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eMarketer
Guten Tag,
eine neue Formel fürs Publishing: Reichweite über kuratierte Inhalte aufbauen und dann umsatzmäßig über Abos abrollen. Die beiden Zukäufe „Business Insider“ und „eMarketer“ befördern Axel Springer in die erste Liga der deutschen Fachverlage für Wirtschaft.
Viel Spaß mit der 71. Ausgabe der Netzwirtschaft.
Beste Grüße,
Thomas Jahn
– frisch gefiltert in Berlin –
CHART DER WOCHE
Der höchste CPO aller Zeiten
Jour Fixe KW 23/24
Der (organische) App-Boom ist vorbei. Die Anzahl der Apps, die der durchschnittliche amerikanische Smartphone-Nutzer pro Monat herunterlädt? Null. In den USA sind die App-Downloads von Mai 2015 auf Mai 2016 um 20% gesunken. Und auch global gab es kein Wachstum. Die Wahrscheinlichkeit einen Volltreffer im App-Store zu landen? Ungefähr so groß wie die Wahrscheinlichkeit, das nächste Uber oder Snapchat auf die Straße zu bringen …weiterlesen
Der (paid) App-Boom kann kommen. Apple führt die „Search Ads“ im App-Store ein. In Kombination mit der Möglichkeit, Apps auch mit Abo-Modellen zu bepreisen, öffnen sich neue Räume für das Marketing: das Abo führt zu steigenden Kundenwerten und das wiederum führt zu höheren Budgets für die Akquisition neuer Kunden, also zu Anzeigenschaltungen. Wobei wir beim Stichwort „Search Ads“ reflexhaft an Facebook denken müssen – haben wir eine Minute deiner Aufmerksamkeit?
Wenn Facebook Google wäre, dann würden die mittlerweile 1,1 Mrd. täglichen Nutzer Facebooks bei ihren 1,5 Mrd. täglichen Suchanfragen zu etwa 10% auf die (noch nicht vorhandenen) Anzeigen in den Suchergebnissen klicken, was bei einem Werbepreis von etwa 1$ pro Klick zu 150 Mio. $ zusätzlichem Umsatz pro Tag oder entsprechend 55 Mrd. zusätzlichem Umsatz pro Jahr führen würde, was wiederum – ein Marge von 50% für dieses Zusatzgeschäft angenommen – das KGV schlagartig von jetzt 80 auf dann knapp unter 10 drücken würde. Theoretisch natürlich. So gesehen: vielleicht kauft Apple ja besser Facebook-Aktien, als ein eigenes Anzeigensystem zu entwickeln?
#Escortgate. Der Aufreger der Woche war diesmal nicht Apples WWDC, sondern die Tatsache, dass die Unternehmerin Pia Poppenreiter Prostituierte in die Abendveranstaltung der NOAH einschleuste. Springer will davon nichts gewusst haben und distanziert sich. Das Übel in ganzem Ausmaß.
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Learning to go
BIG DEALS #1
Axel Springer übernimmt Fachdienst „eMarketer“ für 213 Mio. $
As more and more industries are facing the challenge of digitization, the smart creation, processing, and presentation of relevant market information is becoming increasingly important.
Mathias Döpfner, Axel Springer
213 Mio. $ bezahlt Axel Springer für 93% der Anteile an „eMarketer“, die in dieser Transaktion folglich mit 250 Mio. $ bewertet wurden. 45 Mio. $ Umsatz erzielte der Fachdienst rund um digitales Marketing im vergangenen Jahr und das mit nur 1.000 (Unternehmens-)Kunden. Jeder einzelne Kunde wird somit mit 250.000$ bewertet. Ein stolzer CPO. Für Springer ist der Zukauf ein weiterer Schritt weg von unsicheren digitalen Werbeerlösen, hin zu einem der größten deutschen Fachverlage für Wirtschaft. Denn Business Insider und eMarketer, diese Kombi kann so effektiv wie Özil und Schweinsteiger sein: kuratierte Inhalte bauen in Kombination mit klickstarken Headlines massenhaft Reichweite in einer kaufkräftigen Business-Zielgruppe auf, die dann über Abos Stück à 11.000$ umsatzmäßig „versenkt“ werden kann. Erneutes Lehrstück von Springer zur Digitalisierung von Verlagen.
BIG DEALS #2
MS Personal: Microsoft kauft LinkedIn für 26,2 Mrd. $
…how networks can truly differentiate cloud services.
Satya Nadella, Microsoft
Die Theorie besagt, dass der Wert eines Netzwerks mit der Anzahl seiner Nutzer steigt. Und bis auf das Börsental zu Beginn des Jahres, in dem LinkedIn binnen weniger Stunden fast 40% seines Marktwertes verloren hatte, entwickelten sich Nutzerzahlen und Umsatz des Businessnetzwerkes tatsächlich in die gleiche Richtung – und vor allem: kräftig aufwärts. So hat sich der Umsatz allein von 2010 bis 2015 verzwölffacht. Dahinter steht ein robustes, weil diversifiziertes Erlössystem, wiederholt Scott Galloway schon seit Jahren (hier): 20% Mitgliedsbeiträge, 20% Werbeumsätze und 60% aus dem Geschäft mit der Personalvermittlung. 8.000$ kostet der LinkedIn-Recruiter pro Jahr in der Corporate-Version – in etwa soviel also wie eine Viertelseite im Regionalblatt um die Ecke. Und je mehr aktive Nutzer LinkedIn hat, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, hier den geeigneten Kollegen zu finden. Nur, was hat das alles mit Microsoft zu tun? E-Mail von Nadella & Präsentation.
DER DRITTE LINK
Die ultimative Geschichte der Online-Reisebüros
You don’t know the airline industry. You hate the airline you fly the most. One out of 7 flights is a service failure.
Bob Crandall, American Airlines
Der Dritte Link, das sind Hintergründe, Interviews und Geschichten aus der Netzwirtschaft. Heute mit einem Long-Read über die Digitalisierung der Reisebranche. Mehr als zwei Dutzend Gründer von Hotels.com, Expedia, Booking.com & Co. plaudern aus dem Nähkästchen und erzählen uns, wie sie den Reisemarkt in 3 Phasen transformierten …für Business Developer.
+++ Fast Halbzeit – und dein Wissen wächst, wenn du es teilst +++
BIG DEALS #3
Symantec und das Valley-Spiel mit den Milliarden
That transaction left Symantec as a pure-play cybersecurity company with an appetite for transformative M&A.
Gillian Tan, Bloomberg
Etwas weniger beachtet von der Fachpresse kauft der weltgrößte Sicherheitsanbieter Symantec (u.a. Norton Antivirus) die Firma „Blue Coat“ für 4,65 Mrd. $. Verkäufer ist der VC Bain Capital, die „Blue Coat“ kurz zuvor für 2,4 Mrd. erworben hatten – ein Plus von 2,25 Mrd. $ in nur 13 Monaten. Möglich machte die Transaktion die Tatsache, dass Symantec etwa ein halbes Jahr zuvor das Geschäftsfeld „Veritas“ (Data-Storage) für 7,4 Mrd. $ an die Carlyle Group veräußerte. Erlös aus dem Verkauf von Veritas minus dem Kaufpreis für Blue Coat-Preis macht: ein Plus von 2,9 Mrd. $ für Symantec. Schnelle Gewinne in Höhe von 2,25 Mrd. $ und 2,9 Mrd. $. Wenn zwei gewinnen, ärgert sich der Dritte? Doch wer ist der Dritte in diesem Spiel? Für VCs und alle mit Spaß an verwobenen Geschichten.
ONE MORE THING
Die Schulen des Silicon Valleys
Den Anspruch haben, die Welt zu verändern und von ganzem Herzen ein Techie sein – das alles beginnt hier schon in der Vorschule.
Astrid Maier, Spiegel Online
Wer diesen Artikel liest, der beginnt zu verstehen, welchen Anteil das Umfeld an der Prägung eines Kindes haben kann. Binnen eines Jahres wird aus der 5jährigen Sängerin Malina aus Hamburg die 6jährige Erfinderin Malina aus Palo Alto. Aus Basteln wurde Programmieren, aus Töpfern 3D-Druck und aus dem kleinen Einmaleins Grundkenntnisse im Design Thinking. Der Geist, der das trägt – er wird gefüttert mit liberalem Gedankengut und einem prall gefüllten Scheckbuch …ein pädagogischer Ansatz, der nicht überall auf Zustimmung stoßen wird.
BEST OF NETZWIRTSCHAFT
Die TOP5-Artikel im Juni
1/ Digitale Transformation: Florian Heinemann über analoge Ziegen …weiterlesen
2/ Online Marketing: Facebook-Posts verlieren 42% Traffic …weiterlesen
3/ CS50: Der vielleicht beste (kostenlose) Programmierkurs der Welt …weiterlesen
4/ FinTech: McKinsey und die Jäger der Wertschöpfungskette …weiterlesen
5/ (Nur Platz 5 für?) Mary Meeker: Die Zusammenfassung …weiterlesen
+++ Danke, dass du die Netzwirtschaft liest. Bis zur nächsten Woche. +++