Wer ist Tobias Kaufmann? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.
Tobias Kaufmann ist Kommunikationsberater. Er ist seit 1994 online und seit 2000 auch beruflich in der IT und im Web aktiv. Er wohnt in Berlin-Kreuzberg und dort arbeitet er auch. Wenn er nicht arbeitet geht er gerne segeln oder guckt sich die Welt an.
Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?
white whale ist darauf spezialisiert Konzerne und Communities zusammenzubringen. Wir verstehen, wie beide funktionieren und sorgen dafür, dass beide miteinander auf Augenhöhe sprechen können. Dass kann bedeuten, dass wir die politische Netzcommunity und einen Telekommunikationskonzern zusammen bringen oder die HR-Abteilung eines Verlagshauses mit Entwicklern verknüpfen.
Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?
Wir versuchen bei allen unseren Projekten einen Mehrwert nicht nur für das beauftragende Unternehmen zu generieren, sondern auch für möglichst viele Stakeholder. Das bedeutet, dass wir Kommunikationsanlässe, denn darum dreht es sich meistens, nicht nur als bloße Pappkulisse aufbauen, sondern versuchen wirklich Leben in die Projekte zu bekommen. Sehr gut ist uns das z.B bei einer Hackathonreihe gelungen, die wir für ein großes Verlagshaus betreuen. Hier haben wir nicht nur erfolgreich ein Format etabliert, sondern sorgen auch dafür, dass die Events für alle Teilnehmer positive Auswirkungen haben, sei es durch aktives Netzwerken, oder auch durch die Möglichkeit durch Einsatz etwas zu gewinnen. Wir sind dabei sehr froh, dass der Verlag sehr schnell verstanden hat, dass dieser Respekt gegenüber den Teilnehmer dieser Veranstaltungen auch den eigenen Nutzen an den Events deutlich erhöht.
Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?
Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:
Die Digitalisierung der Arbeit ist unsere größte Herausforderung. Einfache Arbeiten, aber auch Verwaltungstätigkeiten die aktuell einen großen Teil der Bevölkerung beschäftigen, in Zukunft mehr und mehr wegfallen werden. Der Arbeitsmarkt, bzw. unsere Marktordnung muss sich daran anpassen; sollten wir das nicht schaffen, werden wir eine wachsende gesellschaftliche Ungleichheit erleben, die sich irgendwann dann auch entladen wird.
Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:
Die Netzwirtschaft in Deutschland steht sich hauptsächlich selbst im Weg. Seien es unfassbar unsinnige politische Gesetze oder große Konzerne, die an alten Geschäftsmodellen festhalten, obwohl deren Ende klar zu sehen ist.
Man wünscht sich, dass alle Parteien wieder anfangen nachzudenken und die Stärken der Deutschen Wirtschaft, der Erfindergeist und die perfekte Umsetzung von Ideen in Produkte.
Herausforderung für unseren Markt:
Der Kommunikationsberatungsbranche geht es gut. Gerade weil sich die Mechaniken der Kommunikation gerade massiv verändern, ist auch der Bedarf an Beratung und neuen Arten von Kommunikation sehr groß.
Herausforderung für unsere Firma:
Eigentlich hat unsere Firma die gleichen Herausforderungen wie alle anderen auch. Weiterhin gute Arbeit abliefern und solide wachsen.
Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?
Ich freue mich eigentlich ständig über das Internet, es ist der Grund, dass ich einen Beruf habe, es ist das Medium über das ich mich mit Freunden und Familie austausche und hilfreich in fast allen Lebenslagen.
Ich ärgere mich nicht über das Internet; ich ärgere mich über meinen Anbieter, wenn ich einen Netzausfall habe oder über Rassisten und sonstige Idioten, die dort sprichwörtlich SCHEI*** produzieren. Letzteres ist leider ein Abbild unserer Gesellschaft
Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…
einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst
Ich habe ehrlich gesagt vor einigen Jahren aufgehört bestimmte Seiten zu abonnieren. Klar guckt man manchmal bei Horizont oder W&V vorbei, aber im Prinzip kommen alle wichtigen Informationen über meinen Twitter oder Facebook Stream zu mir. Selbige sind natürlich so kuratiert, dass Themen der Branche mich auch erreichen.
einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat
Fällt mir spontan keiner ein, aber grundsätzlich kann man alles auf ted.com empfehlen. Ich garantiere, dass man, egal welchen Vortrag man sich ansieht, etwas lernt.
ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat
Inspiriert in einer etwas anderen Art wurde ich durch Lesen des Hagakure und der Kunst des Krieges von Sun Tsu. Es ist gerade auch bei der Konzeption strategischer Kommunikation spannend und erstaunlich zielführend, wenn man diese alten asiatischen Methoden anwendet.
eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast
Auch wenn ich selber noch nicht da war und nur die Vorträge in der Retorte gesehen habe, verweise ich nochmal auf die TED-Konferenz. ted.com
das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit
Die Notizen App. Gedanken schnell und einfach notieren, ohne irgendwelche Webdienste, Logins oder sonstigen Overhead.
Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?
Ich mag den Begriff des „Experten“ nicht. Warum ist jemand ein Experte, was hat er geleistet oder welche Qualifikation hat er? Das ist mir generell zu schwammig. Mir ist es wichtig mit Menschen zusammenzuarbeiten, die kreativ sind, die eine Aufgabe ernst nehmen, im besten Fall für diese brennen. Diese Expertise ist mir sehr viel wichtiger als (selbst-)ernannte Experten, und das sie selber auch mal den Kopf anschalten und keinen Quatsch machen.