Wer ist André Baxmann? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
baxmann in Hamburg. Kunden wie Bergamont, Weischer.Media, Flughafen Münster/Osnabrück, wavemusic und andere lassen hier maßschneidern.
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Ich liebe und lebe Musik: RnB, Soul, Jazz, Rock. Ich habe eine Gitarre und bearbeite sie ständig und leider ziemlich amateurhaft. Ich habe noch jedes Kundengespräch auf Musik gebracht, ob es in die Strategie passt oder nicht – sicherlich ein Spleen. Man sieht es mir nach, manchmal führt es sogar zu einer Idee, immer aber zu guter Laune.
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
Im Marketing gehören fossile Energien wie große Budgets, ein überschaubares Medien-Terrain, klare Briefings und häufig auch Mut der Vergangenheit an. Unternehmen und Marken brauchen ein Antriebsaggregat von morgen: wir sind eine kreative Brennstoffzelle. Aus wenig viel machen, verdichten, fokussieren. Als Guerillas erzielen wir sichtbare Wirkungstreffer. Der Dalai Lama sagt: “If you think you are too small to make a difference, try sleeping with a mosquito.”
Apropos Superpower: Welches Best Practice Beispiel in Deiner Branche hat Dich besonders fasziniert und warum?
65.000 Fans applaudierten, innerhalb weniger Tage gab es 1,9 Mio. Klicks auf Youtube, 36.000 Likes auf Facebook und Pressewirbel in vielen Ländern. Toller Kommunikations-Mix aus Event, Sponsoring, Social Media und PR. Würde ich gern mal beim HSV sehen!
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
Den Glauben an die Gesellschaft oder den Staat habe ich ein bisschen verloren. Gerade in diesem Jahr hat man gesehen, dass die Menge erst in die eine Richtung, dann in die andere Richtung rennt: Flüchtlinge willkommen, Flüchtlinge raus. Deutschland wird weder die anderen Länder dominieren, noch den Anschluss an die Welt verlieren. Es hängt von Individuen und Talenten ab, von kleinen Gruppen mit Ideen und Problemlösungen. Das muss man machen lassen, fördern wäre noch besser.
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
Computer als Schulfach, freies WiFi und diskriminierungsfreie Zugänge für alle wären ein Riesenschritt nach vorn.
Herausforderung für unseren Markt:
Agenturen müssen sich besser in den Kunden und seine Probleme einfühlen, aber auch selbstbewusst führen und Verantwortung tragen: den richtigen Mix oder nix.
Herausforderung für unsere Firma:
Siehe oben, was für den Markt gilt, gilt auch für uns.
Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?
Das allgegenwärtige Rumgedaddel auf dem Handy nervt ungemein und macht die Welt nicht besser. Das gezielte Rumgedaddel auf dem Handy ist eine Bereicherung und macht die Welt wirklich besser.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
Beim Tennis soll man sich ja einen Gegner suchen, der besser ist als man selbst.
Hier ist ein Magazin, was schneller ist als ich, da renne ich gern hinterher:
http://www.fastcompany.com
einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat
Rei Inamoto, Kreativchef von AKQA, einer der weltweit führenden Kreativ- und Digitalunternehmen, hat etwas geschrieben, was mich schon unruhig macht, aber auch motiviert „das Ende der Werbung, wie wir sie kennen“:
ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat
„Damn Good Advice (for people with talent!)“ von knorrigen DDB-Altmeister Georg Lois hat mir einen New-York-Rückflug versüßt. Habe gelernt und gelacht.
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast
www.ted.com). Auf der Regionalveranstaltung TedXBerlin habe ich mal Carolina Gonzalez-Bunster erlebt, die ihre Goldman-Sachs-Karriere geschmissen hat, um armen, behinderten Menschen in der Dritten Welt zu einem Rollstuhl zu verhelfen. Berührend und bewegend, im wahrsten Sinne des Wortes.
https://uk.walkaboutfoundation.org/about-us
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit
Kein Tag ohne Wikipanion, meinem kleinen, mobilen Besserwisser für unterwegs. Und ich vermisse summly, den News-Zusammenfasser von Jungspund Nick d’Aloisio, der Nachrichten mit einem semantischen Algorithmus auf iphone-Länge sehr schick präsentiert hat. Summly wurde von Yahoo gekauft, was immer das für die Zukunft bedeutet.
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Da fällt mir Frank Schätzing ein: Schriftsteller (Erzähler und Unternehmer), Werbetexter (Kollege), Aktivist und Hobbymusiker. Genug Themen für eine Flasche Rotwein.
Also Frank, wenn Du mal nichts anderes vorhast…