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Interview mit Heike Baumgärtner – Büro Hochweiss

Heike Baumgärtner Büro HochweissWer ist Heike Baumgärtner? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.

Büro Hochweiss« ins Leben. Und liebe Werbung immer noch. Nach dem ersten Kaffee …

Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.

Um meine Akkus aufzuladen, gehe ich bevorzugt in den Wald. Im Herbst liebe ich es, Pilze zu sammeln, sie zu säubern und klein zu schneiden, um sie dann zu verschenken. Ich kann sie einfach nicht essen, ihre Konsistenz erinnert mich zu sehr an Schnecken.

Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?

Superpower klingt etwas dramatisch. Unser USP ist die grafische Visualisierung mit dem Schwerpunkt in der klassischen Werbung. Dabei sind wir nicht nur der ausführende part, sondern ich sehe uns vor allem als »empathische Schnittstelle« zwischen dem Kunden und seinem Produkt / seiner Dienstleistung. D.h. aktives Zuhören – Verstehen – Analysieren – Umsetzen. Stimmt seine Positionierung nicht, finden wir das heraus und »rücken« ihn zurecht. In einer verständlichen Sprache, mit genügend Zeit und von Mensch zu Mensch.

Wie lebt ihr Digitalisierung in Eurem Unternehmen? In welchem Bereich habt ihr Digitalisierung erfolgreich um- oder eingesetzt?

Der gesamte Workflow verläuft so ausgeschöpft digital, dass ich manchmal bewusst einen Füller zur Hand nehme, um zu scribbeln oder Ideen zu notieren.

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?

Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:

Es muss wieder mehr »menscheln«. Die intelligentesten »1-0-Botschaften« sind und bleiben leblos, wenn sie nicht emotional verstanden und aufgenommen werden. Hinter jeder IP-Adresse sitzt ein Mensch, das darf nicht vergessen werden.

Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:

Mehr Mut zur Gründung von Geschäftsmodellen mit eindeutigen Positionierungen und weniger Bürokratie, die Startups den Wind aus den Segeln nimmt. Nicht nur in der digitalen Wirtschaft.

Herausforderung für unseren Markt:

Der Markt ist immer offen für neue, große Ideen. Und jeder (!) hat wenigstens eine solche große Idee in sich schlummern. Weckt sie! Bedürfnisse ändern sich, der Markt ist im steten Wandel und bietet immer wieder Nischen, die gefunden werden können.

Herausforderung für unsere Firma:

Die Balance zwischen dem kontinuierlichen Fortschritt, den eigenen Zielen und Wertvorstellungen zu halten und die Komfortzone zu meiden.

Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?

Mehr als ärgerlich empfinde ich die teilweise grobe Nachlässigkeit des Datenschutzes. Erfreulich hingegen ist die stetig wachsende Fülle an Informationsquellen.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst

Horizont, brand eins – praktischerweise über facebook. Sie teasern für mich relevante Informationen schnell und übersichtlich an.

einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat 

Interview von Alexander Gerst. Sehr bewegend, wie er aus Sicht der ISS beschreibt und zeigt, was die Menschheit sich selbst und unserem Planeten antut.

ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat

Die autorisierte Biografie von Steve Jobs. Ein großartiges Buch über einen genialen Visionär, welches aber auch schonungslos seine innere Zerrissenheit und Exzentrik beschreibt.

eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast

Um meinen Kopf nicht vom Tellerrand begrenzen zu lassen, füttere ich ihn gerne mit amplifizierenden Themen. Beeindruckt haben mich Vorträge im Grünen von dem Nürnberger Geomanten Wolfgang Körner. Ähnlich wie Alexander Gerst erinnert er mich daran, dass die Welt mehr ist als nur digitale Schnelligkeit.

das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit

Kein Tool der Welt könnte mein Hirn ersetzen.

Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum? Oder von welchem Experten aus Deinem Fachgebiet hast Du bisher am meisten gelernt? Und was war das?

Nachhaltig auf den Kopf gestellt haben mich zwei leider bereits verstorbene, einzigartige Experten: Burkhard Apholz und Volker Remy. Die Beiden schafften es, gezielt ihre Finger in Wunden zu legen, die einem selbst bis dato nicht bewusst waren. Sie zäumten unabhängig voneinander das Pferd von hinten auf, und ignorierten dabei äußerst kreativ jegliche Grenzen. Jeder auf seine Weise unschätzbar wertvoll, klug und unvergesslich. Dafür danke ich ihnen noch heute.