Digital advertising is becoming a rather simple proposition: Facebook, Google, or don’t bother.
Ben Thompson, Stratechery
Auch wenn das digitale Spiel aktuell von den GAFAs oder FANGs dominiert wird, so betrifft der Paradigmenwechsel doch alle Unternehmen und Geschäftsfelder. Wenn aber nichts mehr sein wird, wie es war, dann ist es gut, sich an Erfolgsbeispielen orientieren zu können. Diese Orientierungspunkte umklammern wir heute mit Beiträgen über Startup-Bewertungen, die unter Druck geraten werden und Transistoren, die schon jetzt zu viel Wärme erzeugen. Mittendrin dann: Reihenweise Best Practices. In or Out?
Viel Spaß mit der 54. Ausgabe der Netzwirtschaft und folgenden Themen:
1/ To catch a falling knife? Warum die Bewertungen für Startups unter Druck geraten werden
2/ Methode: Social Listening. Über den digitalen Kulturwandel bei der Rheinischen Post
3/ Auf einen Espresso mit Wolfgang Kirschner von Ignition One oder: Wie Toyota die Konversionsrate bei Facebook um 95% steigerte
4/ Die Funnel-Strategie: Wie Google und Facebook das digitale Werbespiel beherrschen
5/ Was geht? Vorwerks Rezepte-App gehört zu den umsatzstärksten in Deutschland
6/ Was geht? The Economist wächst digital kräftig weiter
7/ Was geht? Die Selfie-Kultur pusht Makeup-Umsätze
8/ Paradigmenwechsel in Sicht: Warum Moore’s Law bald am Ende sein könnte
PRESS PLAY: Really Love, D’Angelo
Beste Grüße,
Thomas Jahn
– frisch gefiltert in Berlin –
TO CATCH A FALLING KNIFE
Warum die Bewertungen für Startups unter Druck geraten werden
The balance of caution vs. optimism is 82% to 18%
Mark Suster, Upfront
Ein Linktipp via Peter Borchers, Hubraum. Startups seien überbewertet, die Bewertungen irrational. Der Erfolg einiger weniger (i.W. soziale Medien = Facebook und mobile = Apple) gepaart mit niedrigen Zinsen saugte Kapital in den Markt und ließ die Preise steigen. Mikroökonomisch eine Verschiebung der Nachfragekurve nach oben. Nur dass das Geschäftsmodell fehlt, das die Grenzen der Gravitation außer Kraft setzen kann. Deshalb steht uns nun eine Korrektur, eine Rückkehr zum Durchschnitt bevor, analysiert Marc Suster von Upfront. Denn Investoren fangen keine fallenden Messer! Eine kleine Lehrstunde in Mikroöknomie und Psychologie …weiterlesen
METHODE: SOCIAL LISTENING
Über den digitalen Kulturwandel bei der Rheinischen Post
Die Timeline muss Teil der Redaktionskonferenz sein … die Zeitung leidet darunter nicht, sie verändert sich.
Michael Bröcker, Rheinische Post
Ein Linktipp von Joachim Braun, Frankfurter Neue Presse. Der Chefredakteur der Rheinischen Post spricht in diesem schon etwas älteren Interview darüber, wie soziale Medien und letzten Endes die Interessen der Leser in den Redaktionsalltag integriert werden können. Das ist interessant, weil Michael Bröcker auch danach fragt, wie Empathie genutzt werden kann, um ein bedrohtes Geschäftsmodell wieder urbar zu machen …weiterlesen
+++ Apropos Empathie: Ein Linktipp von Marion King – auch für Große +++
AUF EINEN ESPRESSO
Mit Wolfgang Kirschner von Ignition One oder: Wie Toyota die Konversionsrate bei Facebook um 95% steigerte
Die Informationen, die wir direkt auf der Kundenseite, bezogen auf ein Userprofil sammeln und danach direkt für die Aussteuerung eines digitalen Kanals (in diesem Fall Facebook) nutzen, ist hierbei der große Hebel und die Secret Sauce.
Wolfgang Kirschner, Ignition One
Im Interviews mit der Netzwirtschaft spricht der Geschäftsführer von Ignition One über die hauseigene Software, die das Verhalten von Nutzern auf Webseiten beobachten kann und erkennt, welche User an welchen Produkten und in welchem Ausmaß („Engagement“) interessiert sind. Dieses Wissen kann dann in einem zweiten Schritt genutzt werden, um die potenziellen Kunden zielgerichtet und effizient anzusprechen – so geschehen zum Beispiel im Fall von Toyota auf Facebook …weiterlesen (Interview / Fallbeispiel „Toyota“)
DIE FUNNEL–STRATEGIE
Wie Google und Facebook das digitale Werbespiel beherrschen
Digital advertising is becoming a rather simple proposition: Facebook, Google, or don’t bother.
Ben Thompson, Stratechery
Ein Linktipp von Thomas Knüwer, Kpunktnull. Damals, also noch vor der Netzwirtschaft, waren es vor allem die Funk- und Fernsehmedien, die Aufmerksamkeit für ein Produkt schaffen konnten. Die Holzmedien fassten dann später nach und erklärten den Rezipienten – etwas weiter unten im Funnel – warum er oder sie denn kaufen solle, was er oder sie bereits kannte (denke: Rabattgutscheine). Doch die 1:1 Übertragung dieser Aufgabenteilung in die Netzwirtschaft scheiterte: Der Banner ist bloß blasser Abklatsch seines Offline-Vorbilds und eine Segmentierung ist teurer, als die Botschaft mit der Gießkanne gleich über alle zu verteilen. Die Ausnahmen: Google und Facebook. Beide besetzen (jeweils) den kompletten Funnel, sorgen so insgesamt für Werbewirkung und ziehen in der Folge das auf sich, was die alten Medien verlieren. Sagt Ben Thompson …weiterlesen
+++ AdBlocker: Google schwenkt um und erlaubt Apps, die Werbung wegblocken +++
WAS GEHT? 3 BEST PRACTICES AUS DER NETZWIRTSCHAFT
1/ Vorwerks Rezepte-App gehört zu den umsatzstärksten in Deutschland
Die Umsätze soll Vorwerk vor allem mit Rezeptverkäufen in der App generieren.
Jochen Krisch, Exciting Commerce
Im internen Verkaufsranking der Firma Vorwerk hat die Küchenmaschine „Thermomix“ den Staubsaugerklassiker „Kobold“ bereits abgelöst. Knapp 1 Mrd. € setzten die Wuppertaler, die auch an Junique, Hello Fresh und Lesara beteiligt sind, mit dem Gerät im letzten Jahr um. Ein kräftiges Zugpferd für die dazugehörige Rezepte-App, die ebenfalls in 2015 etwa 1.500.000 € umgesetzt hat. Platz 16 im Ranking …weiterlesen
2/ The Economist wächst digital kräftig weiter
Wir sehen die Ausgabe mit den erfolgreichsten digitalen Publishern schon vor uns! Bis dahin: The Economist hat im 2. Halbjahr 2015 glänzende 31% Digitalabos mehr an den Mann gebracht. Der Zwischenstand: 300.000 der insgesamt 1,5 Mio. Abos sind nun digital …weiterlesen
3/ Die Selfie-Kultur pusht Makeup-Umsätze
We live in a society in which people increasingly put themselves on stage, so these actors need make-up.
Nicolas Hieronimus, L’Oreal
Um 10,9% ist L’Oreals Umsatz mit Make-up in 2015 gestiegen. Dass dafür auch der Drang, sich selbst zu fotografieren verantwortlich sein soll, klingt kurz überraschend und hallt dann doch plausibel nach. Die Verantwortlichen von L’Oreal jedenfalls haben dieses Phänomen, das durch HowTo-Videos noch verstärkt wird, vorausgesehen und entsprechend in digitale Kommunikation investiert …weiterlesen
ONE MORE THING
Paradigmenwechsel in Sicht: Warum Moore’s Law bald am Ende sein könnte
Think about what happened to airplanes: a Boeing 787 doesn’t go any faster than a 707 did in the 1950s — but they are very different airplanes.
Daniel Reed, University of Utah
Ein Linktipp von Benedict Evans, a16z. Moore’s Law, das Gesetz, nach dem sich die Anzahl der Transistoren auf einem Chip alle 2 Jahre verdoppelt, nähert sich einem Ende. Schon heute wird die sog. Clock Rate, also die Frequenz, mit der Prozessoren Operationen ausführen, gedrosselt, um die Wärme zu kontrollieren. Zu eng drängen sich die Transistoren bereits jetzt aneinander. Die Branche, die – das ist bemerkenswert – kollaboriert, um das Gesetz von Gordon Moore aus den sechziger Jahren einzuhalten, wird umdenken müssen. Mehr Moore ist auf Sicht keine erfolgsversprechende Strategie mehr, sagt das Wissenschaftsmagazin „Nature“ hier …weiterlesen
+++ Danke für eure Aufmerksamkeit. Wir hoffen, dass euch diese Ausgabe gefallen hat! +++
BEST OF NETZWIRTSCHAFT
Die TOP5-Artikel im Februar
1. Die wichtigsten Tools der Netzwirtschaft …weiterlesen
2. Florian Heinemann spricht über digitales Marketing …weiterlesen
3. Wie die Washington Post das Amazon-Prinzip aufs Publishing überträgt …weiterlesen
4. Warum E-Mails ein Effizienzhammer sind …weiterlesen
5. Die digitale Elite in Deutschland …weiterlesen
PRESS PLAY
Letzte Woche hatten wir mit Kendrick Lamar einen aktuellen Grammy-Gewinner „erraten“. War nicht so schwer. Noch leichter ist es natürlich, einen bereits prämierten Track auszuwählen. Licht aus, Spot an: