Wer ist Klaus Ebert? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
HMS Stiftung und Inhaber der KE Media GmbH, einer Beratungsfirma für TV im Internet. Dem Hamburger Presseclub stehe ich seit 20 Jahren als Präsident zur Verfügung.
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Ich bin Donaldist, also ein Verehrer von Carl Barks, dem genialen Zeichner von Donald Duck, und Jünger von Dr. Erika Fuchs, die in den sechziger Jahren die Geschichten aus Entenhausen übersetzte und damit auch mich die Schönheit der Deutschen Sprache lehrte.
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
Wir lösen Probleme, vor allem in der Teamarbeit, und transferieren Wissen der guten alten Schule: Immer mit klarer Kante. Also inhaltlich mit der Ansage „Du darfst nicht langweilen!“ und monetär mit der Erkenntnis: „Geld ausgeben ist keine Kunst – das kann jeder!“. Kurzum: Wir sorgen für Qualität und Effizienz in Arbeitsabläufen von Medienunternehmen. Darin sind wir richtig gut.
Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?
Das beste Beispiel für meine Arbeitsweise war seinerzeit bei RTL Nord zu erleben. Der Erfolgsfaktor, damals wie heute: Das Management muss alles tun, um die Mitarbeiter so erfolgreich wie möglich zu machen, ihnen also ein gutes inspirierendes Arbeitsumfeld stellen, sie gut bezahlen und sie gleichzeitig fordern und fördern. Gute und zufriedene Mitarbeiter bringen einer Firma zwangsläufig Erfolg. Das funktionierte damals, das funktioniert noch heute – und in Zukunft sowieso. In unserem jüngsten Mandat haben wir innerhalb von wenigen Wochen sechsstellige Einsparungen bei gleichzeitigem Personalausbau erreicht. Gute Leute sind der Schlüssel zum Erfolg. Deshalb muss alles getan werden, damit gute Mitarbeiter gebunden und gefördert werden. Das klappt nur mit klaren Ansagen und hoher Achtsamkeit. Führen heisst zuhören. Das versuchen wir zu vermitteln.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
Die größte Herausforderung für Politik und Gesellschaft sind Transparenz und Kommunikation. Die Leute da draussen wollen einfach nicht beschummelt werden. Keiner will das. Nicht in Flüchtlingsfragen, nicht, wenn es darum geht, alte – oder besser: veraltete – Geschäftsmodelle zu begraben. Jeder will Orientierung. Das geht nur über Offenheit , Achtsamkeit und Anteilnahme.
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
Ganz sicher sind zu viel Bürokratie und bestimmt auch die zu vielen Unterschiede in den Zuständigkeiten in Europa enorme Hindernisse für die Netzwirtschaft, die natürlich europaweit koordiniert gehört. Hinzu kommt die eigenwillige Mentalität der Fachkräfte, die sich entweder nicht trauen oder einfach an der Bürokratie zum einen und den zögerlichen Risikogeldgebern zum anderen verzweifeln. Allerdings fällt mir auch auf, dass viele junge Menschen nach Berlin gehen, um sich dort zur Ruhe zu setzen. Aber das war in Berlin im Grunde schon immer so.
Herausforderung für unseren Markt:
Der Markt braucht Deregulierung und ganz sicher nicht noch mehr Medienaufsicht. Allerdings muss auch gewährleistet sein, dass ausländische Anbieter nicht länger machen können was sie wollen, nur weil deren Server in USA oder sonst wo stehen.
Herausforderung für unsere Firma:
Wir brauchen mehr mutige Kunden, Auftraggeber also, die Veränderungen als Chance und nicht als Herausforderung sehen. Es gibt noch viel zu wenig Bereitschaft zum Wagnis, noch viel zu wenig Traute, besonders auch in den Verlagshäusern. Wenn deren Gründer so ängstlich und zögerlich gewesen wären, wie deren Erben es sind, hätte wir heute nur Anzeigenblätter im Markt.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
Ich lese den Economist Espresso besonders gern.
einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat
Das war die Flüchtlings-Reportagen von Paul Ronzheimer in BILD.
ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat
The Circle
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast
Das ist natürlich die Veranstaltungsreihe des Hamburger Presseclubs, wo von Angela Merkel bis Thomas Gottschalk alle möglichen interessanten Zeitgenossen zu Gast waren und sind.
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit
www.pressplayapp.de
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum? Oder von welchem Experten aus Deinem Fachgebiet hast Du bisher am meisten gelernt? Und was war das?
Am meisten gelernt habe ich von Prof. Dr. Helmut Thoma. Der hat RTL mit dem Satz „Joa, mochen’s dös“ aufgebaut. Der hat seinen Leuten vertraut, Ihnen recht viel zugetraut, sie gefordert und gefördert. Wie ein guter Zirkusdirektor hat er alles gegeben, damit alle dafür sorgen, das es eine gute Aufführung wird.