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Interview mit Dorothee Thomanek – ETS Services GmbH & Co. KG

Dorothee Thomanek ETS Services GmbH & Co. KGWer ist Dorothee Thomanek? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.

Ich bin eine Vollblut-Unternehmerin und begeisterungsfähig. Habe mich mit 28 Jahren in München selbständig gemacht, bin nach Kiel gegangen, um mich für ein Traditionsunternehmen zu engagieren, das ich als geschäftsführende Gesellschafterin mehr als zwei Jahrzehnte gemeinsam mit einem Partner führte. Nach dem Verkauf an asiatische Investoren habe ich „als Oldie“ mit meinem Mann und einem kleinen Team ein Start-Up für Wertpapier-Überwachungen und –auswahlen gegründet.

Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.

Ich esse Smarties und Gummibärchen nach Farben sortiert und liebe Geld. Dass ich mich für’s Geldverdienen interessiere, kann ich auch privat schlecht verheimlichen, daher rede ich viel zu viel von Aktien, Fonds & Co.

Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?

CATE Aktien-Alert-Service“ ist (zumindest europaweit) einzigartig. Für Privatinvestoren, Finanzberater, etc. überwachen wir jede Art von Wertpapier (Aktien, Fonds, ETFs…) und melden unverzüglich, wenn Handlungsbedarf besteht. Die Besonderheit sind diverse Überwachungsschwellen, die sich in Abhängigkeit von der Volatilität und dem erreichten Gewinnniveau automatisch einstellen. Zur Überwachung müssen nur die Wertpapier-Kennung und das Kaufdatum bekannt gegeben werden.

Eine Besonderheit sind auch unsere Aktien-Empfehlungen, die auf der CATE-Methode basieren.

Sie verbindet die Ergebnisse einer neuartigen technischen Kursanalyse mit denen der Fundamentalanalyse. Mittels komplexer mathematischer Rechenmethoden werden Kursverläufe analysiert und extrapoliert und unter Berücksichtigung von Fundamentaldaten zuverlässige Bewertungen ermittelt.

Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart?

Basierend auf den Kaufempfehlungen aus CATE aus verschiedenen vorgegebenen Sektoren und Verkaufsempfehlungen durch den Aktien-Alert-Service haben wir das Wikifolio-Zertifikat ‘CATE Beste Chancen Mixx‘ aufgelegt, das unter der ISIN-Nummer DE000LS9CXR7 an der Börse handelbar ist. Das Zertifikat hat seit Beginn (8.4.14) bis heute 03.8.15 ein Plus von 28,01 % erzielt, während der Benchmark-Vergleichsindex (DAX/DJI und MDAX zu je 1/3) 20,68 % zugelegt hat. Das ist immerhin 35,4 % besser.

Der Erfolg liegt einerseits in der Aktienauswahl, bei der wir uns auf die mathematischen Rechenmethoden von CATE stützen und vor allem aus dem rechtzeitigen Verkauf. Wir handeln nicht emotional, sondern „gehorchen“ dem Warnsystem von CATE, lange bevor Verluste sichtbar werden. Z.B. wenn 10 % vom Höchstkurs, den eine Aktie seit Kauf erzielt hat, verloren sind.

Wie lebt ihr Digitalisierung in Eurem Unternehmen? In welchem Bereich habt ihr Digitalisierung erfolgreich um- oder eingesetzt?

Wir leben von einem schnellen Netz, von der tägliche Übertragung der Aktienkurse, der permanenten Internet-Recherche und schnellem Kontakt. Ohne die heutige Computertechnik wären hochkomplexe Simulationen von Kursverläufen und Prognosesysteme gar nicht möglich. Digitale Technologien wie Social Media, Mobile Apps und Cloud & Co. haben natürlich auch unsere Marketing- und IT-Strategien revolutioniert.

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?

Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:

Mediale Vielfalt, freie Meinungsbildung, unabhängiger Informationszugang und ein fairer Wettbewerb auf dem Informationsmarkt sind seit Gründung der BRD zentrale Wesenselemente unseres Demokratieverständnisses und unserer Medienordnung. Wir sollten etwas größer denken und nicht vor Angst vor einigen wenigen globalen Internetakteuren nach neuen Regulierungsansätzen rufen. Ich sehe nicht, dass Google, Yahoo & Co. die faktische Hoheit darüber haben, wie und worüber wir uns zukünftig informieren und wie wir miteinander kommunizieren.

Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:

Ein großes Thema ist der Datenschutz und ein anonymes Internet, das mit Augenmaß geregelt werden muss. Aber wenn ich mich schon über zunehmende Überwachung aufrege, dann muss ich mich auch bewegen und etwas gegen die Überwachung tun. Es gibt ja schon große Anstrengungen, um die Privatsphäre von Internetnutzern zu schützen. Man muss sie nur nützen.

Als weiteres Thema sehe ich das Thema „Bildung/lebenslanges Lernen“. Digitale Kompetenzen in allen Altersstufen müssen ausgebaut werden. Nur so werden wir unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten und stärken und die Folgen des demographischen Wandels erleichtern.

Herausforderung für unseren Markt:

Wir haben in Deutschland ein überhöhtes Sicherheitsdenken und staatlichen Regulierungsbedarf. Das große Sicherheitsbedürfnis der Deutschen wirkt wie eine Blockade. Sie fürchten sich vor den Schwankungen der Kapitalmärkte und legen ihr Geld einfach ohne Zinsen auf die Bank oder setzen auf Versicherungsleistungen. Insbesondere im Hinblick auf die Altersvorsorge achten viele Menschen nicht darauf, ihre Ersparnisse ihren Zielen entsprechend anzulegen.

Mehr Menschen sollten sich dafür interessieren, wie sie ihr sauer verdientes Geld behalten und mehren, statt über Anlegerschutzes nachzudenken.

Herausforderung für unsere Firma:

Die größte Herausforderung ist up-to-date zu bleiben und immer neue anwendungsgerechte „Plattformen“ zu entwickeln. Eine Chance sehe ich darin, auch als kleines Unternehmen dank Digitalisierung erfolgreich zu sein.

Was hat Dich bisher am meisten am Internet geärgert, was am meisten gefreut?

Ich ärgere mich nur, wenn’s mal langsam oder gar nicht geht. Dank Internet habe ich ein aufgeräumtes Büro fast ohne Papier. Lexika und Nachschlagewerke haben wir verschenkt.

Welches „Problem“ (privat oder im Unternehmen) würdest DU gerne von einem Start-up gelöst bekommen?

Moderne Apps für den Alert-Service.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

Ich verbringe viel Lebenszeit am PC. Dank eines aktiven Freundeskreises werde ich regelmäßig daran erinnert, dass es auch eine echte Welt gibt. Das Leben ist kurz, genießen wir es in der Realität!

einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin (auch Print), mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst

Ich bin begeisterte Handelsblatt-Leserin. Das kann ich nur empfehlen.

einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat (mit URL):

Den Handelsblattartikel von Prof. Hans-Werner Sinn: „Das Geld der Deutschen ist verloren“

ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat

Das „Große Buch der Markttechnik“ dürfte ein Werk dieser Kategorie darstellen. Teils als Roman, teils als Fachbuch öffnet uns Michael Voigt die Augen, um was es beim Trading wirklich geht! Geeignet für den absoluten Neueinsteiger ebenso wie für den alten Hasen der sich durch die ersten Trading – Erfahrungen des Romanhelden an die eigene Vergangenheit erinnert fühlt. Gerade auch für erfahrene technische Analysten ein Augenöffner! MUST HAVE!

eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast (und was, bzw. von wem)

Die Vortragstour von Prof. Dr. Max Otte. Man hört dort etwas über seinen Ansatz des „Value Investings“, über seine Königsanalyse und den Aufbau eines krisensicheren Depots. Jede der Veranstaltungen habe ich mit interessanten Tipps seines Research-Teams verlassen.

das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit

„CATE“. CATE ist ein computergestütztes Wertpapier-Analyse-Tool. Es hat rund 1.500 Aktien/Fons im Fokus und ermöglicht die Analyse von Einzelwerten, gegliedert nach Indizes, Branchen, Ländergruppen und ethischen Gesichtspunkten.

Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum? Oder von welchem Experten aus Deinem Fachgebiet hast Du bisher am meisten gelernt? Und was war das?

Dank Internet kann man sich mit Börsengurus, wie z.B. Dirk Müller, Roland Leuschel, Max Otte, etc. austauschen.

Am meisten gelernt habe ich von einem erfolgreichen Privatinvestor, der die Leidenschaft für die Börse in mir geweckt hat. Ihm verdanke ich die Sichtweise, Aktien Unternehmensbeteiligungen sind. Sie bieten die Möglichkeit, dass sich Bürger sinnvoll an der Wirtschaft und deren Wertschöpfung sowie ihrer Dynamik beteiligen können. Erst die Existenz von Börsen macht es möglich, Anlegern die Gelegenheit zu bieten, ihr Geld in einem oder mehreren dort notierten Unternehmen eigener Auswahl arbeiten zu lassen. Der inhaltliche Kern der Aktienanlage besteht folglich darin, sich am wirtschaftlichen Lebenswerk der Unternehmer zu beteiligen. Das ist ein Privileg.