rechtsprechung an das „Neuland“. Das geht vom Urheberrecht bis hin zum Thema Datenschutz/ Big Data. Auch der Umgang mit dem Thema Privatsphäre im Netz wird uns noch eine Weile beschäftigen.

Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:

Netzneutralität, Bandbreite

Herausforderung für unseren Markt:

Social Media Marketing wird sicher in Zukunft stärker mit der Marketing-Kommunikation zusammenwachsen. Inhaltlich und organisatorisch. Einen ähnlichen Prozess gab es ja schon Anfang dieses Jahrtausends, als das Internet von „da ist ja alles total anders“ zu einem „normalen“ Kommunikations- bzw. Vertriebskanal wurde.

Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster: Das wird mittelfristig ein Sport für Marketingprofis werden. Natürlich nur für die mit ausgeprägtem Social Media Know-How.

Warum nicht für Social Media Profis mit profundem Marketing-Halbwissen? Weil ich glaube, dass der Marketingaspekt insgesamt deutlich erfolgsentscheidender ist.

Glücklicher- bzw. unglücklicherweise – je nach Standpunkt – ist ein tiefes Marketing-Verständnis deutlich schwieriger zu erlangen, als „Social Media Enthusiasmus“ oder „Social Media Evangelismus“.

Herausforderung für unsere Firma:

Ich kann mir vorstellen, dass wir weiter langsam generisch wachsen. Ich kann mir aber auch vorstellen, in Zukunft wieder als Berater und Trainer bzw. One-Man-Show unterwegs zu sein und nur Strategien und Schulungen zu machen. Wie ich es eigentlich geplant und anfangs auch gemacht habe. Was ich mir nicht vorstellen kann ist, jeden Monat Zahlen an einen Finanzinvestor zu reporten und/ oder um jeden Preis zu wachsen.

Meine Persönliche Herausforderung:

Die Königsdisziplin des Unternehmertums ist m. E. mehrere Firmen erfolgreich an den Start zu bringen. Ich bin zwar aktuell mit dieser einen mehr als beschäftigt, kann mir aber gut vorstellen, mittelfristig auch in anderen Branchen oder mit anderen Konzepten selbst und ständig was zu unternehmen.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

einen Blog, auf dem Du Dich zu Fachthemen gerne informierst (deutsch oder Englisch)

www.allfacebook.de

http://www.thomashutter.com/

Was da nicht drin steht, findet in der „Facebook-Welt“ höchstwahrscheinlich gar nicht statt. An dieser Stelle auch mal: Kompliment an die Kollegen.

ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat (das nicht unbedingt ein Business Buch sein muss)

Fredmund Malik: Führen, Leisten, Leben

das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit

Achtung, jetzt kommt was ganz Verrücktes: PowerPoint. Sehr hilfreiches Tool, wenn man es nicht mit Word verwechselt. Ich glaube übrigens, dass ein Konzept selten gut ist, wenn man es nicht auf ein paar Charts – ohne viele Worte – schlüssig bis selbsterklärend darstellen kann.

Mit welchem Experten aus Deinem Fachgebiet würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?

Mark Zuckerberg. Weil mich mal interessieren würde, wie die Jungs da drüben wirklich ticken …