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Interview mit Daniel Adolph – Jung von Matt / Spree

Daniel Adolph Jung von Matt / Spree
Wer ist Daniel Adolph? Bitte stell Dich doch mal kurz vor. Und damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch ein kleines persönliches Geheimnis von Dir.

Ich bin Hamburger, Diplomkaufmann, Berater, Stratege, Vater und Geschäftsführer bei Jung von Matt/Spree in Berlin.

Geheimnisse hab ich keine. Jedenfalls keine, die ich lüften möchte.

Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr besser, was ist Euer USP?

Jung von Matt erarbeitet die komplette Bandbreite der Kommunikation: Digital, Brand Identity, Direct, Events, Film, Literatur, Media, Musik, PR und natürlich Werbung.

Im Mittelpunkt steht bei uns die Idee. Seit 20 Jahren gibt es – sowohl was Auszeichnungen für Kreativität als auch für Effizienz angeht – keine erfolgreichere Agenturgruppe im deutschsprachigen Raum.

Im Übrigen ist Jung von Matt unabhängig – und stolz darauf.

Was ist Eure interne “Secret Sauce”?

Ein zentraler Leitsatz der Agentur lautet „Wir bleiben unzufrieden“. Und das tun wir, wir stellen Dinge in Frage und versuchen sie im Sinne des Ergebnisses immer noch etwas weiter zu pushen.

Was genau ist Deine Rolle im Unternehmen, wo liegt Deine Expertise und “Superpower”? (Gerne auch ganz konkret)

Ich bin einer von zwei Geschäftsführern der Agentur und für die Bereiche Beratung und Strategie verantwortlich.„Superpower“ hab ich nicht, aber ich kann

Menschen motivieren und überzeugen,

Sachverhalte verstehen und darstellen,

hartnäckig sein und neugierig bleiben.

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein

Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:

Kontrolle über sein „digitales Ich“ behalten und den Bürgern gewährleisten. Stichwort Vorratsdatenspeicherung.

Maximale Gedankenlosigkeit der Menschen trifft maximalen Datendurst der Unternehmen. Stichwort Google & Co. in ihre Schranken weisen.

Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:

Die richtigen Fachkräfte finden und halten, denn für Kreativität wird es nie einen Algorithmus geben. Hinter jeder Idee sitzen Menschen, keine Maschinen. Entscheidend wird sein, wer die besten Mitarbeiter zum besten Team formt.

Herausforderung für unseren Markt:

Menschen unterhalten: wenn (nach Überwindung von Adblockern und Co.) die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne bei drei Sekunden liegt, wird es anspruchsvoller, Inhalte durchzubringen.

Menschen unterstützen: wenn Kunden immer weniger nach Produkten, sondern nach Lösungen suchen, müssen wir diese bieten und klar herausarbeiten.

Kommunikation kann heute nur dreierlei: UNTERHALTEN, UNTERSTÜTZEN, UNTERGEHEN.

Herausforderung für unsere Firma:

Überzeugungskraft: Kunden klar machen, dass es nicht um klassisch oder digital, Kampagne oder Content, Big Data oder Big Balls, sondern einzig alleine darum geht, was Menschen interessiert.

Veränderungsbereitschaft: Neue Arbeitsweisen finden, Tempo aufnehmen – schneller entwickeln, produzieren und anpassen.

Meine Persönliche Herausforderung:

Jeden Tag neu entscheiden: Welche Expertise halten wir zukünftig intern? Was kaufen wir zu? Wo machen Kooperationen Sinn?

Das Vorleben eine Denke ohne Trennlinie zwischen Klassik und Digital, das Aufbrechen von überholten Strukturen beim Kunden. Um endlich wieder in Ideen und nicht in Kanälen zu denken.

Wie sieht Dein “digitales Workout” in der nächsten Zeit aus? In welchen Themenbereichen willst Du Dich oder würdest Dich gerne verbessern?

Dranbleiben, lesen, arbeiten, ausprobieren, hinfallen, aufstehen, lernen. Immer und überall.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

einen Blog, auf dem Du Dich zu Fachthemen gerne informierst

creativity-online

schnell konsumierbar, um auf dem Laufenden zu sein.

blogs.adobe.com/digitalmarketing

für digitale Neuheiten.

kickstarter

Inspiration und Überblick für neue Tools, Produkte, Services.

Guardian Tech Blog

beleuchtet Technologie immer auch aus gesellschaftspolitischer Sicht, sehr schlau, wenn man tiefer einsteigen möchte.

einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat

http://adage.com/article/agency-viewpoint/agencies-restructure-future/297971/

ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat

„The Hard thing about hard things“ von Ben Horwitz. Eine Mischung aus Erfahrungsbericht und Tipps, wie man eine digital ausgerichtete Firma richtig führt. Von einem der Top-Silicon-Valley-Entrepreneurs.

eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast

In Deutschland: republica – dieses Jahr u.A. die Schwarmdummheit (Gunter Dueck).

International: South By South West.

das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit

Ich habe mir kürzlich einen Noise Cancelling Kopfhörer gekauft. Jetzt kann ich überall alleine sein. Und so in Ruhe nichts tun oder arbeiten – absolut großartig!

Mit welchem Experten aus Deinem Fachgebiet würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?

Eigentlich hab ich alles, was ich mir wünsche: Ich arbeite sehr gerne mit dem gesamten Team bei JvM/Spree zusammen. Allen voran mit meinem GF-Partner Till Eckel, der nicht nur ein toller Kreativer, sondern auch mein bester Freund ist.