Wer ist Raik-Michael Meinshausen? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
Einerseits passionierter Berater mit 50 Jahren Lebens- und gut 20 Jahren Berufserfahrung mit Fokus auf Executive Search, Leadership Assessment sowie Management Development und andererseits engagierter Vater mit ausgeprägtem Interesse an Freiheit, Gerechtigkeit, Bildung, Gemeinschaft und Kultur.
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Tatsächlich finde ich – mit den Worten von Kurt Lewin ausgedrückt – nichts so praktisch wie eine gute Theorie. Das kann schon mal dazu führen, dass ich auf Andere etwas „verkopft“ im Diskurs wirke oder mit einem akademisch-intellektuellem Anspruch an Sachen heran gehe, der Mitmenschen teilweise „zu abgehoben“ oder nicht praktikabel erscheint.
Ich liebe die Dynamik von (Anpassung an) Gemeinschaft und Autonomie. Außerdem spielt für mich Gerechtigkeit eine gewichtige Rolle, da ist es nicht immer leicht für mich, das rechte Maß an Altruismus zu finden.
Nicht zuletzt: Nur weil etwas möglich ist, es auch zu tun, mag ich überhabt nicht – sprich: Ich bin gegen reinen Opportunismus.
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
Stanton Chase International (SCI) ist im Consulting mit Schwerpunkt auf Führungskräfte eine starke globale Marke: Unsere Kunden sehen uns als „Leadership Partner“ im Executive Search und im Management Appraisal. Wir sind mit international abgestimmt agierenden Practice Groups stolzes Mitglied der führenden Standesorganisation AESC.
www.aesc.org
SCI at a glance: >70 Offices,> 40 Länder,>350 Berater, > 1000 zufriedene Kunden
25 Jahre Erfahrung, professionelle Infrastruktur und Service sowie globale Reichweite einer heute weltweit führenden Top 10 Executive Search Beratung kombiniert mit dem Service, der Industrie Expertise und persönlichen Beziehungen wie sie ansonsten nur in kleinen partnergeführten Beratungsboutiquen zu finden ist.
Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart?
Ein mir seit bereits 15 Jahren gut bekannter Kunde – ein großer internationaler IT Beratungskonzern – hatte eine neue Stelle (Head CIO Advisory Services f/m) für eine Führungskraft (Level: Vice President) mit Verantwortung für den Deutsch sprachigen Raum geschaffen. Seit schon fast einem Jahr war die Position vakant, da bis dato kein passender Kandidat gefunden wurde. Ich persönlich kenne nicht nur die Aufbau- und Ablauforganisation, die fachlichen Anforderungen und die Kultur des Unternehmens, sondern habe seit Jahren intensiven Kontakt zu einer Vielzahl von Führungskräften, habe Verständnis für Entwicklungszusammenhänge und verdeckte „Sachzwänge“ (wie z.B. individuelle Zielvereinbarungen). Erst die Mischung aus intimer Kenntnis der Struktur und Interna des Kunden einerseits und andererseits der Empathie für die am Auswahlprozess beteiligten Führungskräfte sowie dem unmittelbaren Zugang zu Kandidatenmarkt (gepflegtes Netzwerk aus anderen, sehr ähnlich gelagerten Suchaufträgen) legten den Grundstein für eine erfolgreiche Suche. Anders als sonst üblich war also nicht erst eine Suchstrategie zu definieren und eine Target List (z.B. 30 Unternehmen mit ca. 100 Personen) fest zu legen, um dann einen systematischen Market Research zu unternehmen (z.B. Identifikation, Analyse und Erstansprache von 80 der 100 Personen, 50 Lebensläufe, 30 Telefoninterviews, 10 Persönliche Interviews, 6 Vertrauliche Berichte, 3 moderierte Präsentationen, 1 Placement). Stattdessen wurde aufgrund der Anforderungen von mir persönlich „auf Augenhöhe“ eine begrenzte Anzahl bereits gut bekannter Personen angesprochen, um diese über die Stelle zu informieren und deren aktuelle Wechselmotivation auszuloten und die Rahmenbedingungen zu hinterfragen. Von insgesamt etwa einem halben Dutzend augenscheinlich passender Kandidaten konnten so in Folge drei persönlich Interviewte bei dem Kunden präsentiert und einer davon zu guter Letzt dort auch platziert werden. Sich über viele Jahre als intimer Kenner des Kunden zu bewähren und von Kandidaten als „trusted advisor“ in Karrierefragen und als Teil der „community“ gesehen zu werden mit direktem Zugang zum Kunden waren hier Erfolgsgaranten. Die Verlaufsdauer des Projektes: Von Beauftragung bis zum Placement keine drei Wochen. Der „onboarding“ Prozess wurde von mir in Folge begleitet, der Kandidat ist noch heute erfolgreich in der Funktion tätig und steht weiterhin mit mir im Dialog.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
Es werden sich vollkommen neue Arbeits- und Lebensbereiche entwickeln (z.B. dezentrale autarke individuelle Miniproduktionsstätten via 3D Drucker für bspw. künstliche Körperteile oder Shared spaces / Crowd finance), die das Erleben und Verhalten von Menschen maßgeblich beeinflussen werden (Virtualisierung / Flexibilisierung kann zu z.B. Entfremdung / Stress oder Ermächtigung und Souveränität führen). Die Art, wie wir kommunizieren, wird sich grundlegend verändern (z.B. Chat, WhatsApp etc.). Es rückt das Thema Sicherheit und Technologieabhängigkeit mehr in den Brennpunkt (Spionage, Stromausfall, etc.).
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
Leider dominieren die Amerikaner und Asiaten die Netzwirtschaft – hier sollten Anstrengungen unternommen werden, dagegen anzugehen. Gedacht wird zu oft vom Bit her und nicht von der Anwendung. Bestimmte Milestones sind nicht geschafft worden: Gesundheitskarte, Smart Utility, etc. Da sollten Erfolge her…
Die (Hochschul-) Ausbildung ist oft zur Mode verkommen und zu verschult. Verzahnung der Blaue Liste Institute (MPI, Fraunhofer etc.) mit Wirtschaft muss noch besser gelingen. Bildung und Lernen müssen sich ändern…
Herausforderung für unseren Markt:
Personalberatung im Allgemeinen und Executive Search im Besonderen, Umgang mit Big Data Analytics und Personnel Diagnostics
Herausforderung für unsere Firma:
Wir sind als Berater in bestimmten Regionen im Sinne von „Business Development“ Begleiter, sodass unsere globale Reichweite uns ermöglicht, die Erkenntnisse innovativer Gegenden als Blaupause in andere Regionen zu tragen. Wir gestalten den Wandel mit. Wir sind Talent Scouts, werden proaktiv tätig.
Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?
hier einige Beispiele.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für… (inklusive kurze Begründung, warum Du es empfiehlst)
einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin , mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
linkedIn und twitter, weil sie universell und doch spezifisch sind
einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat
http://knowledge.zurich.com/protection-gap/the-way-we-work/
Da die Lebenserwartung immer höher wird, werden wir Menschen eine Zeit der Umstellung brauchen, um sicherzustellen, dass unser Einkommen die längere Lebensdauer abdeckt. Wir müssen daher die Art und Weise überdenken, wie wir arbeiten.
ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat
Führer, Narren und Hochstapler: Die Psychologie der Führung Gebundene Ausgabe – März 2004 von Manfred F. R. Kets de Vries (Autor)
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast
Die früheren GEMINI Dialoge liebte ich: Da kamen im exklusiven Kreis ausgesuchte Wirtschaftsvertreter mit einem Vertreter der Politik (Koch, Westerwelle, Wolf, etc.) zusammen und es kam hinter verschlossenen Türen oftmals zu ganz erstaunlichen Einsichten. In Punkto Respekt und Dialektik habe ich hier dazu gelernt und auch in Bezug auf Langmut.
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit
Telefon – das Smart Phone ist eine tolle Erfindung
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Thomas Sattelberger und Rudolf Kast haben viele gute und moderne Ansätze in die deutsche Personalarbeit gebracht; beide haben das Marketing perfekt beherrscht
Kollaboration wünschte ich mir mit einem der „grauen Eminenzen“ des Executive Search (Heidrick, Boyden, Spencer, Kearney, etc.) – mich würde sehr interessieren, ob sie das Geschäft, wie wir es heute betreiben, noch realisieren könnten 😉