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Interview mit Manuel Hüttl – sugarandspice

Wer ist Manuel Hüttl? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.

Ich bin Macher und Antreiber, kreativer Ideenentwickler, Kommunikationsstratege, Fachbuchautor, Unternehmer. Privat in erster Linie Familien- und Genußmensch. Meine beruflichen Schwerpunkte sind Reputationsmanagement, Online und Analoges Marketing sowie Vertriebsunterstützung.

Fast 10 Jahre war ich als Senior Vice President EMEA bei einer der größten PR-Agenturen weltweit, WE Communications, tätig. Vor etwa 2 Jahren habe ich mich dann zur „Speedboat“-Variante entschlossen und bin in die Selbstständigkeit gewechselt, wo ich die Rolle als geschäftsführender Gesellschafter der sugarandspice communications GmbH einnehme.

Weil meine aktive Laufbahn im Nachwuchs beendet war bin ich auf die Funktionärsseite in meiner Lieblingssportart gewechselt: 2010 wurde ich als Vizepräsident ins Präsidium des Deutschen Eishockey Bunds (DEB) e.V. gewählt. In diesem Spitzensportverband habe ich vieles gelernt, was ich heute über organisations-politische Befindlichkeiten weiß.

Ich bin ein ungeduldiger und neugieriger Mensch. Ich brauche Bewegung im wahrsten Sinne des Wortes. Deshalb habe ich auch meinen Platz in der digitalen Welt gefunden. Wobei ich ein großer Anhänger analoger Qualitäten im Zusammenhang mit Digitalisierung bin!

Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.

Ich bin ein passionierter Inlinehockey-Spieler. Einmal im Jahr fahre ich mit meiner Truppe zu Freundschaftsspielen an entlegenste Orte, die uns drei Dinge bieten: Strand, Spaß und sportliche Herausforderung.

Elevator Pitch! Was macht sugarandspice communications ? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?

Süß wie die Sünde. Scharf wie Chili. Glücksgefühle. Seelenruhe. Zeit. Geist. Die „d!Conomy“ braucht Spießer und Spinner. Old meets Young, White meets Black, Digital meets Analog. Die hohe Kunst der Strategieentwicklung und die kühle Wissenschaft der Datenanalyse, perfekt aufeinander orchestriert. Wir können nicht nur Was, Wie und Wo. Wir können auch Wieviel, Warum und Wann. Weil wir aus Big Data Big Action machen. Weil wir Verhaltensmuster analysieren und alle Marketing- und Kommunikationsaktivitäten unbeirrbar darauf ausrichten. Weil wir unsere Content Strategien auf Emotional Storytelling aufbauen. Weil unsere kreativen Kampagnen Earned, Owned und Paid Media meisterhaft bespielen. Weil bei uns nicht Ihre Produktvermarktung den Geschmack vorgibt, sondern das Kaufverhalten der Konsumenten.

Unsere Superpower liegt im Zusammenspiel zwischen Content und Marketingtechnologie. Das ermöglicht uns nicht nur die Themen Bekanntheitsgrad und Leadgenerierung VOR dem CRM. Wir unterstützen Vertriebsteams auch bei der Leadqualifikation und somit beim kontinuierlichen Verbessern der Abschlußwahrscheinlichkeit.

Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?

Social Discovery ist die derzeit effizienteste Methode der Content-Streuung. Die Inhalte finden ihre jeweilige Zielgruppe. Der Consumer muss also nicht mehr mühsam nach für ihn relevanten Inhalten filtern. Über unsere exklusive Partnerschaft mit RebelMouse sind wir in der Lage, die Reichweiten sowie die Interaktionsmöglichkeiten mit den Kunden zu erhöhen. Organisches Wachstum ist also doch noch möglich!

Wir haben beispielsweise am Re-Launch des Paper Magazine´s mitgewirkt, was einen durchschlagenden Erfolg erzielt hat: der Traffic der Website wurde um 74% erhöht, der Facebook Traffic stieg um 113% an, Twitter konnten wir um 114% steigern. Darüber hinaus konnten wir die Content-Clicks verdoppeln.

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?

Wir stehen einem fast inflationären Angebot an Marketingtechnologien gegenüber. Diese eröffnen uns stets neue Möglichkeiten im digitalen Umfeld. Wir vergessen aber das Thema analoge Qualität. Oft werden die Entscheider völlig überfordert. Sie wissen noch nicht einmal, wie eine gute und effiziente Content-Strategie aussehen soll. Für mich besteht die wesentliche Herausforderung der nächsten Jahre daher in der Gestaltung relevanter Stories, die etwas bewirken. Der nächste Entwicklungsprozess hinsichtlich künstliche Intelligenz und kognitiver Technologien wird das Thema noch komplexer machen, befürchte ich.

Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?

Ich bin da wirklich hin und her gerissen. Zum einen finde ich die Dynamik und Schnelligkeit der immer neuen Services und Produkte spannend. Zum anderen erfüllt mich eine zunehmende Sorge. Das Internet wurde originär auf dem Wertegerüst der freien Meinungsäußerung und des Informationsaustauschs konzipiert. Tatsächlich sind wir aber alles andere als frei. Unsere Daten werden gesammelt und wir werden zum gläsernen Nutzer. Ich empfehle hierzu die Lektüre „The Circle“ von Dave Egger.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

…einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin (auch Print), mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst

https://www.prophet.com/thinking/altimeter/.

www.thedrum.com

Printmagazine, die ich mag: Digitus, Absatzwirtschaft, lead digital

…einen Artikel / ein Video / …, den / das Du Deinen Kunden empfiehlst

Analoge Qualität im digitalen Zeitalter“.

…ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat

„Managing the mist“ von Andrew Sillitoe

…das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit

RebelMouse

Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal einen Tag zusammenarbeiten und warum?

Mit Jean-Remy von Matt. Man hört, er sei eine Quelle kreativer Inspiration. Die einzelnen Agenturdisziplinen rücken in den letzten Jahren immer mehr zusammen. Und klassische Geschichtenerzähler wie wir müssen heute sehr breit aufgestellt sein. Kreative Kampagnen aufsetzen auf Basis relevanter Stories ist eine hohe Kunst. Ich glaube von Herrn von Matt könnte ich noch einiges lernen!