Wer ist Florian Swoboda? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
Barzahlen.de steht. Aufgewachsen bin ich im schönen Würzburg, habe in der Nähe von Koblenz studiert und Dank eines Praktikums bei einem Online-Spiele-Anbieter meine Liebe zu Berlin entdeckt und später selbst mit meinen Mitgründern hier Barzahlen.de aufgebaut. Ich bin vor allem im Online-Geschäft von Barzahlen tätig und verantworte den Vertrieb in diesem Bereich.
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Ich bin Hardcore Online Shopper, egal was ich brauche, es wird online bestellt. Das kann alles sein, von Klamotten bis hin zu Spülmaschinentabs oder Duschgel – mittlerweile sind meine Kollegen schon verwundert, wenn der Postbote mal nichts für mich hat.
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
Barzahlen ist Deutschlands größte private Zahlungsinfrastruktur für Bargeldzahlungen. Mithilfe unseres Einzelhandelspartnernetzwerkes von derzeit über 9.800 Filialen ermöglichen wir es Kunden Rechnungen verschiedenster Art, wie z.B. Stromrechnungen, Telefonrechnungen oder Versicherungsbeiträge sowie Online-Einkäufe und Reisebuchungen mit Bargeld an der Supermarktkasse zu bezahlen. Zudem ist die Ein- und Auszahlung von Bargeld auf das eigene Girokonto möglich. Teilnehmende Filialen sind deutschlandweit die REWE-Märkte, dm-drogerie Märkte, PENNY-Märkte, real,- Supermärkte, Telekom Shops, mobilcom-debitel-Filialen, sowie bei den Budni-Drogerien und in den Filialen der Unternehmensgruppe Dr. Eckert zu der die Marken Eckert, Ludwig und Barbarino gehören.
Der Kunde erhält zur Abwicklung der Zahlung einen Barcode per E-Mail, SMS oder Post. Der Barcode wird dann an der Kasse einer Einzelhandelspartnerfiliale von Barzahlen gescannt und der Kunde zahlt mit Bargeld oder anderen angebotenen Zahlungsmitteln. Sobald der Kunde gezahlt hat, wird der Auftraggeber vom Kassensystem in Echtzeit über die Zahlung benachrichtigt.
Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart?
Wir haben vor kurzem zusammen mit Number26 unsere Bankenlösung vorgestellt, die es Kunden ermöglicht, bei unseren Einzelhandelspartnern Geld vom Girokonto abzuheben oder Geld auf das Girokonto einzuzahlen. Damit bekommt unsere Zahlungsinfrastruktur, die bisher nur zum Zahlen von Rechnungen genutzt wurde, eine ganz neue Dimension und Anwendungsmöglichkeit. Wir sind ein starker Partner für Banken, die Ihren Kunden 9.800 zusätzliche Stellen zur Bargeldabhebung bieten möchten, aber keine eigenen Filialen teuer eröffnen möchten. In 2016 werden nun die ersten Direktbanken folgen, die diesen Service nutzen.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
Die größten Herausforderungen für die Gründungskultur in Deutschland liegen immer noch im Bürokratieabbau. Insbesondere die Beschäftigung von ausländischen Arbeitnehmern ist für Gründer ohne Erfahrung im Antragsprozess mit vielen Hürden verbunden.
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
Der Netzausbau. Die Digitalwirtschaft wird immer wichtiger und digitale Firmen schaffen immer mehr Arbeitsplätze. Die Arbeitswelt wird digitaler und mobiler. Doch bis heute hat man vielerorts nur langsame Internetverbindungen und telefonieren in der Bahn ist bis heute mehr schlecht als recht möglich. Hier geht Wirtschaftskraft verloren.
Herausforderung für unseren Markt:
FinTechs arbeiten an der Optimierung einzelner Kundenprobleme im Finanzbereich. Historisch gesehen ist der Markt von den Banken dominiert, die sehr stark in Kategorien denken und Angst vor Wettbewerb haben. Die Herausforderung ist, diesen zu zeigen, dass FinTechs nicht nur Gefahr sondern auch Chance sind. Denn häufig ergibt die Zusammenarbeit mehr für beide Parteien als die Angst voreinander.
Herausforderung für unsere Firma:
Wir haben sehr viele Anfragen aus dem europäischen Ausland und streben die Internationalisierung von Barzahlen an – das wird sehr spannend!
Was hat Dich bisher am meisten am Internet geärgert, was am meisten gefreut?
Eine großartige Entwicklung ist die mittlerweile schnelle mobile Verfügbarkeit. Dank LTE kann man von überall arbeiten, mit Menschen auf der ganzen Welt in Kontakt stehen, und findet immer den richtigen Weg. Mich ärgert eigentlich nur, dass die Netzabdeckung auf Reisen in Deutschland nicht vorhanden oder nicht ausreichend ist. Ich bin oft im ICE unterwegs und muss immer am nächsten Halt hoffen, dass meine E-Mail mit Anhang rausgeht.
Welches „Problem“ (privat oder im Unternehmen) würdest Du gerne von einem Start-up gelöst bekommen?
Immer noch schlecht gelöst finde ich das Einreichen von Steuererklärungen und auch Versicherungserstattungen. Hier läuft einfach noch zu viel papierhaft und zu wenig digital.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
TechCrunch und Manager Magazin – News der New Economy und Tratsch der Old Economy
einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat
A letter to our daughter
https://www.facebook.com/notes/mark-zuckerberg/a-letter-to-our-daughter/10153375081581634/
ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat
The Hard Thing about Hard Things. Wenn Gründer übers Gründen schreiben kann man meist einiges lernen.
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast
www.fintechstammtisch.com
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit
Salesforce. Ohne CRM würde ich wirklich den Überblick über meine Kontakte verlieren.
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Mit den Paypal-Gründern Peter Thiel oder Elon Musk. Beide denken unglaublich visionär und haben vermutlich 100 spannende Projekte parallel zu koordinieren. Da würde ich gern mal Mäuschen spielen.