Wer ist Jens Stratmann? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
Voice-over-Cars), bin also ein Produzent. Dann erstelle ich als Schreiber Content für Kundenprojekte, bin also Texter, und wenn ich dann noch eigenes Bildmaterial anliefere, ja dann bin auch noch Fotograf. Wer bin ich? Jens Stratmann, Baujahr 1979, Vater. Was bin ich? Glücklich! Ich bin mein eigener Chef und wer will das nicht sein? Fremdbestimmt werde ich nur durch selbstgelegte Deadlines und durch meine Familie.
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Nur einen? Ich bin voller Spleens! Ich trinke zu viel Cola, esse keinen Käse (auch nicht auf Pizza) und bin natürlich ein Nerd. Ich sammle Hot Wheels, Maßstab 1:64. Allerdings nur eine Fahrzeugtyp: Dodge Charger! Bevorzugt die alten Modelle, die man noch aus dem Fernsehen kennen mag. Die Serie „Ein Duke kommt selten allein“ ist bekannt? Der General Lee ist ein Dodge Charger. Ansonsten bin ich anfällig für technische Spielzeuge, aber den Spleen teile ich mir vermutlich mit vielen Männern. Dieser Spleen geht sogar soweit, dass ich mir eine Küchenmaschine gekauft habe, nur weil sie einen Touchscreen hat.
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
Ich bin ja in erster Linie ein Auto-Blogger, hier kommt mir der technische Sachverstand zu Gute. Durch meine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker, durch die elfjährige Tätigkeit im Vertrieb von Autozubehör maße ich mir an, Ahnung zu haben von dem was ich weitergeben will. Das ist für mich wichtig. Viele Automobil-Journalisten können wunderbar schreiben, kennen den Motor aber nur durch das Symbol im Armaturenbrett. Ich könnte noch Ventile einstellen, auch wenn man das heutzutage nicht mehr machen muss. Dazu bin ich authentisch, ich bin ein Junge aus dem Ruhrgebiet, trage mein Herz auf der Zunge und sage was ich denke. Manchmal bin ich etwas zu direkt. Meine Superpower liegt also in der Erfahrung. Ich habe in der digitalen Welt schon so viele Fehler gemacht, aus denen können nun meine Kunden profitieren, denn die müssen ja die gleichen Fehler nicht auch machen.
Wie lebt ihr Digitalisierung in Eurem Bereich? In welchem Bereich habt ihr Digitalisierung erfolgreich um- oder eingesetzt?
Ich denke, dass in der Digitalisierung die Zukunft liegt. Viele Print-Kollegen wissen das wohl auch und versuchen sich nun auch im Netz zu tümmeln, experimentieren, erfinden sich neu. Die automobile Welt ist im Umbruch, so auch diejenigen, die darüber berichten. In der letzten Zeit sehe ich einen Anstieg was Video-Content betrifft, da hält der Redakteur mal mit der Kamera drauf und erklärt etwas. Das ist vermutlich einfacher und verständlicher als später darüber etwas zu lesen. Ich spiele die Social Media Klaviatur nicht komplett, mir reichen die Basics wie z.B. Facebook, Twitter aber auch Instagram. Man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen und gleichzeitig die Musik spielen. Große Verlagshäuser können das. Noch. Denn früher oder später müssen die auch auf die Ressourcen schauen und damit meine ich nicht nur die Manpower.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Sich weiterhin gut zu positionieren, was schwieriger fallen dürfte, denn der Markt verfügt nicht über unzählige Ressourcen was Leser bzw. Konsumenten betrifft.
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
Die Gesellschaft wird es gut haben, es werden immer mehr kostenlose Formate entstehen, die man einfach so konsumieren kann. Wann immer man möchte, wo immer man möchte. Egal ob man lesen mag, es sich vorlesen lassen möchte oder ob man sich televisuell informieren möchte. Linear war gestern, digital ist heute. Wann, wo und wie – das entscheidet der Konsument und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dieser demnächst auch noch das „Was“ entscheidet. Er wird immer mehr Mitspracherecht bekommen, auch bei meinen Inhalten. Was schwieriger sein wird, man wird kaum noch objektive Berichte lesen, viele sind durch subjektive Meinungen bestimmt. Das was man früher in der klassischen Presse als „Kommentar“ veröffentlicht hat, fließt nun einfach mit hinein. Die Leser müssen also nicht nur konsumieren sondern werden auch dazu angeregt, die grauen Zellen mal wieder zu gebrauchen, eigentlich eine gute Geschichte, oder?
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
Ich glaube, dass die Netzwirtschaft noch enger zusammen rücken könnte. Noch mehr passende Schnittstellen finden, noch vernetzter denken. Branchenübergreifend einfach mal aus der Fahrbahn blicken, nach rechts und links, eventuell auch mal nach hinten. Die Herausforderung wird weiterhin sein, mit guten Inhalten zu überzeugen, was gut ist entscheiden in meinem Fall nicht die Hersteller der Automobile sondern die Leser bzw. Zuschauer.
Herausforderung für unseren Markt:
Für mich wird es schwieriger an gute Inhalte zu kommen, mein Markt wird überschwemmt von Leuten, die es auch gut können bzw. von Leuten, die dieses annehmen. Da muss ich mich positionieren und nebenbei natürlich auch neue Sachen erfinden, mich ggf. selber neu erfinden und genau in der Situation befinde ich mich gerade. Auf der Suche nach dem nächsten „Big Thing“ – aber wer ist das nicht?
Herausforderung für mich:
Am Ball bleiben. Ständig und überall! Schnell neue Strömungen mitnehmen und ggf. aufspringen, dabei aber nicht den Fehler machen, gleich jeden Hype mitzumachen. Periscope z.B. habe ich erfolgreich verdrängt von meiner Social Media Klaviatur, denn das bietet meiner Meinung nach nur einen zeitlich sehr begrenzten Mehrwert.
Was hat Dich bisher am meisten am Internet geärgert, was am meisten gefreut?
Ich blogge seit über 10 Jahren, in der Zeit habe ich schon alles erlebt. Über Bedrohungen bis hin zum Google-Rausschmiss, über Lobeshymnen bis hin zur Beleidigung. Ich habe meine Liebste über das Internet kennengelernt, mit ihr habe ich eine wundervolle Tochter, was schöneres konnte mir das Internet nicht schenken.
Welches „Problem“ (privat oder im Unternehmen) würdest Du gerne von einem Start-up gelöst bekommen?
Das ist eine gute Frage! Ich könnte eine Software gebrauchen, die quasi ein digitaler Newsroom ist. Diese Software sollte einfach zu bestücken sein (Links zu Webseiten, Youtube Channels etc) und die Software sollte errechnen können, wie wichtig die News sind, wo diese schon gespielt worden ist. Quasi ein Recherche-Tool, welches aber auch mit den Pressebereichen arbeiten kann, bei denen man oft erst Passwörter angeben muss. Ja, so eine Art RSS-Reader 2.0 den man stark individualiseren kann, quasi mein eigenes Nachrichten-Blatt, sortiert nach Wichtigkeit.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung
für einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst:
Ausfahrt.TV ist meiner Meinung nach der beste YouTube-Kanal wenn man sich wirklich für ein Auto interessiert, ein ausführlicheres Review wird man im Netz vermutlich nicht finden.
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit:
Ich nutze WordPress für die Blogs, Hootsuite für die Bespielung der Social Media Kanäle und via Hip Chat stehe ich mit den Kollegen in Verbindung.
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Ich lerne gerne. Immer wenn ich mich mit anderen Menschen unterhalte, nehme ich etwas davon mit, man kann von jedem anderen Menschen etwas lernen, dafür muss der kein Experte sein. Ich unterhalte mich gerne mit den Machern im Hintergrund, die brennen für ihr Thema. Leider sind die Gespräche danach oft nichts für die Öffentlichkeit, aber man lernt eine ganze Menge.