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Interview mit Thorsten Weber – WMM – Weber Marketing- & Marktforschung

Thorsten Weber WMM Weber Marketing- & MarktforschungWer ist Thorsten Weber? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.

Als gebürtiger Friese mag ich das Wasser – am liebsten die Nordsee. Elbe und Alster sind allerdings ein hervorragendes Substitut. Von Natur aus bin ich ein sehr neugieriger und empathischer Mensch, was meinem Umfeld manchmal ganz schön auf die Nerven geht.

Ich habe schon in den USA, Asien und in verschiedenen Teilen Europas gelebt und liebe es zu Reisen, neue Menschen und Kulturen kennenzulernen. Meine spätere Berufung war also Schicksal, denn Menschen kennenzulernen und zu studieren gehört ja auch zu einem großen Teil zu meinem Beruf.

Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.

Ich bin kein Träumer, sondern ein Macher! Ideen sind da, um realisiert zu werden und dann  arbeite ich fokussiert und sprühe vor Energie und Ideen. Das überträgt sich wiederum auf mein Umfeld, als wären alle von meinem Tatendrand „infiziert“ – cooles Gefühl! Abgesehen davon, habe ich immer Recht – und auch das eine oder andere Ass im Ärmel. 😉

Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?

wmm.de) müssen wir immer methodisch auf dem neusten Stand sein. Noch viel wichtiger ist bei uns aber die Wahl der richtigen Probanden bzw. Testpersonen. Wir sind davon überzeugt, dass gute Insights und qualitativ hochwertige Ergebnisse nur dann erzielt werden können, wenn die Wahl der Teilnehmer/innen richtig getroffen  wurde und wenn die Erhebung methodisch zu der Zielgruppe passt. Es ist nicht zielführend Bauarbeiter zu einem Kreativworkshop einzuladen in dem Collagen und andere lustige Spielchen wichtige Ergebnisse liefern sollen. Genauso wenig macht es Sinn, Fahrer hochpreisiger und luxuriöser Sportwagen zu einer ordinären Gruppendiskussion einzuladen. Wir machen Marktforschung zu einem Erlebnis – für die Testpersonen und die Kunden! So geht Marktforschung heute!

Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart?

Ein Grund, warum ich meinen Job so liebe sind die Erfahrungen und Erkenntnisse die wir erzielen. Anderen Menschen zu helfen und deren Situation zu verbessern, ist ein sehr schönes Geschenk. Im letzten Jahr waren wir an einem Projekt beteiligt, in dem es darum ging, Patienten mit einem künstlichen Herz das Leben zu erleichtern. Man muss dazu wissen, dass ein künstliches Herz eine immense Batterieleistung benötigt. Unsere Aufgabe war es nun, diverse Prototypen mit Betroffenen zu testen, deren Handhabung wesentlich einfacher ist, als alles bisher auf dem Markt erhältliche. Die Teilnehmer/innen waren begeistert und erleichtert endlich eine Lösung präsentiert zu bekommen. Die Vorstellung den Alltag ohne schwere und komplizierte Batterieversorgung verbringen zu können, hat alle begeistert. Menschen mit solchen Problemen zu helfen und deren Leben angenehmer zu gestalten gibt unserem Job eine enorme Bedeutung. Das war ein Projekt das mich sehr fasziniert – nicht zuletzt wegen der Menschen die wir während dieses Projektes getroffen und kennengelernt haben! Die Teilnehmer hatten vor Glück über die vorgestellten Lösungen tw. Tränen in den Augen – das berührt auch uns sehr und ist eine tolle Erfahrung!

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?

Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:

Die aktuell größte Herausforderung für unsere Gesellschaft und damit auch für die Regierung ist sicherlich der richtige Umgang mit den Flüchtlingen: die Integrität in unsere europäische Gesellschaft und das mit- sowie voneinander Lernen zu lernen!

Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:

Eine große Herausforderung der Netzwirtschaft generell muss ein einheitlicher Datenschutz sein. Da müssen Europa und USA aufeinander zugehen und bestimmt einige Kompromisse eingestehen. Aber es muss ein global wirksamer Datenschutz und Umgang mit digitalen Medien eingeführt werden.

Herausforderung für unseren Markt:

Auch, oder ich sollte sagen gerade in der Marktforschung ist Datenschutz ein  großes Thema. Die Herausforderung für unsere Branche wird zukünftig sein, unter Einhaltung des Datenschutzes valide und reelle Ergebnisse und Erhebungen zu erhalten. Das setzt natürlich ein großes Maß an Vertrauen in den Dienstleister voraus. Ein Grund warum wir bei WMM eine eigene Datenbank für Testpersonen haben und streng darauf achten, keine Daten an die Endkunden oder andere Dritte herauszugeben.

Herausforderung für unsere Firma:

Bestehen gegen die Großen digitalen Riesen (Google & Co.).

Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?

Ich liebe das Internet. Es ist ein großartiger Spielplatz in dem vieles möglich ist! Natürlich ärgere ich mich wie die meisten anderen auch, über eine langsame Datenverbindung. Die Anonymität des Internets ist Fluch und Segen zu gleich. Es nervt mich, wenn Menschen unter dem Mantel der Anonymität „Schwachsinn“ wie Fremdenhass, etc. popularisieren.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst

Business Punk: weil es ein Magazin ist, dass unkonventionell und zeitgemäß an die Themen rangeht

einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat

Was heißt es für die Marktforschung, wenn der Kühlschrank die Milch kauft?“ von Rochus Winkler

ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat

Helmuth Schmidt: „Was ich noch sagen wollte“

eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast

ESOMAR’s Global Qualitative Conference: das ist eine einmal pro Jahr stattfindende Fachtagung für Qualitative Marktforscher. Der Austausch mit Kollegen aus der ganzen Welt inspiriert mich jedes Jahr auf’s neue. Die unterschiedlichen Methoden und kulturellen Entwicklungen zu beobachten, diese für sich selbst neu zu definieren und daraus Ideen und Konzepte zu entwickle ist eine meiner großen Leidenschaften.

das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit (außer dem Kopf 😉

Unsere In-house Datenbank inkl. Admin Bereich und die dazugehörigen  Tools für die verschiedensten Analysen und Auswertungen, die meinen persönlichen Wünschen und Bedürfnissen entsprechend designt und programmiert wurde.

Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?

Gerne würde ich mal einen Tag mit  Paul Ekman zusammenarbeiten. Als Experte für Körpersprache, bzw. nonverbale Kommunikation ist er sicherlich eine Koryphäe und ich würde mein Wissen auf diesem Gebiet gerne vertiefen.