Wer ist Robin Buschmann? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
Giromatch aber hier in Frankfurt, dem aus meiner Sicht wichtigsten Fintech-Standort Deutschlands. In Frankfurt hatte ich mich angesiedelt, da ich vor Giromatch 6 Jahre als Portfolio Manager im Asset Management der Deutschen Bank gearbeitet hatte.
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Im Gegensatz zu den meisten Deutschen ist mir Pünktlichkeit nicht so wichtig. Insbesondere finde ich Überpünktlichkeit teilweise sogar unhöflich, wenn man damit andere unter Druck setzt. Ich liebe es z.B. erst 2min vor Abfahrt am Bahnhof oder 10min vor Boarding am Security Check zu sein. Meine Kollegen finden das nicht wirklich lustig. Aber zu spät kommen mag ich trotzdem nicht.
Elevator Pitch! Was macht Giromatch? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
Wir vergeben über unsere digitale Banking-Plattform vollkommen automatisiert Kredite. Die Kredite werden durch private und institutionelle Investoren finanziert. Für den Anleger entsteht dadurch eine neue Anlageklasse, das Deutschlandportfolio. Einmalig ist die Vollautomatisierung des Frontends und des Backends. Damit sparen wir bis zu 80% der üblichen Kosten. Die Zinsen der Kreditnehmer können wir so fast vollständig an die Anleger weiterreichen. Mittlerweile sind auch Banken und Händler auf unsere Lösung aufmerksam geworden. Sie schätzen die Schnelligkeit, Flexibilität und die geringen Kosten unserer digitalen Banking-Plattform.
Zum Journal „Dax Digital“.
Apropos Superpower: Welches „Best Practice“ in Deiner Branche hat Dich besonders fasziniert und warum?
Mich hat vor allem fasziniert, mit welcher Geschwindigkeit N26 eine Banklizenz erhalten hat. Neun Monate für eine Vollbanklizenz sind wirklich schnell. Es sei mal dahingestellt, ob es nun doch 10, 12 oder 15 Monate waren. Zumindest aber zeigt es, dass man mit viel Engagement, Willen und Überzeugung auch einen solch vermeintlich schwierigen und langwierigen Prozess innerhalb kürzester Zeit stemmen kann.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Banking hat das Potenzial, sich insgesamt sehr schnell zu verändern. Banken wird es auch weiterhin geben, aber die Interaktionen werden sich immer mehr ins Netz verlagern. Die Technologien gibt es heute alle schon. Die beiden Herausforderungen, die wir sehen, sind die Geschwindigkeit der Kundenadaption und die Integration bei den Banken. Wie schnell sich die Kunden auf komplett digitalisierte Lösungen und die Trennung von Ihrem Berater einlassen, werden wir sehen. Für die Implementierung komplett neuer Produkt- und Prozesslösungen sehen wir eine starke Tendenz hin zu Kooperationen zwischen Banken und Fintechs. Eine Herausforderung wird hier sicherlich sein, sich irgendwo auf Augenhöhe zu begegnen. Da ist bei vielleicht 50.000 Mitarbeitern und 100 Systemen und 10 Mitarbeitern und einem System sicherlich eine große Herausforderung.
Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?
Ohne Internet würde es Fintech-Unternehmen wie Giromatch gar nicht geben. Durch das Internet wurde die Gesellschaft vernetzt und Beziehungen digitalisiert. Dadurch konnten auf einmal viele Akteure gleichzeitig an einen Tisch geholt werden, um in unserem Fall die Risiken zu verteilen, sozusagen zu dezentralisieren. Das hat mich als Banker gefreut, weil es einen großen Fortschritt in der Finanzintermediation bedeutet. Langfristig wird sich das in einer besseren Risikoverteilung, deutlich geringeren Kosten und einem transparenteren Kapitalmarkt widerspiegeln. Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich mich dabei erwische, lieber in mein Smartphone zu schauen als die Umgebung um mich herum zu beobachten. Alle Informationen jederzeit verfügbar zu haben kann auch ein Fluch sein.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
…einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin (auch Print), mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
Börsen-Zeitung, da ich diese für die neutralste und am stärksten fachlich orientierte Zeitung für Finanzthemen halte.
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„Zero to One“ von Peter Thiel
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Unser tägliches Scrum um 12 Uhr, da es enorm wichtig ist, zu wissen, wer was im Team gerade macht
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal einen Tag zusammenarbeiten und warum?
Elon Musk, ich glaube mit ihm kann man sich über viele noch so verrückte Ideen ernsthaft unterhalten.