Wer ist Colette Ballou? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
Mein Name ist Colette Ballou. Ich bin die Gründerin und Präsidentin von Ballou PR und zudem Angel Investor.
Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.
Ich lerne gerade Deutsch – Ich weiß, dass jeder in Berlin Englisch spricht, aber ich habe das Gefühl, dass es dennoch wichtig ist. Gerade bin ich dabei den Konjunktiv zu lernen und das ist wirklich schwer!
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
Ballou PR ist eine Kommunikations- und Strategie-Agentur, die sowohl mit High-Growth Technology und technologiebasierten Unternehmen arbeitet, als auch mit Technologie-Investoren. Wir haben Büros in Paris, London und Berlin. Ich lebe in Berlin – ich bin 2012 hergezogen, um hier ein Büro zu eröffnen.
Das Ballou PR Team hat eine Reihe von gut dokumentierten Erfolgsgeschichten wie unter anderem den Exit von Musiwave für 100 Millionen Dollar, den erfolgreichen Markteintritt von Facebook und Pinterest in Frankreich, von TransferWise und Flipboard in Deutschland, und den Markteintritt von Twilio und Eventbrite in Großbritannien. Zudem haben wir mit bekannten Unternehmen und Venture Capital Firmen wie AOL, Box, Waze, WhatsApp, Zendesk und 83 North sowie Accel Partners und Lakestar zusammengearbeitet.
Unsere geheime Superpower ist, dass wir die Wahrheit sagen. Die meisten Agenturen sagen immer „Ja“ zu ihren Kunden anstatt sich die Arbeit zu machen, ihnen zu sagen, was funktionieren wird und was nicht. Unser Anspruch ist es, sie vorsichtig anzuleiten. Dabei ist es schwierig, einflussreichen Personen die Wahrheit zu sagen, da niemand gerne hört, dass die eigene Idee nicht funktionieren wird, oder dass ein Unternehmen noch nicht bereit für den PR-Start ist, da weder sein Produkt noch der Markt bereit sind. Aber genau das tun wir. Wir helfen unseren Kunden mit strategischen Ideen und Erfahrungen im europäischen Technologiemarkt. Unsere Superpower ist, dass wir unsere Kunden beraten, wie man Dinge richtig macht. Denn wir reden mit ihnen über die Herausforderungen für ihr Geschäftsmodell und nicht nur über die Herausforderungen für ihre PR und ihr Marketing.
Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart?
Wir haben die Schwergewichte der Tech-Szene wie Mark Zuckerberg and Sheryl Sandberg von Facebook, Jan Koum von WhatsApp, Ben Silbermann von Pinterest und Tim Armstrong von AOL beraten.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Datensicherheit ist unsere größte Herausforderung. Entscheidungen wie Safe Harbour zwingen Unternehmen dazu ihre Datenschutzrichtlinien zu überdenken und einige Geschäftsmodelle sind durch Entscheidungen dieser Art sogar gefährdet. Ich bin Amerikanerin und ich bin sehr daran interessiert, wie sowohl Europa als auch die USA das Thema Datensicherheit in Hinblick auf ihre unterschiedlichen Auffassungen angehen werden. In Hinblick auf die Möglichkeiten denke ich, dass die Digitalisierung von Branchen nicht nur eine Chance, sondern auch ein Prozess ist, der den Markt radikal verändert wird. Wir werden einige große Gewinner, aber auch Verlierer haben. Haushaltswarenmarken, die wir heute kennen, werden in 10 Jahren verschwunden sein, falls sie die Transformation nicht schaffen.
Für uns als PR-Agentur ist die größte Herausforderung unsere Methoden an die sich wandelnde Medienlandschaft anzupassen: Redaktionen schrumpfen, während zur gleichen Zeit die Informationsmenge ansteigt. Der Medienkonsum verlagert sich auf neue und mehr Kanäle und wir als Agentur müssen diese entsprechend auch als erstes adressieren. Zudem stehen wir aufgrund der Digitalisierung auch vor internen Herausforderungen: Wir werden zu einem komplett digitalen Arbeitsplatz.
Was hat Dich bisher am meisten am Internet geärgert, was am meisten gefreut?
Ich liebe, dass das Internet die Fähigkeit hat, Kontrolle zu dezentralisieren und Menschen zu harmonisieren, und zugleich bin ich besorgt, dass es uns davon abhält, ein erfülltes, authentisches Leben zu leben.
Welches „Problem“ (privat oder im Unternehmen) würdest Du gerne von einem Start-up gelöst bekommen?
Ich würde gerne sehen, wie das oben genannte Problem gelöst wird, aber ein Startup wird dies wohl nicht lösen können.
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
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ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat
„Zombie Loyalists: Using Great Service To Create Rabid Fans“ von Peter Shankman.
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit
Effizient mit unserer Zeit hauszuhalten, ist das, was uns erlaubt klar zu denken und uns dazu befähigt, gute Arbeit zu machen: Daher verlassen meine Kollegen und ich mich vor allem auf Kalender und Notizbücher – analoge und digitale. Ich weiß, dass das nichts Besonderes ist, aber es hilft uns, unsere Aufgaben, Kunden und uns selbst zu organisieren.
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Das Meiste habe ich von meinen Kollegen aus unseren drei Büros gelernt: die verschiedenen Probleme bei der Kommunikation in den unterschiedlichen Märkten, wie wir unseren Kunden helfen können sich anzupassen und sich in ihrem Heimatmarkt sowie neuen Märkten zu entwickeln, wie man über PR hinausgeht, um strategische Kommunikation anzubieten, welche Unternehmenswerte steigert und Kunden generiert.