There is much more money in doing new things than in paying people less.
Paul Graham, Y Combinator (ist investiert in Firmen mit einem Gesamtwert in Höhe von 65 Mrd. $)
Diese Aussage macht schon rechnerisch Sinn, denn sparen lässt sich immer nur ein bestimmter Teil der Kosten. Der Rotstift hat also eine kalkulatorische Grenze, während das mögliche Wachstum durch Innovationen erst viel später durch den Markt begrenzt wird – und spannender sind Innovationen allemal!
Viel Spaß wünschen wir dir mit der 41. Ausgabe der Netzwirtschaft und einer ganzen Reihe innovativer Themen:
- Erste Erfolge der Adblocker-Blocker
- Mobil ist Reichweite, Bewegtbild ist Geld
- Toyota investiert 1 Mrd. $ in künstliche Intelligenz
- Elon Musk, der Game Changer
- Muster-Strategien für die Customer Journey
- Auf einen Espresso mit … Jay Tuck (und Stephen Hawking)
- Arbeit j.w.d.
- 7 Mindf*cks, die uns behindern
- Best of … Netzwirtschaft im November
- Press Play: Drake, Hotline Bling
Beste Grüße,
Thomas Jahn
– frisch gefiltert in Berlin –
ERFOLGSNACHRICHTEN DER LETZTEN WOCHE
Medien & Werbung: Adblocker-Blocker vermelden erste Erfolge
Sowohl Axel Springer, als auch Gruner + Jahr hatten die Nase voll und blockten die Nutzer von Adblockern – und die Taktik scheint aufzugehen. Bei „Bild.de“ schalten immerhin 2/3 der Adblocker-Nutzer ebenjenen aus; die vermarktbare Reichweite stieg unter dem Strich um ca. 3%. Und in Hamburg überlegen die Verantwortlichen, die positiven Erfahrungen bei „Geo“ auch auf andere Titel zu übertragen. Da geht noch was … weiterlesen (via @turi2)
Soziale Netzwerke & Plattformen: Mobile macht Reichweite und Videos bringen das Geld
Facebook vermeldet erneut kräftiges Wachstum: 40% mehr Umsatz und 11% mehr Gewinn im Jahresvergleich. Der Wachstumsmotor: Das Smartphone. Knapp 80% der Anzeigenumsätze stammen bereits aus der Vermarktung mobiler Werbeplätze. Das Geld aber liegt in hochpreisiger Bewegtbildwerbung: 8 Mrd. Videos spielt Facebook täglich aus. Randnotiz: Beim „Neuling“ Snapchat sind es jetzt schon 6 Mrd. Videos pro Tag … weiterlesen
Lesetipps:
- Scott Galloway: „The Greatest Pivot in Corporate History“ (Video)
- Ben Thompson: „The Smiling Curve“ – oder: Warum sowohl Plattformen, als auch Special Interest-Verlage gewinnen, aber alles dazwischen verlieren wird.
Automobile: Toyota investiert 1 Mrd. $ in künstliche Intelligenz
Während das Themengebiet „künstliche Intelligenz“ über Jahre von außen eher exotisch anmutete, scheint die Entwicklung nun Fahrt aufzunehmen (z.B. „Siri“). Bis 2020 will Dr. Gill Pratt, Robotiker und Leiter des neuen „Toyota Research Institutes“ den japanischen Automobilkonzern in ein weltweit führendes Softwareunternehmen verwandeln. Der Standort im Silicon Valley wurde wegen der hohen Entwicklerdichte gewählt …weiterlesen
Lesetipps:
- Ben Evans: „Ways To Think About Cars„. Zwei Faktoren verändern die Automobilbranche: Elektrizität und Software. Das Ergebnis werden selbstfahrende Autos von z.B. Apple sein, die uns „on demand“ abholen werden, wenn wie sie brauchen. Gehören aber werden sie nicht uns, sondern Unternehmen wie Vattenfall oder vielleicht der Deutschen Bahn (Lesezeit: 30 Min.).
- Tim Urban: „The AI Revolution: The Road to Superintelligence„. „Es“ kommt schneller, als wir alle denken – und dann vor allem heftiger. Und wenn sogar der Ausnahmeunternehmer Elon Musk Angst vor künstlicher Intelligenz hat, dann haben wir die jetzt auch (Lesezeit: ohne künstliche Intelligenz ca. 6.000 Min.).
+++ Uff. Das war das Warmup. Wir atmen kurz durch. Und legen dann ein paar Gewichte drauf, brauchen für die nächste Übung etwa das 1,5-fache des Aufwärmgewichts – für einen der beeindruckendsten Unternehmer unserer Zeit! +++
BUSINESS
Elon Musk, der Game Changer
The world’s most remarkable living entrepreneur.
Chris Anderson, Autor und ehemaliger Herausgeber von „Wired“
To this day, the four entities in history who have managed to launch a spacecraft into orbit and successfully return it to Earth are the US, Russia, China—and SpaceX.
Tim Urban, Wait but Why
Im Jahr 1995, lange bevor Yelp oder Google Maps am Horizont zu erkennen waren, entwickelte Elon Musk bereits ein Unternehmen, das die Gelben Seiten in den USA digitalisierte und das er später für gut 300 Mio. $ an Compaq verkaufte. Sein nächstes Unternehmen, das Online-Bezahlsystem „Paypal“, verkaufte Musk gemeinsam mit Peter Thiel für 1,5 Mrd. $ an Ebay. Aber auch das schien nur eine unternehmerische Fingerübungen für das gewesen zu sein, was dann kam:
- „Tesla“, das mit elektrischen Antrieben die Automobilbranche revolutionieren will,
- „SolarCity“, das mit Solarpanels unsere Energieversorgung revolutionieren will,
- „SpaceX“, das für die NASA bereits heute schon Raketen ins All schießt und auch wieder zurück nach Hause bringen kann) und so letztlich – jetzt völlig irre? – für die Kolonialisierung anderer Planeten sorgen will.
Ob diese Unternehmen ihr Ziel erreichen, erscheint in Anbetracht der sichtbaren Erfolge gar nicht unwahrscheinlich. Die Frage aber ist eine andere: Wie schafft ein einzelner Mensch es, solche Unternehmen aufzubauen? Für Elon Musk sind Menschen auch nur (beschränkte) Maschinen. Wie ein Computer bestehen wir aus Hard- und Software. Lernen ist der Prozess des Downloadens von Daten und Algorithmen ins Gehirn – und Musk lädt enorme Datenmengen runter. Schon in jungen Jahren liest er zehn Stunden am Tag und mehr. Resilienz als Erfolgsfaktor? Der Wait but Why-Autor Tim Urban trifft sich mit Elon Musk und erzählt dann sein Geschichte. Blitzspannend! (Lesezeit: Deutlich weniger als 10 Stunden) … weiterlesen
+++ Ok, was soll man denn nach so einem Knaller noch bringen? Wir rollen langsam ab und was jetzt kommt ist quasi aktive Entspannung. +++
MARKETING
Wie sich die „Customer Journey“ verbessern lässt
It feels great to see and map the experiences that customers have.
Brandon Shauer, Adaptive Path
In der Interaktion von Kunden mit Produkten oder Dienstleistungen zeichnen sich Muster ab. Emotionale Hoch- und Tiefpunkte, die durch sog. „Experience Mapping“ visualisiert werden können. So entstehenden Bilder mit Wellen, Tälern und Scheitelpunkten anhand derer man Strategien bilden kann, um das Kundenerlebnis zu verbessern. Brandon Shauer von Adaptive Path zeigt uns solche Strategien und belegt sie mit Fallbeispielen wie zum Beispiel Twitter, das durch Visualisierung ein negatives Kundenerlebnis im Anmeldeprozess sichtbar gemacht und mit einem einfachen „Kniff“ die Anmelderate dann deutlich verbessert hat … weiterlesen
DER DRITTE LINK
Auf einen Espresso mit … Jay Tuck (und Stephen Hawking)
Stephan Hawking warnt, künstliche Intelligenz könnte den Untergang der Menschheit bedeuten.
Jay Tuck, Airtime Dubai
Im Netzwirtschaft-Interview spricht der Journalist Jay Tuck (Panorama, Monitor, Tagesthemen) über sein Unternehmen „Airtime Dubai“, das er mit einem Laptop auf seinen Knien aufgebaut hat, über den Siberian Ice Marathon, den er als erster Amerikaner gelaufen ist und über künstliche Intelligenz, vor der nicht nur Elon Musk, sondern auch Stephen Hawking warnt … weiterlesen
+++ Fast Halbzeit … und dein Wissen wächst, wenn du es teilst +++
HUMAN RESOURCES
Arbeiten „j.w.d.“
Traditionsreiche, inhabergeführte Mittelständler tun sich zunehmend schwer, sich im Wettbewerb um die besten Köpfe gegen die Konkurrenz in den Großstädten zu behaupten.
Steffen Schoch, Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald
Mit „j.w.d.“ meint der Berliner: janz weit draußen. Und dort, außerhalb von Berlin oder sogar dem Valley also, haben Unternehmen oft Probleme, geeignete Talente zu finden. Dabei kann die Lösung doch ganz einfach sein: Man zahlt einfach ein sehr vernünftiges Gehalt, bietet vielfältige Aufgaben und dabei Sicherheit, tut also Gutes und redet (nicht nur) drüber. Sagt jemand, der auszog, um in Würzburg bei einem Special Interest-Verlag zu arbeiten. Das war’s. Einfach, oder? Aber nicht kostenlos … weiterlesen (leider auch nicht kostenlos)
ONE MORE THING
7 Mindf*cks
Es sind nicht die äußeren Umstände, die uns im Weg stehen, sondern unsere Gedanken.
Bernd Merzinger
Schwer vorstellbar, dass Elon Musk solch behindernde Gedanken hat. Wir anderen aber kennen sie vielleicht, diese Mindf*cks, die uns ab und an vorgaukeln, dass wir etwas nicht schaffen können, weil … oder, weil … vielleicht aber auch nur, weil … Aber: Da diese Gedanken ja aus unserem eigenen Gehirn kommen, können wir uns ja auch entscheiden, ob wir sie denken wollen, oder nicht. Wenn das nicht ganz falsch ist, dann schauen wir sie uns doch mal an, diese Mindf*cks, damit wir sie erkennen, wenn wir sie das nächste Mal denken … weiterlesen
+++ Geschafft! Die Belohnung: Das Beste aus der Netzwirtschaft im November und dann noch ein kanadischer Rapper, der zu seinem neuen Song „Hotline Bling“ ziemlich abzappelt +++
BEST OF … NETZWIRTSCHAFT IM NOVEMBER
1. Das Berlin Valley über Rocket Internet (Link)
2. Re-work: Google’s kuratierte Webseite zum Thema PR (Link)
3. 300 kostenlose Tools für Startups (Link)
4. Der Bestsellerautor Malcolm Gladwell spricht über Innovationen (Link)
5. Ein kleines Lexikon der digitalen Begriffe (Link)
+++ Geschafft! Sharing is caring! 😉 +++
PRESS PLAY – Drake: Hotline Bling
„Im Grunde macht Drake sich selbst zum GIF“, schreibt die New York Times. Und das Video explodiert im Netz (via Online Marketing Rockstars).