An allen Ecken und Enden brannte es, ständig flogen uns die Abläufe um die Ohren.
Robert Gentz, Zalando via brandeins
So geht Wachstum. Denn wenn Energie in die Beschleunigung eines trägen Körpers investiert wird, fehlt es häufig an Stabilität. Und meist auch an Profitabilität. Wachstum kostet. Für die 49. Ausgabe der Netzwirtschaft haben wir einige Fallbeispiele für erfolgreiches (und noch nicht so erfolgreiches) Wachstum kuratiert. Schwerpunkt: E-Commerce. Fehlschläge inklusive. Viel Spaß dabei!
1/ Chart der Woche: Uber-Disruptionen in New York
2/ Zalando: So geht Wachstum!
3/ Amazon: The Last Man Standing?
- A1 / Otto mit dem besten Weihnachtsgeschäft der Unternehmensgeschichte
- A2/ Amazon „Prime“ mit 500.00 Produkten von Dritthändlern
- A3/ Amazon’s Angriff auf Paketdienste (und Tankstellen?)
4/ Kurz notiert: Google, IDG und 146 Startup-Fehler
5/ Zalando steigert Markenwert um 50%
6/ Über diese Quellen bekommen deutsche Online-Shops ihre Kunden
7/ Sabbaticals, Sportkurse und Home Office für alle
8/ Auf einen Espresso mit Christian Daul, Daniel Fürg und Dominik Matyka
9/ Mit nur 25 Seiten am Tag alle Klassiker der Welt- und Businessliteratur lesen
10/ Best of Netzwirtschaft: Die Top5-Artikel im Januar
Press Play // Ruhe in Frieden, David Bowie
Beste Grüße,
Thomas Jahn
– frisch gefiltert in Berlin –
CHART DER WOCHE
Uber-Disruptionen in New York
Während es in New York immer mehr Uber-Cars gibt, fallen die Preise für reguläre Taxifahrten. Taxis verlieren und Uber gewinnt? Noch nicht: Denn in der 1. Hälfte 2015 soll Uber knapp 1 Mrd. $ Verlust gemacht haben, meldet „The Information“. Quellen: Goldman Sachs (Chart) / The Information (Verluste).
BUSINESS
Zalando: So geht Wachstum!
An allen Ecken und Enden brannte es, ständig flogen uns die Abläufe um die Ohren.
Robert Gentz, Zalando via brandeins
Das Budget war knapp, die Strategie aus der Not geboren. Marketing schafft Wachstum, drückt aber auch auf die Liquidität. Geschwindigkeit ist eine Lösung: Schneller lernen, als das Budget sinkt. Auch um das knappe Zeitfenster zu nutzen, das man im Netz nur hat. Agility, Sprints und Trial & Error – der brandeins-Artikel „Zalando’s Rennmäuse“ erzählt von der Entwicklung Zalando’s vom kleinen Online-Schuhhändler in der Berliner Torstraße zum Betriebssystem des Mode-Business …weiterlesen
BUSINESS
Amazon: The Last Man Standing?
The strategy of Amazon is the last mile strategy or last man standing.
Scott Galloway, L2 auf der DLD 2015
A1/ Otto mit dem besten Weihnachtsgeschäft der Unternehmensgeschichte
Der höchste Umsatzanstieg im deutschen Einzelhandel seit rund 20 Jahren geht an den Innenstädten vorbei.
Florian Kolf, Handelsblatt
Der deutsche Einzelhandel wächst zwar (2,8% – 3,1% in 2015). Das Wachstum findet aber nur noch online statt (+17% versus -0,6% stationär). Profitieren tut hier vor allem Amazon. Und die Unternehmen, die E-Commerce geschickt mit dem Kerngeschäft verknüpfen können. Zum Beispiel Otto, denn der Hamburger Versandhändler verzeichnete das beste Weihnachtsgeschäft der Unternehmensgeschichte …weiterlesen
A2/ Amazon „Prime“ mit 500.00 Produkten von Dritthändlern
Das Programm „Prime“ ist Amazon’s Versuch, E-Commerce durch das Hinzufügen eines Abo-Modells nachhaltig profitabel und in Sachen Marketing steuerbar zu machen. Konsequenterweise hat der Branchenprimus „Prime“ sukzessive mit Nutzen aufgeladen: Kostenlose Lieferungen, unbegrenztes Streaming von Filmen und Serien und zuletzt die Lieferung noch am Tag der Bestellung. Jetzt können auch Dritthändler ihre Produkte über Prime verkaufen: Mehr als 500.000 Artikel wurden alleine in der 2. Hälfte 2015 zum Programm hinzugefügt. Mehr Produkte, mehr Nutzen, mehr Nachfrage …weiterlesen
A3/ Amazon’s Angriff auf Paketdienste (und Tankstellen?)
Noch auf der DLD 2015 spekulierte Scott Galloway, dass Amazon Tankstellen kaufen würde, um die hohen Versandkosten in den Griff zu bekommen (Minute 6:36 im Video). Denn allein im 3. Quartal 2015 liefen die Versandkosten auf 3,2 Mrd. US-Dollar rauf. Warum also nicht gleich selbst Versender werden, anstatt den Umweg über Tankstellen oder Postfilialen zu gehen (merke: knapp 400 McPaper-Filialen)? Die „Seattle Times“ fasst Amazon’s globale Schritte in diese Richtung zusammen …weiterlesen
+++ Die große britische Curry-Krise! Uber wird in London zur Bedrohung für indische Restaurants. Die Köche wollen lieber „Taxi“ fahren …weiterlesen +++
KURZ NOTIERT
- Von A bis Z: An diesen Themen arbeitet Google / Alphabet in 2016 …mehr
- Bewegung im Publishing: Goldman Sachs soll die IDG vergolden …mehr
- 146 Fehler: Gründer und Investoren sprechen darüber, warum ihr Startup gescheitert ist …mehr
MARKETING
Zalando steigert Markenwert um über 50%
… auch der emotionale Break-Even, der Einklang zwischen Markenversprechen und seiner Einlösung, scheint geglückt zu sein.
Walter Brecht, Spirit for Brands via Horizont
Während die Marke „VW“ aufgrund des Abgasskandals – und der anschließenden Kommunikationspolitik – fast ein Drittel Wert eingebüßt hat, stieg Zalando’s Markenwert in 2015 um über 50% auf jetzt knapp 3,7 Mrd. €. Der wichtigste Werttreiber: Die Qualität im Kundenservice, sagen die Markenexperten …weiterlesen
MARKETING
So finden Kunden zu deutschen Online-Shops
Durchschnittlich die Hälfte der Konsumenten bleibt beim Altbewährten
Dominik Grollmann, ibusiness
Und altbewährt heißt: Wir gehen direkt zu Amazon oder Ebay. Andernfalls sieht die Customer Journey so aus: Der Kunde sucht zunächst nach bestimmten Informationen und landet deshalb entweder über eine Drittseite (Referral; z.B. Preisvergleicher) oder aber direkt über die Google-Suche im Shop. Dritte Möglichkeit: Wir lassen uns in den sozialen Netzwerken inspirieren. Die Rangreihung „Direkt – Referral / Suche – Soziale Netzwerke“ ist aufschlussreich – für ein vollständiges Bild fehlen aber noch Umsätze und Margen …weiterlesen
DER DRITTE LINK
Auf einen Espresso mit … Christian Daul, Daniel Fürg und Dominik Matyka
I like people admitting they were complete stupid horses’ asses. I know I’ll perform better if I rub my nose in my mistakes. This is a wonderful trick to learn.
Charlie Munger, Berkshire Hathaway
Die mögen wir auch, schauen aber erst in den Spiegel und dann ins unser Interview-Archiv. Dort fiel das Wort „Fehler“ insgesamt 16x. Ganz schön selten, aber wir hätten ja auch einfach danach fragen können. Ganze 13x wurden Fehler in einem negativen Kontext verwendet, im Zusammenhang mit Begriffen wie „Gefahr“ und „vermeiden“. 3x aber auch positiv konnotiert, begriffen als wertvolles Informations- und Steuerungssignal. Über 3 Menschen aus der Netzwirtschaft, die sich mehr Fehler wünschen, um schneller zu lernen: Christian Daul, Daniel Fürg und Dominik Matyka.
+++ 300.000$ mit einem Post verdienen? Geht, sagt Scott Galloway (ab Minute 2:12) …weiterlesen +++
MANAGEMENT & HR
Sabbaticals, Sportkurse und Massagen für alle
Work from anywhere in the world. Move cities, keep your job.
Jason Fried, Re-Work / Basecamp
Perspektivwechsel: Wie würde deine Arbeit aussehen, wenn das Geschäftsmodell deines Arbeitgebers dehr gut funktionieren würde? Ein leistungsfähiges Geschäftsmodell produziert kräftige Margen, ermöglicht Investitionen in die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter, führt uns zu dem Ziel, Mitarbeiter über bessere Arbeitsbedingungen halten und neue für das Unternehmen gewinnen zu wollen, um so stabil wachsen zu können. Wenn das Geschäftsmodell zum kompetitiven Faktor wird …weiterlesen
ONE MORE THING
Mit nur 25 Seiten am Tag alle Klassiker der Welt- und Businessliteratur lesen
How do I become a person that’s read all these books rather than talked about them?
Shane Parrish, farnamstreetblog
Mit Routine. 25 Seiten am Tag macht etwa 1 Buch pro Monat macht etwa 12 im Jahr macht … in meinem Fall in Summe (vielleicht) noch über 300 Bücher, die ich in meinem Leben lesen kann. Sagt Shane Parrish in seinem Beitrag, den ich vorsichtshalber mit der Schnelllesefunktion von Instapaper gelesen habe …weiterlesen
+++ Es wird eng für Marissa Mayer, der am härtesten arbeitenden Managerin im Valley, sagt Max Levchin …weiterlesen (ggf. den Artikel über Google suchen) +++
BEST OF NETZWIRTSCHAFT
Die Top5-Artikel im Januar
- Henry Blodget: Über die Zukunft der Medien …weiterlesen
- Via Wolfgang Blau: Eine Ode an Springers Investitionsstrategie …weiterlesen
- Inside Mobile: Exklusives Interview mit Dirk Kraus von der Yoc AG …weiterlesen
- Transformation: Warum Inkubatoren und Acceleratoren nicht funktionieren …weiterlesen
- Für Manager: Wie funktioniert eigentlich Snapchat? …weiterlesen