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Interview mit Dominik Ohlig – aelv-kommunikation.de

Dominik Ohlig aelv-kommunikation.deWer ist Dominik Ohlig? Bitte stell Dich doch mal kurz vor. Und damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch ein kleines persönliches Geheimnis von Dir.

Ich betreibe Kommunikation mit Leib und Seele. Seit meinem 16. Lebensjahr schreibe ich – zuerst journalistisch, dann in der PR. Nach einem Volontariat bei einer Regionalzeitung, dem Abschluss an der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft sowie dem Diplom in Volkswirtschaftslehre begann ich 2005 in Berlin mit der Öffentlichkeitsarbeit – unter anderem für Politik, Wirtschaftsverbände und Unternehmen.

Seitdem dreht sich alles um gelungene Kommunikation – derzeit als geschäftsführender Gesellschafter von AELV-Kommunikation.

Neben der Leidenschaft für die Arbeit, genieße ich es vor allem, so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie zu verbringen – und das am liebsten in der Natur.

Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr besser, was ist Euer USP?

Wir beraten unsere Kunden so, dass sie passende Wege für ihre Kommunikation finden. Das kann eine gezielte und bessere Ansprache von Journalisten sein, ebenso wie eine Digital-Kampagne, die virales Grundrauschen verursacht.

Viele PR-Agenturen schauen nach Botschaften für einzelne Zielgruppen oder Botschaften für einzelne Medien. Wir analysieren die Bedürfnisse der Kunden immer vor dem Hintergrund von Kommunikation in seiner ganzen Komplexität.

Das heißt, wir versuchen das Zusammenspiel von Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Medien zu beachten, in dem sich der Kunde bewegt: Wie entsteht also für ihn im Kontext mediale Wahrnehmung und was beeinflusst sie?

Diese Fragen versuchen wir durch einen umfassenden Ansatz und eine mittel- bis langfristige Strategie zu beantworten. Die Botschaften, die am Ende gesetzt werden, sollen etwas bewegen – und nicht nur kommuniziert werden. Einzelne Maßnahmen mal hier und mal da verpuffen meines Erachtens viel zu oft.

AELV ist übrigens der skandinavische Ausdruck für Fluss und steht für unsere Art der Kommunikation. Wir sehen Kommunikation als einen Prozess, der ständig in Bewegung ist. Diesen Prozess betreuen und begleiten wir gerne für unsere Kunden.

Was ist Eure interne “Secret Sauce”?

Als Geschäftsführung verfügen meine beiden Partner (Anders Mertzlufft und Florian Baumann) und ich gemeinsam über mehr als 40 Jahre Berufserfahrung in den verschiedenen Branchen und Institutionen: Das reicht von der Leitungsebene in Bundesministerien sowie dem Deutschen Bundestag über Projekte für führende Wirtschaftsverbände bis hin zu Beratungen von mittelständischen Unternehmen und den Aufbau von Stiftungen.

Durch diese Erfahrung können wir unseren Kunden eine für sie wirklich passende und umfassende Strategie entwerfen und den gewünschten Kommunikations-Prozess für sie gestalten. Unser Anspruch ist es dabei, Vordenker in der strategischen Kommunikation zu sein. Erfahrung, Authentizität und Vertrauen sind dafür unserer Meinung nach die besten Voraussetzungen für die Zusammenarbeit.

Und schließlich tun wir das, was wir tun, mit großer Leidenschaft. Ich glaube, das spüren die Kunden.

Was genau ist Deine Rolle im Unternehmen, wo liegt Deine Expertise und “Superpower”? (Gerne auch ganz konkret)

Inhaltlich betreue ich bei AELV insbesondere Wirtschaftsunternehmen und -verbände, aber auch Stiftungen und einzelne Persönlichkeiten aus diesen Bereichen.

Hinzu kommen natürlich die Aufgaben im Tagesgeschäft: Akquise, Kundenkontakt, Projektmanagement etc.

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?

Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:

Die Offenheit einer Gesellschaft ist immer auch ein Gradmesser für sie. Und ich finde, hier können wir uns noch verbessern. Dazu wäre es gut, wenn der Staat die Rahmenbedingungen lockert: Bspw. in den Fragen der Zuwanderung – auch von Fachkräften. Im Moment scheint es ja schon zu schwierig zu sein, junge Leute auf dem innereuropäischen Arbeitsmarkt zu vermitteln und solche Barrieren zu überwinden. Wir sind da in Europa noch ziemlich verkrustet und verschenken meines Erachtens viel Potential.

Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:

Die Gefahr ist natürlich, dass ein paar wenige globale Player dauerhaft die digitale Lebenswelt bestimmen. Das ist zum einen aus freiheitsrechtlichen Gründen schwierig, aber auch für die restliche Netzwirtschaft. Hier sollte der Staat versuchen Anreize zu schaffen, um das private Investitionsklima noch weiter zu verbessern und er sollte selbst wesentlich stärker in Zukunfts-Infrastruktur investieren. Es gilt, die Netzwirtschaft als digitalen Markt zu betrachten, der unsere Zukunft bestimmen wird. Und dort sind noch lange nicht alle Möglichkeiten genutzt.

Herausforderung für unseren Markt:

Ganz klar: Der Transformationsprozess hin zur weiteren Digitalisierung. Das bedeutet mehr, als dass sich die Kanäle der Kommunikation verändern. Sondern Kommunikation insgesamt wandelt sich radikal. Dieser Wandel wird aber nicht – wie früher – von großen Verlags- oder Medienhäusern gestaltet und gelenkt, sondern aus der Community heraus. Es wird interessant sein, wie sich das in den kommenden Jahren genau entwickelt. In jedem Fall wird dies weiter zu großen Umwälzungen führen.

Teil dieses Prozesses zu sein ist eine große Herausforderung – und sehr spannend.

Herausforderung für unsere Firma:

Einer unserer Partner arbeitet häufig für ausländische Kunden. Die Erfahrung nutzen wir, auch im Inland über den Tellerrand zu schauen. Ein Blick nach Skandinavien zeigt bspw. wie stark PR selbst auch neue digitale Wege entwickeln und gehen kann.

Man sieht daran, dass die Anforderungen an eine Kommunikationsagentur immer vielfältiger werden. Dieser Aufgabe wollen wir gerecht werden – bei einem gleichbleibend hohen Qualitätsanspruch.

Meine persönliche Herausforderung:

Immer mal wieder den Kopf in den Wind zu halten und Platz für neue Ideen zu schaffen.

Wie sieht Dein “digitales Workout” in der nächsten Zeit aus? In welchen Themenbereichen willst Du Dich oder würdest Dich gerne verbessern?

Mein digitales Workout besteht darin, die tägliche Filterung an Informationen und Angeboten aus dem Netz weiter zu verbessern. Hier ist in Angebot wie netzwirtschaft.net sehr hilfreich. Ganz praktisch bedeutet das für mich, digitales Zappen weitgehend sein zu lassen und mein Augenmerk auf die wichtigen Informationen und News zu lenken.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

einen Blog, auf dem Du Dich zu Fachthemen gerne informierst (deutsch oder Englisch)

http://krugman.blogs.nytimes.com (Wirtschaft)

einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat (mit URL)

http://www.brandeins.de/archiv/2015/talent/die-schwierigen/

Der Artikel geht der Frage nach, ob unsere Gesellschaft richtig mit Talent und Begabung umgeht. Und wenn nicht, warum sie das nicht tut.

ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat (das nicht unbedingt ein Business Buch sein muss)

Jon Christoph Berndt: „Brand New: Was starke Marken heute wirklich brauchen“

eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast (und was, bzw. von wem)

Die Veranstaltungsreihe von Xing zu New Work – Tolle Diskussionen rund um neue Arbeitswelten. Unter anderem mit Ex-Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger, Blogger Sascha Lobo, US-Ökonom Jeremy Rifkin sowie dem leider gerade verstorbenen Netzwerkforscher Prof. Peter Kruse. Ein spannendes Thema, das die gesamte Gesellschaft betrifft und viele neue Perspektiven eröffnet.“

das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit

Trello – weil es das Projektmanagement von unterwegs aus unheimlich erleichtert.

Mit welchem Experten aus Deinem Fachgebiet würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?

Vielleicht ein bisschen weg von klassischer PR, aber auf jeden Fall spannend: Mit Jon Favreau würde ich gerne über Erfahrungen aus der Zeit als Redenschreiber von Obama sprechen. Im ersten Wahlkampf 2008 war er mit gerade einmal 27 Jahren dessen Chefschreiber und später der zuständige Leiter im Weißen Haus.