Wer ist Michaela Dee? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
dee-pr.com). Für meine Kunden, die zumeist ihren Hauptsitz im englischsprachigen Ausland haben, sorge ich dafür, dass ihr Unternehmen und ihre Produkte selbst bei kleinerem Budget in Deutschland bekannt und begehrt werden. Ich bin immer auf dem aktuellen Stand, was das Thema Beauty anbelangt und liebe meinen Beruf.
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Einen Spleen? Innerlich muss ich grinsen, da habe ich definitiv mehrere im Angebot. Aber einen verrate ich Euch: egal, wo ich bin, ob im Restaurant, im Geschäft oder im Netz – alles, was ich lese, scanne ich nach Rechtschreibfehlern ab. Ach ja, und ich buchstabiere stets ungefragt meinen Nachnamen, denn der wird grundsätzlich falsch geschrieben.
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
Meine Superpower – die liegt in der Individualität. Dadurch, dass ich meine Kunden in Sachen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit selbst betreue, sind sie für mich kein reiner Budgetposten. Ich weiß, welche Anforderungen die Marke hat, kenne die internen Abläufe und nehme auch meine Funktion als Beraterin sehr ernst. Dabei ist es egal, ob die Arbeitssprache meine Muttersprache = deutsch oder eben englisch ist. Durch die jahrelange Spezialisierung auf den Bereich Schönheit verfüge ich über ein großes Netzwerk in die gesamte Branche und pflege meine Beauty- und Lifestylekontakte zu den Medien on- und offline seit mehr als 15 Jahren. Dies gepaart mit interessanten Aufhängern für die Presse hat sich bis dato stets als der richtige Weg erwiesen.
Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart?
Eines der jüngsten Erfolgsgeschichten war die Lancierung eines Ultraschallbehandlungskonzeptes für das Gesicht, um die Anzeichen des Alterns zu minimieren. Das Thema an sich ist zwischen Beauty und Medizin positioniert, mein Kunde und ich entschieden, dieses völlig neuartige Konzept in den Beauty-Medien als next step im Anti-Aging Sektor – neben der Antifaltencreme und dem Augenserum zu positionieren. Dazu braucht man natürlich etwas Geduld, denn die Journalisten sind vorsichtig, wenn es um Behandlungen geht, die ein kleines Rejuvenationswunder versprechen. Wir haben zunächst fachlich fundiert gearbeitet und alle Studien zusammengefasst, übersetzt und als Hintergrundinformation für Fach- und Endverbrauchermedien bereitgestellt. Die fundierten Studien sorgten zusammen mit namhaften Ärzten, die dieses Gerät in ihre Praxis integrierten, für Glaubwürdigkeit und Professionalität. Nicht zuletzt testeten die Journalisten diese Behandlung selbst und das Resultat sprach für sich. Nach einem guten Jahr verlief die Presse wie im Dominosteinsystem. Das Konzept war in aller Munde und ist bis heute erfolgreich.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
Unsere heutige Gesellschaft könnte ohne die Netzwirtschaft gar nicht mehr existieren. Meiner Meinung nach geht es schon lang nicht mehr darum, welche Herausforderung sich daraus für uns, unsere Arbeitswelt und unser Privatleben ergibt. Das Netz gibt den Takt vor und wir reagieren. Mit all seinen Vor- und Nachteilen. Vorteilhaft ist hier der Wettbewerb, die Qualität zählt nicht immer dazu. Das ‚Erleben’ geht zunehmend verloren, sei es beim Einkaufen oder auch in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Als enorm wichtig empfinde ich es, die Balance nicht zu verlieren. Das bedeutet für mich, auch hin und wieder im Geschäft um die Ecke einkaufen zu gehen, denn sonst existiert es irgendwann nicht mehr. Das ist meine persönliche Herausforderung.
Herausforderung für unsere Firma:
Ich liebe den Geruch von frisch gedruckten Zeitschriften, bin ein haptischer Mensch, der gern Dinge in die Hand nimmt und lese lieber ein echtes Buch, anstatt auf dem Tablet zu wischen. Der enorme Internet-Hype hat den Beruf des PR-Managers grundlegend verändert. Blogger haben mittlerweile einen ähnlichen Stellenwert wie der klassische Beautyredakteur im Verlag. Sie werden gehypt, weil ihr Output direkt und ohne mehrmonatige Vorlaufzeit, die vierwöchig erscheinende Printmedien brauchen, an die entsprechende Zielgruppe kommuniziert wird. Hier für das jeweilige Produkt das richtige Medium auszuwählen, ist eine Aufgabe, die mit jeder News gut bedacht sein will. Natürlich biete ich mittlerweile auch zusätzliche Onlinedienste wie das Hosten der Facebookseiten meiner Kunden an. Ein Thema, mit dem ich mich in meiner Funktion als Texterin derzeit intensiv auseinandersetze, ist das Schreiben von suchmaschinenoptimierten Texten. Und hier weigere ich mich irgendwie innerlich aufgrund meines ästhetischen Anspruchs an spannende Texte, einfach nur suchmaschinengeeignete Worte aneinanderzureihen. Das will eben gelernt sein und die Nachfrage ist groß.
Oh ja, und meine Website braucht dringend ein Update…
Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?
Privat bin ich ein großer Onlineshop-Fan. Ich liebe es, wenn ich ein Produkt, sei es eine Tasche oder ein seltener Duft, auch hierzulande über das Internet bekommen kann. Früher gab es die Marke in Deutschland oder es gab sie nicht. Diesen Teil der Globalisierung begrüße ich. Zudem bin ich der Meinung, dass viele Meetings – gerade mit Kunden aus dem Ausland – heute via Skypekonferenz durchgeführt werden können. Das ist eine reine Zeitersparnis.
Was mich immer wieder ärgert, sind im Internet generierte Übersetzungen, die mir dann zum ‚Gegenlesen’ vorgelegt werden. Als studierte Übersetzerin bitte ich dann stets um den Originaltext, denn die Leistung eines gut ausgebildeten Übersetzers kann das Netz nun wirklich (noch) nicht ersetzen.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
http://theoriginalcopy.de ist ein Blogazine, also ein Mix aus einem Blog und einem Onlinemagazin. Ich mag Swantjes Artikel, die Aufmachung ihrer Seite und den gelungenen, kurzweiligen Mix aus Persönlichem und Informativem.
einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat
Ich lese beruflich bedingt so viel, dass ich Artikel grundsätzlich zur Informationsbeschaffung nutze. Nicht immer ist es der ganze Artikel, der mich begeistert. Manchmal ist es einfach nur ein Satz, der hängen bleibt.
ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat
‚Kruso’ von Lutz Seiler. Dieses Buch erinnert mich an früher. Und Hiddensee, die Insel, auf der der Roman spielt, ist eine meiner Seelenfluchten.
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit (außer dem Kopf 😉
Mein kleines Laptop hat mir schon manches Mal aus einer Ideenkrise geholfen. Wenn ich keinen ’Anfang’ finde, dann schnappe ich mir meinen Mini-PC und setze mich in ein Café…
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Für mich wäre es eine reine Inspiration, einen Tag an der Seite von Dr. Julius Few in seinem The Few Institute in New York zu verbringen. Er ist nicht nur ein begnadeter Ästhet, sondern weiß auch sein Können auf eleganteste Weise zu vermarkten.