In short, software is eating the world.
Marc Andreessen
Guten Tag.
Alles wird Software, sagte das Valley-Urgestein Andreessen vor 5 Jahren. Die Zeit war reif dafür. Musik, Filme, Games, aber auch ganze Geschäftsmodelle wie Amazon und Facebook sind Software gewordene Nutzenbündel. 5 Jahre ist das erst her – und schon keine Vision mehr.
Viel Spaß mit der 38. Ausgabe der Netzwirtschaft!
Beste Grüße,
Thomas Jahn
– frisch gefiltert in Berlin –
KURZ ABGEMIXT
Digitaler Masterplan: Sigmar Gabriel hat einen Masterplan für ein digitales Deutschland 2025 entworfen. Netzökonom Dr. Holger Schmidt fasst diesen mit „mehr als nur Bandbreite“ zusammen. „Faxgate“ und „Brillengate“ liefern diese Woche den passenden Kontext. Gut, ist ja noch ein bisschen Zeit bis 2025.
Digitaler Rockstar: Im Ranking der deutschen Online Marketing Rockstars stand er auf Platz #1 und auf der gleichnamigen Messe saß er auf der Bühne und sprach eine halbe Stunde über die externe Wachstumsstrategie des Außenwerbers Ströer. Christian Schmalzl über Größe als Eigenwert in konsolidierenden Märkten.
Digitaler Beschleuniger: Die neue „Berlin Valley“ mit dem Schwerpunkt: Media for Equity ist da. Wie und von wem bekommt man maximale Werbeleistung gegen die Weggabe von möglichst wenigen Anteilen? „Mehr Wumms“ heißt die neue Ausgabe und die gibt’s hier.
SCHWERPUNKT: SOFTWARE
Why Software is eating the World
We believe that many of the prominent new Internet companies are building real, high-growth, high-margin, highly defensible businesses.
Marc Andreessen, Andreessen Horowitz
Google, Amazon, iTunes, Facebook, Netflix, AirBnb, Uber, … Software digitalisiert nicht nur Produkte, Prozesse und Vertriebswege, sondern auch Wertschöpfungsstufen und ganze Geschäftsmodelle. Aber warum jetzt? Weil jetzt die breite Masse über Smartphones Zugang zum Netz hat (potentielle Nachfrage) und es für Unternehmen auf der anderen Seite relativ günstig ist, die Zielgruppe mit digitalen Produkten und über digitale Kanäle anzusprechen (potentielles Angebot). Der Artikel von Marc Andreessen ist relevant, weil schon nicht mehr visionär. (Für alle ohne Zugang zum Wall Street Journal bitte diesen Link verwenden)
Instead of constantly questioning their valuations, let’s seek to understand how the new generation of technology companies are doing what they do, what the broader consequences are for businesses and the economy.
PROJECT RAINBOW
Wie aus der Washington Post ein produktzentriertes Amazon-Unternehmen wird
Amazon has placed a unique bet that editorially produced content, such as Amazon-published books, Amazon-produced TV shows, and now perhaps Washington Post-published news, can attract additional users.
Amazons Inhalte (z.B. Filme, Serien und News) sollen neue Prime-Kunden mit hohen Kundenwerten ranschaufeln. Sowohl in der Produktion, als auch im Vertrieb unterstützt Software: erst „Bandito“ (automatisches Ausrichten der Inhalte am Leserverhalten), dann das „Talent Network“ (UBER für eine globale News-Redaktion) und jetzt das „Project Rainbow„, das aus der Washington Post ein produktzentriertes Medienunternehmen machen soll. In 5 Schritten zum digitalen News-Produkt.
DER DRITTE LINK
Die wichtigsten Tools der Netzwirtschaft
500 Interviews, 500 Mal die Frage nach den Tools, die bei der Arbeit in der Netzwirtschaft wirksam unterstützen. Im Kontext digitaler Produkte passen diese 3 ganz gut:
Digitales Projektmanagement: Trello. Wie Post Its, nur digital und für alle und von überall. Empfohlen von: Katja von der Burg, Projecter. Aktuell Platz #X in unserem Software-Ranking.
Digitale Produkt- und Vertriebsoptimierung: Instapage. Einfache A/B-Tests, auch ohne Programmierkenntnisse. Zur Produktoptimierung und zur Optimierung von Conversion Rates. Empfohlen von Lea Lange, Junique. Aktuell Platz #X in unserem Software-Ranking.
Digitales CRM: Mailchimp. Einfaches und günstiges CRM-Tool für die Kundenkommunikation per E-Mail. Empfohlen von Sebastian Scheele, Immobase. Aktuell Platz in unserem Software-Ranking.
Apropos Software-Ranking: Wie oft wurde ein Tool eigentlich insgesamt von unseren Interviewpartnern empfohlen? Wir haben die „Votes“ in liebevoller Handarbeit nachgepflegt. Jetzt fehlt nur noch deine Stimme: per Klick auf den kleinen Pfeil neben der Ziffer.
HOW TO: CACs
Wie berechnet man eigentlich Kundenakquisitionskosten?
The basic concept of LTV>CPA (lifetime value greater than cost to acquire) is pretty simple. The complexity comes when you try to work out what will happen to these economics as the business scales.
Rob Moffat, Balderton via Jörg Rheinboldt von Axel Springer Plug&Play
Die vergleichsweise hohen Margen digitaler Produkte schaffen eine hervorragende Ausgangsposition für den digitalen Vertrieb. Das Controlling der Maßnahmen ist dabei nicht trivial, weil unterschiedliche Marketingkanäle unterschiedlich performen und, weil sowohl die Akquisitionskosten, als auch die Kundenwerte dynamische Größen sind, die sich unter Vertriebsdruck unterschiedlich verhalten. Eine Lösung ist das Runterbrechen auf die einzelnen Kanäle und die Trennung von Neukunden und Wiederholungskäufern. Denn so werden die operativen Hebel sichtbar: Wie kannst du im 1. Schritt das Wertegefüge optimieren, indem du die Akquisitionskosten senkst und/oder die Kundenwerte erhöhst? Und wie dann im 2. Schritt Wachstum erzeugen? Hilfreicher Grundlagenartikel für Marketer, die (digitale) Produkte digital vertreiben wollen.
LESSONS LEARNED
Werner Vogels‘ Learnings beim Aufbau von AWS
Plant a seed and watch it grow.
Werner Vogels, Amazon
10 Jahre gibt es Amazon Webservices jetzt. Knapp 10 Milliarden US-Dollar Umsatz machte Amazon allein in 2015 mit dem Cloud-Geschäft. Auch ohne den Großkunden „Dropbox“ (siehe weiter unten). Der Amazon-CTO Werner Vogels fasst seine Erfahrungswerte im Auf- und Ausbau von AWS zusammen. Lessons Learned und eine beeindruckende Vita.
+++ Wusstest Du, dass die wahrscheinlich größte Datenbank der Welt „Spanner“ heißt und Google gehört? +++
ONE MORE THING
Wie Dropbox die Reifen bei voller Fahrt wechselte
You’re restricted by the speed of light.
Aditya Agarwal, Dropbox
Ein halbe Milliarde Menschen lagern ihre Daten bei Dropbox. Und bis vor Kurzem hatte Dropbox diese Daten in der Amazon-Cloud (aus-)gelagert. Aus Kostengründen entschied sich der Dienst mit den beliebten blauen Datenordnern dazu, ein eigenes Hosting aufzubauen. „Diskotech“, so nennen die Dropbbox-Entwickler die Racks, von denen fünf alleine ausreichen, um alles jemals von Menschen Geschriebene zu speichern. Doch jede Hardware braucht auch eine Software und die musste erst einmal geschrieben werden. Dropbox geht „All In“ – und Wired macht ein Video draus.
BEST OF NETZWIRTSCHAFT
Die TOP5-Artikel im März
1 McKinsey: Datenströme sind wertvoller als Güterströme …mehr Wissen
2 Die Geständnisse eines CEOs: Bannerwerbung hat noch nie funktioniert …mehr Wissen
3 Territorialverhalten: Die meisten deutschen Großunternehmen nehmen die Digitalisierung nicht ernst …mehr Wissen
4 Facebook-Strategie: Mathias Döpfner spricht mit Mark Zuckerberg über die Vernetzung der Menschheit …mehr Wissen
5 Aus 500 Interviews: Die 50 wichtigsten Tools der Netzwirtschaft …mehr Wissen
+++ Geschafft! Sharing is caring! 😉 +++
PRESS PLAY
Am letzten Wochenende verbrachte ich ein wenig Zeit in meinem Lieblingsviertel in Barcelona, dem Raval. Dort, in der Nähe des Museums „MACBA“, vor dem die Skater ihre waghalsigen Kunststücke vollziehen, wurde das Substantiv Raval kurzerhand zum Verb ravalejar gemacht und in schwarzen Lettern über eine Hauswand konjugiert. Der jetzt folgende Coversong stammt von der Scheibe „Raval ta joie“ der Raval-Kombo 08001. Press Play & bis nächste Woche: „A Forest (The Cure Version)“.