Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, sind Kleinigkeiten zu dem, was in uns liegt.
Henry David Thoreau
Heute, nur wenige Stunden vor dem heiligen Abend, möchten wir euch unsere Favoriten des Jahres servieren. Artikel, die uns gepackt und inspiriert haben. Gedanken, die weiter getragen haben, als nur bis zur nächsten Ausgabe. Das wirklich heiße Zeug, also. Die Netzwirtschaft, ein Adventskalender im Zeitraffer. 24 Infopäckchen zum Anlesen, Durchackern (in: 2016), zum Merken oder Weiterleiten.
Und dann: Entschleunigung. Wir wünschen euch frohe Weihnachten, ein besinnliches Fest im Kreise eurer Familien und einen guten Start in das neue Jahr!
Beste Grüße & bis bald (am 07.01.)
Thomas Jahn
– frisch gefiltert in Berlin –
VORWORT
1) Digitalisierung betrifft alle Branchen
Wir stehen noch am Anfang einer Entwicklung. Das Rennen hat noch gar nicht begonnen.
Matthias Döpfner, Axel Springer
Alle Branchen digitalisieren. Denn Digitalisierung ist keine Technik, sondern ein Kontext. Und dieser wird unser Privat- und Berufsleben Schritt für Schritt verändern. Wann und wie? Über den Zeitpunkt gibt die folgende Grafik des Netzökonomen Dr. Holger Schmidt einen schnellen Eindruck. Während die dann folgenden 23. Infopäckchen Zeugnis des schon stattfindenden digitalen Wandels sind. Unser Adventskalender aber beginnt mit einem Vorwort von Matthias Döpfner …weiterlesen
TECH & TRENDS
2) Ein Jahrzehnt in ein paar Charts
Wann und wo wir Menschen welche Informationen konsumieren, diese Frage ist auch weit außerhalb der Medienlandschaft von Relevanz. Unternehmen und Agenturen suchen alte und neue Medien, um ihre Zielgruppen zu finden, Botschaften zu kommunizieren und den Kunden zu aktivieren. 2 Foliensets belegen den Medienwandel der letzten Jahre:
- B2C: 10 Jahre in 5 Charts via Dr. Holger Schmidt …weiterlesen
- B2B: Die Traummaße moderner Medien via „Quartz“ …weiterlesen
TECH & TRENDS
3) Mary Meeker’s Internet Report 2015
Changing Business Process: One Segment at a Time.
Mary Meeker, KPCB
Ein Segment nach dem anderen wird digitalisiert. Und mehr als 2.000.000 Mal wurde Mary Meeker’s Trendreport im letzten Jahr gelesen und ist so zum Klassiker und Standardwerk des digitalen Business Developers geworden. Die 2015’er Ausgabe umfasst 200 Seiten voller Zahlen, Fakten, Statistiken. Die Kollegen von Techcrunch fassen in 24 Folien zusammen. Best of Meeker …weiterlesen
TECH & TRENDS
4) Software is eating the World
All of the technology required to transform industries through software finally works and can be widely delivered at global scale.
Marc Andreessen von Andreessen Horowitz
Die Zeit ist reif für eine kreative Zerstörung aller Branchen durch: Software? Den Begriff Software legt Marc Andreessen weit aus und fasst darunter auch Netscape, Skype und Facebook zusammen. Die These: Wenn die Anzahl der Internetzugänge dramatisch wächst und die Kosten der Softwarenutzung auf der anderen Seite dramatisch fällt, dann ist die Welt bald Software …weiterlesen
TECH & TRENDS
5) Mobile is eating the World
Everyone gets a pocket supercomputer.
Benedict Evans
Wenn Software über das Was entscheidet, dann entscheidet Mobile über das Wer, Wo und Wann. Alle, überall und immer, lautet die Antwort von Benedict Evans. „Mobile“ ist global funktionierende Infrastruktur und die entwickelt sich in 3 Phasen: In der ersten Phase entwickeln Unternehmen eine neue Technologie, in der zweiten Phase zahlen etablierte Firmen für die Nutzung der Technologie und in der dritten Phase entstehen durch die Technologie neue Unternehmen. Echtes Digitales Workout …weiterlesen
TECH & TRENDS
6) Das Internet der Dinge (IoT)
Die 3. Welle. Erst gingen 1 Milliarde Menschen stationär ins Netz. Dann folgten 2 Milliarden, die sich mobil mit dem Netz verbanden. Und wenn dann in der 3. Phase dann 10x mehr Dinge digital werden, dann ist das kein Science Fiction, sondern Prognose. Goldman Sachs …weiterlesen
MEDIEN
7) Plattform, Nische oder Nirvana
The smiling curve, the idea that value is increasingly flowing to aggregators on the right and differentiated content creators on the left; publishers are being left in the cold.
Ben Thompson, Stratechery
Einer kompletten Branche vergeht das Lachen. Der ganzen Branche? Nein, nur dem durchschnittlichen Verlag. Denn Links und rechts davon wird gelacht. Auf der einen Seite lächeln die Anbieter spezialisierter Inhalte und auf der anderen Seite lachen die Plattformen, allen voran Facebook. Mit den Verlagen und TV-Sendern dazwischen formt Ben Thompson von „Stratechery“ seine Smiling Curve …weiterlesen
MEDIEN
8) Radikales Umdenken im Publishing (Buzzfeed)
Publish content to the stream, not just links.
Jonah Peretti, Buzzfeed via Online Marketing Rockstars
Ist die eigene Webseite und der Link dorthin auf Sicht tot? Wenn das Online-Publishing nicht dem Moll-Akkord aus Inhalten, Reichweite und Vermarktung folgt, sondern – umgekehrt – danach gefragt wird, wie man für hochpreisige Bewegtbildinhalte Reichweite erzeugen kann, dann ist tatsächlich nicht die Webseite das Asset der Wahl, sondern ein eigenes Filmstudio, Social Media Know-How und ein adäquates CMS. Jonah Peretti über Buzzfeed’s Geschäftsmodell …weiterlesen
MEDIEN
9) Schneller wächst keine News-Plattform (Vice)
The scale is mobile, the problem is money. Produce high-end quality content and sell to TV. And to mobile carriers.
Shane Smith, Vice
Aus Magazin wurde digital, aus einem Nischenmedium eine allgemeine Nachrichtenplattform für die Generation Y anstelle der Baby Boomer, die das Nachrichtengeschäft sonst dominiert. Im Interview mit Jeff Jarvis erklärt Vice-CEO wie er aus dem Punk-Magazin die am schnellsten wachsende News-Plattform der Welt gemacht hat …weiterlesen
MEDIEN
10) Die Werbeagentur der New York Times
We don’t want to become an advertising agency.
Trevor Fellows, Chief Revenue Officer der New York Times
Rückwärtsintegrationen. Die New York Times berät Werbekunden, kreiert Kampagnen und spielt diese auch auf fremden Assets aus. Das Budget, 500.000$ pro Auftrag im Schnitt, läuft jetzt schon zu 15% bis 20% aller Digitalumsätze rauf, oder: 30 Mio. bis 40 Mio. $ im Jahr. Die chinesische Mauer zwischen Redaktion und Verlag bleibt, sie steht künftig nur woanders? Frédéric Filloux über tektonische Verschiebungen in der Medienlandschaft …weiterlesen
MEDIEN
11) Newsletter are eating the World
2015, das war auch das Jahr der Newsletter. Wir haben sie für euch gesammelt, die kuratierten Medieninstrumente mit der eingebauten Wertaufbewahrungsfunktion und dem Umsatz-Push:
- Die Reporter: Handelsblatt, Tagesspiegel, New York Times
- Die Magazine: Paris, theSkimm und Thrillist; gemeinsam hier …weiterlesen
KAMPAGNEN
12) Frisch von der Alm (Jung von Matt)
Digital Out of Home. Ein graubärtiger Mann setzt sich an einen Holztisch und klappt seinen Laptop auf. Gerade noch blicken wir auf die Alpen, hören Kuhglocken, als der Mann plötzlich freundlich durch ein Werbedisplay am Zürcher Hauptbahnhof blickt. Er spricht Passanten an, lädt sie ein zu sich nach Graubünden, sogar die Tickets druckt er für sie aus … und begrüßt die spontanen Schweizer dann eine Stunde später oben bei sich auf der Alm. Werbung kann so toll sein. Bitte macht mehr von so Zeugs, ja? Ab nach Graubünden … Graubünden
E-COMMERCE & PLATTFORMEN
13) Die vier apokalyptischen Reiter
Anschnallen, bitte. Es folgen 90 Folien in 900 Sekunden. Warum Amazon kein reiner Retailer bleiben kann, warum Facebook Youtube in die Knie zwingen wird, warum Google+ eigentlich schon weg vom Fenster ist und wie Apple es geschafft hat, Technik zu Luxusmargen zu verkaufen. Scott Galloway’s wilder Ritt durch die Landschaft der großen Vier …weiterlesen
E-COMMERCE & PLATTFORMEN
14) Google’s zweite Seite
Comparing the graph Google offered as evidence of a „thriving“ UK comparison market to one depicting the true state of this market to reveal the truth behind the facade.
Foundem, Preivergleicher
Fehlende Daten und falsche Bezugspunkte versperren den Blick auf die „wirtschaftliche Realität“. Der britische Preisvergleicher Foundem zerlegt Google’s Antwort auf die seit 5 Jahren laufenden Untersuchungen der EU-Kommission minutiös. Und macht sichtbar, welche Strategie Google tatsächlich verfolgen könnte. In Folien gepackter Wirtschaftskrimi …weiterlesen
E-COMMERCE & PLATTFORMEN
15) Warum Amazon keinen Gewinn macht
Profit is opinion but cash is fact.
Benedict Evans
Während der Umsatz von Amazon fast exponentiell wächst, erzielte das Unternehmen auch 20 Jahre nach der Gründung noch keine Gewinne. Das stimmt zwar, täuscht aber über das hinweg, was wirklich passiert. Benedict Evans zerlegt die Amazon-Bilanzen „top-down“ und sucht die versteckten Werttreiber im „Engelskreis“ …weiterlesen
E-COMMERCE & PLATTFORMEN
16) Der größte Pivot aller Zeiten (Facebook)
The big story in media this year … is how Facebook is about to disrupt Youtube
Scott Galloway, Clinical Professor of Marketing, NYU Stern
Wenn Galloway spricht, dann geht’s auf die Zwölf: Facebook’s Video-Traffic ist explodiert, ebenso der Umsatz mit mobiler Werbung. Waren es vor 30 Monaten noch 0%, sind es heute bereits 374 oder: 2,65 Milliarden US-Dollar. In nur einem Quartal. Die größte Kurskorrektur aller Zeiten …weiterlesen
PEOPLE
17) Elon Musk, der Game Changer
The world’s most remarkable living entrepreneur.
Chris Anderson, Autor und ehemaliger Herausgeber von „Wired“
Als Tim Urban vom Nachdenkblog „Wait but Why“ diesen Artikel über Elon Musk schrieb, hatten vier „Nationen“ eine Rakete ins All geschossen und wieder heile auf die Erde zurück gebracht: Die USA, Russland, China – und Space X. Ein Longread über den Ausnahmeunternehmer Elon Musk, der nach Paypal noch die Unternehmen Tesla, SolarCity und Space X aufbaut(e) …weiterlesen
MANAGEMENT & HR
18) Was ist eigentlich Disruption?
Because disruption can take time, incumbents frequently overlook disrupters.
Clayton M. Christensen, Harvard Business School
Disruption ist ein Prozess, in dem ein junges Unternehmen auf die Kunden zielt, die für ein bestehendes Unternehmen entweder weniger lukrativ sind („low end“), oder aber gleich einen neuen Markt kreiert („new market“). Kannibalisiere dich selbst, bevor es ein anderer tut? Dieses Mantra ist schlicht falsch, sagt Christensen und obendrein noch gefährlich. Denn eine komplette Substitution kommt spät, oder sogar nie. …weiterlesen
MANAGEMENT & HR
19) Mad Business
Vielen ist bewusst, dass sie Teil eines lächerlichen Spiels sind.
Oliver Weyergraf, im Interview mit Brandeins
Mad Business. Wir spielen es dennoch, das Konzernspiel. Zu groß ist die Angst, den Job zu verlieren und dann finanziell zu stranden. Verständlich. Die Auflösung? Vielleicht: Vertrauen. Mitarbeitern die Chance geben, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln. Rührige Naivität? Schlägt linkische Spielereien 5:0 – nicht nur so kurz vor Weihnachten …weiterlesen
MANAGEMENT & HR
20) Harte Dinge über harte Sachen
Lesetipp aus unserer hauseigenen Interviewreihe: Wie man eine Firma aufbaut, umbaut, an die Börse bringt, dann das Kerngeschäft verkauft, um den Rest zu sanieren, Massenentlassungen inklusive. Der Unternehmer und Venture Capitalist Ben Horowitz ist umtriebig und reflektiert, schreibt offen und spannend – der John Grisham der Netzwirtschaft …weiterlesen
MANAGEMENT & HR
21) Die Terminkalender von Machern und Managern
When you’re operating on the maker’s schedule, meetings are a disaster.
Paul Graham, Y Combinator
Augenöffnend: Wenn Manager und Maker (Redakteure, Designer, Entwickler) sich treffen, dann kommt es häufig zur Kollision. Beide arbeiten zwar häufig zusammen, haben aber grundsätzliche verschieden Arbeitsrhythmen. Und so kann schon ein kurzer Termin einen ganzen (halben) Tag eines Machers unproduktiv werden lassen. Die Lösung: Meeting ans Ende des Tages legen …weiterlesen
MANAGEMENT & HR
22) Tomaten für die Produktivität
Das eigene Selbst ausschließlich über die Arbeit zu definieren, kann zu einem Gefühl der Leere führen. Das Credo „work smarter, not harder“ kann da eine Antwort liefern. Eine Variante: Die Tomaten-Technik. Eine Tomate hat 25 Minuten und in diesen 25 Minuten fokussiere ich auf eine Aufgabe. Nur auf eine. Und auf nix anderes. Keine Mails, kein Facebook, … Fokus. Dann 5 Minuten Pause. Und dann zur nächsten Tomate. 8 Tomaten am Tag. Oder 40 in der Woche. Danach kommt dann das, was halt noch so ansteht: Mails, Telefonate, Termine, … Der Selbsttest sagt: Ja, es funktioniert …weiterlesen
DER DREIUNDZWANZIGSTE LINK
23) Auf einen Espresso mit … der Netzwirtschaft
Unsere heimliche Strategie ist es, so wenige Arschlöcher wie möglich pro qm bei C3 zu haben …
Rainer Burkhardt, C3
Fast ein Jahr Netzwirtschaft. Das war auch ein Jahr voller spannender Interviews, Insights und Lesetipps mit und von euch, der Netzwirtschaft. Danke, dass ihr eure Erfahrungen mit uns geteilt habt und schaut doch mal wieder hier vorbei, wenn ihr wollt …weiterlesen
PRESS PLAY
24) Giorgio by Moroder
I definitely wanted to become a musician. It was almost impossible, because the dream was so big.
Giorgio Moroder auf: Random Access Memories
Es ist Weihnachten und wenn ihr wollt, dann ist das auch die Zeit für Vertrautes und Vertrauliches: Als ich dieses Lied hörte, wusste ich, dass ich mich mit der Netzwirtschaft selbständig machen wollte …reinhören
I knew that could be a sound of the future but I didn’t realize how much impact it would be.
Giorgio Moroder auf: Random Access Memories