Wer ist Magnus Wikström? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
Ich bin 43 Jahre alt und komme aus Schweden. Seit Anfang 2016 bin ich der neue Managing Director von Academic Work Germany in München. Zuvor war ich Teil des Management-Teams von Academic Work in Schweden, davor lange beim Einzelhandelsunternehmen Coop.
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Ich bin ein großer Sport-Fan und kann nicht einschlafen, ohne die aktuellen Ergebnisse mit meiner App gecheckt zu haben.
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
Academic Work ist der Superman der Personaldienstleister mit dem Fokus Young Professionals: Wir helfen Studenten und Absolventen beim Start ihrer Karriere, unterstützen aber ebenso Akademiker mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung beim Jobwechsel. Kurz: Wir sorgen dafür, dass Young Professionals und Unternehmen zueinander finden.
Für Unternehmen heißt das: Wenn Sie einen neuen Mitarbeiter für einen bestimmten Geschäftsbereich suchen, sind wir der richtige Lieferant für Sie. Academic Work vermittelt ambitionierte Young Professionals in Arbeitnehmerüberlassung und zur Festanstellung. Dabei besetzen wir freie Stellen aus dem Bereich Finanzen ebenso wie IT, Technik, Marketing oder Verwaltung.
Für Young Professionals sind wir Partner auf Augenhöhe, die sie beim Karrierestart oder -wechsel begleiten und dorthin bringen, wo sie hin möchten. Darüber hinaus veranstalten wir kostenlose Bewerbungs-Trainings, in denen wir Young Professionals beibringen, wie sie in einer Bewerbung überzeugen können. So muss keiner an schlechten Unterlagen oder der Gehaltsverhandlung scheitern.
Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?
Allgemein bedeutet Erfolg für uns, dass wir für unsere Kunden die erste Wahl sind – und sie uns als Partner sehen. Das gelingt uns durch eine klare Kommunikation mit den Kunden, Schnelligkeit und gegenseitige Wertschätzung. Konkret heißt das:
Wir arbeiten als Team zusammen – Kunde, Account Manager und Recruiter.
Wir verkaufen keine Profile, sondern suchen passgenaue Kandidaten, die exakt den Bedürfnissen unserer Kunden entsprechen.
Wir beraten unsere Kunden strategisch. So haben wir unsere Aufträge im letzten Jahr um 115% gesteigert – in Hamburg hatten wir eine Umsatzsteigerung von 123%. Vor allem aber konnten wir durch die Verbesserung unseres Google-Rankings die B2B-Anfragen mehr als verdoppeln. Und auch unsere Werbekampagne in der Münchener U-Bahn wirkt sich positiv aus.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
Der Mangel an Fachkräften ist bereits jetzt in vielen Branchen schmerzhaft spürbar, besonders der Mangel an IT-Kräften. Dieser Trend wird weiter zunehmen. Die Gesellschaft wird immer älter und die Suche nach den besten Köpfen wird immer schwieriger.
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die die Entwicklung der Netzwirtschaft erschweren: Investitionsstau, Abhängigkeit von digitalen Monopolisten, zu viel Bürokratie, mangelnde Aus- und Fortbildung von Fachkräften. Viele Firmen hinken bei der Digitalisierung hinterher. Das bremst auch die anderen, die sich aus Rücksicht auf ihre Kunden an deren Tempo anpassen.
Herausforderung für unseren Markt:
Wir müssen den schlechten Ruf der Personalbranche gemeinsam durch Qualität und Vertrauen abbauen. Zum anderen führt die derzeit niedrige Arbeitslosigkeit zu einem Wettbewerb um die besten Kandidaten.
Außerdem ist unsere Flexibilität gefragt: Wie können wir den Bewerbungsprozess einfacher und schneller machen? Wie können wir dem Wunsch nach Bewerbungen via Smartphone, Social Media oder Video nachkommen?
Herausforderung für unsere Firma:
Der Wettbewerb um die Kandidaten ist groß. Die Nachfrage übersteigt das Angebot, besonders in der IT- und Technik-Branche. Darüber hinaus wollen wir uns natürlich positiv abheben von den zahlreichen anderen Personal-Agenturen in Deutschland.
Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?
Wir brauchen den persönlichen Kontakt zu unseren Kunden, um ihre Bedürfnisse verstehen zu können. Deshalb kann das Internet uns nur begrenzt helfen. Aber natürlich ist es ein wichtiges Werkzeug, um den Markt zu beobachten.
Für mich persönlich ist das Netz ein Tool, um schnelle Antworten zu finden – zum Beispiel für meinen Umzug nach Deutschland. Außerdem spare ich durch Online-Shopping viel Zeit und bleibe flexibel. Schlimm ist aber, dass es so viel Mist da draußen gibt. Da mache ich mir schon manchmal Sorgen um meine Kinder.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
„Kontentan“: Ein Podcast, der Zusammenfassungen verschiedener Management-Literatur zu Themen wie Organisation, Personalentwicklung, Marketing und Mitarbeiterführung liefert.
einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat
„The manager’s seven deadly sins“ von Malin Trosslin. Ein Artikel, der verdeutlicht, dass Führung Mut benötigt. Den Mut, Stellung zu beziehen, ehrlich zu sein und sich mit Problemen auseinander zu setzen.
ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat
„Good to Great“ von Jim Collins. Was unterscheidet ein gutes von einem großartigen Unternehmen – Verwaltung, Kultur, Haltung? Wie arbeitet ein großartiges Unternehmen mit den Ideen, die von den Mitarbeitern kommen?
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast (und was, bzw. von wem)
Die Veranstaltung „A coaching management style – how to work with your Co-workers“ hat mir klar gemacht, dass die Motivation aus dem Mitarbeiter selbst kommt – und es die Aufgabe des Managers ist, sie herauszukitzeln.
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit (außer dem Kopf 😉
Qlikview – ein Follow-up-Tool, mit dem ich in Echtzeit verfolgen kann, wie das Geschäft läuft.
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Ingvar Kamprad, Co-Gründer von IKEA. Er ist sehr detailorientiert und konzentriert sich mehr auf die „kleinen Beschäftigten“, etwa die Mitarbeiter an der Kasse, anstatt auf das Top-Management. Ich würde gerne von ihm lernen, wie wir besser und noch inspirierender für andere werden können.