Wer ist Markus Bossle? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
Ich bin seit 25 Jahren in der Medienbranche tätig und bei der
Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH für Marketing, Vertrieb, Anzeigengeschäft und die redaktionelle Weiterentwicklung und Strategie des Unternehmens verantwortlich. Ich betreue darüber hinaus die europäischen Lizenz- und Schwesterausgaben von „Scientific American“ und unserem magazin für Psychologie, Hirnforschung und Medizin „Gehirn&Geist“.
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Da begleitet mich Zeit meines ganzen Lebens das Interesse für historische Romane und das sicherlich sinnfreie Sammeln aller möglichen Daten zu Ball- und Mannschaftssportarten, aber das habe ich sicherlich mit vielen anderen zumeist männlichen Zeitgenossen gemeinsam.
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
Als kleiner Special Interest Verlag liegt unsere Chance darin, unsere Inhalte auf die neuen Nutzergewohnheiten anzupassen. Darstellung und Erreichbarkeit müssen sich also ganz nach den Bedürfnissen der Kunden ausrichten und die internen Prozesse und Workflows schnell daran angepasst werden. Das können wir besser und schneller als viele unmittelbare Wettbewerber.
Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?
Wir haben es geschafft aus Inhalten, die vornehmlich dazu dienen Reichweiten für unsere Digitale Plattform zu generieren, Produkte zu kreieren, für die die Kunden bereit sind, zusätzlich zu bezahlen und dies im sechsstelligen Bereich. Inzwischen liegen diese über den primär erzielten Werbeerlösen. Maßgeblich hat dazu die hohe redaktionelle Qualität unserer Inhalte beigetragen. Inzwischen liegen diese Erlöse über den digital erzielten Werbeerlösen.
Apropos Superpower: Welches Best Practice Beispiel in Deiner Branche hat Dich besonders fasziniert und warum?
Paypal ist auf den ersten Blick ein ganz einfacher Dienst, der aber vom Convenience Gesichtspunkt genau die Bedürfnisse der Nutzer löst und daher unerhört erfolgreich ist. Gleichzeitig hat er auch anderen Digitalunternehmen geholfen erfolgreich Bezahlprodukte anzubieten.
Wie lebt ihr Digitalisierung in Eurem Unternehmen? In welchem Bereich habt ihr Digitalisierung erfolgreich um- oder eingesetzt?
Die Digitalisierung ist inzwischen in praktisch allen Abteilungen des Verlages angekommen.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
Die mobile Nutzung von Inhalten verändert den Alltag von Menschen viel radikaler als jedes andere Medium in der Vergangenheit. Die Auswirkungen dieser Entwicklung im positiven wie negativen sind dabei heute überhaupt noch nicht absehbar.
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
Woher bekommen wir gut ausgebildete Fachkräfte im globalen Wettbewerb.
Herausforderung für unseren Markt:
Die Sicherung fairer Wettbewerbsstrukturen.
Herausforderung für unsere Firma:
Woher bekommt unsere Firma diese Mitarbeiter im Wettstreit mit jungen dynamischen Internet Firmen und wie schule ich die Belegschaft und motiviere sie, diese neuen Herausforderungen und ständigen Veränderungsprozesse mit zugehen.
Was hat Dich bisher am meisten am Internet geärgert, was am meisten gefreut?
Die Pflege von privaten Kontakten ist durch das Netz ungleich einfacher geworden. Gleichzeitig ist man vor Betrug und Spam ungleich verletzlicher geworden.
Welches „Problem“ (privat oder im Unternehmen) würdest DU gerne von einem Start-up gelöst bekommen?
Sämtliche Innovationen im Bereich Targeting von Nutzern (soweit sie Datenschutzkonform sind)
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
Gelegentlich einen Jaques Tati Film sehen um die Verzerrungen der Gesellschaft und die Komik einer modernen Industriegesellschaft immer mal wieder vor Augen geführt bekommen. Den Freund um die Ecke kann man gelegentlich auch besuchen, dafür braucht man kein What´s App. So nützlich dieser Dienst auch ist.
einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin (auch Print), mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
VDZ Digital Quarterly
einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat
Ein FAZ Artikel über das neueste Buch von Hamed Abdel-Samad.
ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat
Churchills Memoiren über den zweiten Weltkrieg
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast
Eine Verkaufsveranstaltung von „Tesla“. Diese war vom Produkt über die Präsentation bis zur Darstellung der langfristigen Unternehmensziele vorbildlich in Sachen „Aufbau eines Markenproduktes“.
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit
Google Analytics
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Da gibt es keinen Einzelnen. Wir nutzen externe Berater inzwischen relativ regelmäßig und fast immer lernt man dazu. Das gleiche gilt übrigens auch für das persönliche Gespräch mit Kunden.