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Interview mit Sandra Valentin – ]init[

Wer ist Sandra Valentin? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.

]init[.

Hier habe ich die Agenturarbeit von der Pike auf gelernt. Erst als Redaktionsleiterin des deutschlandweiten Verwaltungsportals bund.de, später als Projektleiterin und Beraterin für das Bundeswirtschaftsministerium oder die Bertelsmann Stiftung. Seit 2010 bin ich Mitglied der Geschäftsleitung und verantworte heute mit meiner Kollegin Julia Läkemäker die Digitalagentur von ]init[. Was mich an der Arbeit enorm reizt, ist es die komplexen Anforderungen unserer Kunden aus den Bereichen Government und Industry in zeitgemäße Portale mit ansprechender UX zu übersetzen.

Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.

Ich bin leidenschaftlich gern unter Wasser, sei es tauchend in Asien oder beim Babyschwimmen mit meiner Tochter Helene. Die Parallelen zur digitalen Welt sind faszinierend: bunt und schillernd, groß und klein, exotisch und hungrig ähnelt die Unterwasserwelt der enormen Vielfalt digitaler Angebote.

Elevator Pitch! Was macht ]init[? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?

Wir sind eine unabhängige und inhabergeführte Agentur mit starker unternehmerischer Verantwortung. Unser Claim „Services for the eSociety“ drückt das gut aus: Wir blicken über den Tellerrand des einzelnen Projekts hinaus und setzen unser Wissen auch für den gesamtgesellschaftlichen Nutzen ein. Unser Steckenpferd ist die Online-Kommunikation für große Organisationen mit komplexen Botschaften. Dazu gehören Bundesministerien und Behörden, Verbände und Stiftungen, aber auch große Industriekonzerne.

Im operativen Geschäft sind wir gewissermaßen die Bauingenieure der Digitalisierung. Die enge Verzahnung unserer Digitalagentur mit dem Bereich Systemhaus und Rechenzentrum ist da ein großer Vorteil. Vielfalt ist unsere Superpower. Durch die breite Aufstellung liefern wir alle Umsetzungsbausteine, um Kommunikation und Geschäftsprozesse unserer Kunden zu transformieren – angefangen bei Portalen, über Fachanwendungen und Service-Plattformen bis hin zu Schnittstellen.

Zum Journal „Dax Digital“.

Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?

Digital-Etat des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung (BPA) gewonnen hat. Zuvor teilten sich drei Agenturen den Job, nun hat das Bundespresseamt die zentralen Internetangebote vertrauensvoll in unsere Hände gelegt.

bundesregierung.de. Kreativkonzepter, Visual Designer, Entwickler, Redakteure, Sicherheitsingenieure und Administratoren – viele Units sind in das Projekt eingebunden. 
Viele Herausforderungen, aber auch ein super Erfolg, wenn ein Projekt dieser Größenordnung sauber ins Rollen kommt.

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?

Die digitale Wirtschaft ist immer auch People Business. Wir leben von der Kreativität, der Neugier und dem Know How unserer Mitarbeiter. So teilen wir auch die große Herausforderung vieler Digitalagenturen: Das Finden von Talenten in einem gesättigten Bewerbermarkt. Die Themen Employer Branding, Incentives und Talent Management stehen dieses Jahr dick auf unserer Agenda.

Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?

Mit der agilen Softwareentwicklung hat die Diskussion über Werte wieder Einzug in die Projektabwicklung erhalten, das bringt spannende Diskussionen in Gang. Wie arbeiten wir als Team und mit unseren Kunden zusammen? Wie leben wir Transparenz nach innen und außen? Wie gestalten wir unsere Kommunikation? Da muss man ein gemeinsames Verständnis entwickeln und sich immer wieder selber challengen. Durch den Speed in der Internetwirtschaft gibt es keine Zeit für Stillstand und das ist auch gut so.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

…einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin (auch Print), mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst

www.istderBERschonfertig.de ist eine clevere Microsite der Berliner Morgenpost, die den Baufortschritt des seit über 1.800 Tagen nicht eröffneten BER interaktiv aufbereitet. Interessant: Beim Voting des Eröffnungstermins tippt die überwältigende Mehrheit der Besucher auf „nie“.

…ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat

„Reinventing Organizations“ von Frederic Laloux. Dienst nach Vorschrift ist der Tod jeder Digitalagentur. Wir müssen uns ständig neuen Wegen der Zusammenarbeit stellen, sowohl in agilen Projekten als auch in der Kommunikation mit den Mitarbeitern. Das Buch liefert mir spannende Ideen und Praxisbeispiele. Ich empfehle es gern als hilfreichen Ratgeber zur Positionsbestimmung der eigenen Führungskultur.

…das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit

Definitiv mein Headset. Nicht nur für Skype-Besprechungen sinnvoll, sondern auch für den Berliner Feierabend-Stau. Knapp gefolgt vom neuen WLan im ICE.

Von welchem Experten aus Deinem Fachgebiet hast Du bisher am meisten gelernt? Und was war das?

]init[ Agentur mit rund 160 Mitarbeitern an 7 Standorten. In dieser Position zwei Chefs zu haben ist eher ungewöhnlich für Kollegen, Kunden und uns selbst. Führen im Team zwingt dich deine Entscheidungen klarer zu kommunizieren und deinen Führungsstil eindeutiger zu definieren. Uns treibt ein gemeinsames Wertesystem, denn wir können nicht jede Entscheidung gemeinsam besprechen. In dieser Team-Konstellation lerne ich täglich dazu. Zu zweit sind wir schlagkräftiger. Mein Credo: Frauen in Teilzeit können richtig was bewegen.