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Interview mit Heike Bedrich – Talisman Kommunikation und Imagebildung

Heike Bedrich Talisman Kommunikation und ImagebildungWer ist Heike Bedrich? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.

Media Women Connect, ein Aktionstag für 100% FrauenPower auf den Medientagen in München.

Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.

Ich schreibe für mein Leben gern in Notizbücher. Ich brauche mindestens fünf Notizbücher pro Jahr, die sich alle auf meinem Schreibtisch stapeln und in denen meine Gedanken und Ideen gut aufgehoben sind.

Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?

Talisman steht für eine nachhaltige Unternehmenskommunikation, die auf das digitale Zeitalter ausgerichtet ist. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Umsetzung internationaler Kommunikationsstrategien für den deutschsprachigen Markt.

Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart?

Der deutschsprachige Markt hinkt dem amerikanischen Markt für gewöhnlich um zwei Jahre hinterher. Die Themen, die von meinen amerikanischen Kunden aus den USA kommen, sind daher immer recht neu und noch nicht auf dem deutschen Markt etabliert. Ich konnte mich daher in den vergangenen Jahren auf das Agenda Setting neuer Themen konzentrieren. Unter anderem war ich mitverantwortlich für die Einführung neuer Themen wie Real Time Bidding, Vertikale Netzwerke oder Social Media Monitoring. Agenda Setting zeichnet sich dadurch aus, dass Themen für den deutschsprachigen Markt adaptiert werden und dass eine Aufklärungsarbeit und Einordnung für Medien und Influencer vorgenommen wird. Von Pressevertretern kann man nicht automatisch erwarten, dass sie Themen bis ins kleinste Detail durchdringen. Ich sehe mich daher als Unterstützer, als Zulieferer von Details und Fakten, in dem ich mich in die verschiedenen Spezialgebiete intensiv einarbeite und mit meinen Kunden die Bedeutung und die Auswirkungen auf den deutschsprachigen Markt diskutierte. Ich entwickele in Zusammenarbeit mit den deutschen Teams ein eigenständiges Wording, mit dem sich auch die Mitarbeiter hierzulande identifizieren können und das sich liquid durch alle Kanäle bewegen kann. Anschließend setze ich die Vorgaben aus USA im deutschsprachigen Markt um. Der Erfolg der Pressekampagnen und die gute und sichtbare Positionierung meiner Kunden bestätigen diese strikte und oft sehr anstrengende Vorgehensweise.   

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein? 

Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:

Die Digitalisierung schreitet für viele Menschen mit einer Geschwindigkeit voran, die neben Gewinnern auch viele Verlierer hervorbringen wird. Ich sehe es immer noch als eine große gesellschaftliche Aufgabe an, jeden Menschen auf dem Weg in die Digitalisierung mitzunehmen.

Herausforderung für unseren Markt:

Wir sollten versuchen ein Gleichgewicht zwischen amerikanischen und deutschen Geschäftsmodellen herzustellen. Ein Land zeichnet sich auch durch seine Eigenständigkeit und durch Unternehmer aus, die den Markt gestalten. Ich finde die Vorstellung furchtbar, dass überall auf der Welt die gleichen Anbieter den Markt gestalten. Daher sollten junge Unternehmen, Start-ups und Gründer in Deutschland noch weitaus stärker gefördert werden, als wir es bisher tun.

Herausforderung für unsere Firma:

Ich möchte weiterhin mit den rasanten Entwicklungen im digitalen Business Schritt halten können, so dass ich mit klugen Ideen und Strategien die mir übertragenen Kundenprojekte erfolgreich umsetzen kann.

Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?

Ich liebe das Internet und kann mir ein Leben ohne Internet nicht vorstellen. Was mich jedoch zunehmend ärgert sind unreflektierte Aussagen und Meinungen, die die hohe Bedeutung des Internets an sich verwässern.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst

Digitalstrategie.com, auf dem ich auch als Co-Autorin schreibe.

einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat

Auf Twitter unter @heikebedrich sammle ich die allermeisten Artikel, die ich toll finde. Am meisten fasziniert hat mich aber kürzlich der Artikel zu Likeability von Bret Easton Ellis in der New York Times. Das ist ein ganz kluger Artikel, den ich bestimmt noch öfters zitieren werde.

Hier klicken, um den Inhalt von www.nytimes.com anzuzeigen

ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat

Privat: Alle Bücher von David Mitchell wie Cloud Atlas, Chaos, Number9 Dreams, Die Tausend Herbste des Jacob De Zoet

Beruflich: Das Fachbuch Riding the way of Cultures, ein Buch über Cross-Culture Leadership von Fons Trompenaars und Charles Hampden-Turner

eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast

Die wichtigsten Impulse erhalte ich immer von internationalen Konferenzen, aber ich besuche regelmäßig auch die Frankfurter Buchmesse und lasse mich im internationalen Konferenzprogramm für Blogposts und mein Business inspirieren. Ich finde es sehr wichtig, dass ich mich nicht nur auf Veranstaltungen weiterbilde, die typisch für meine Branche bzw. für das digitale Business sind.

das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit 

WordPress – I love it! Und ich habe Canva entdeckt! Ein supertolles Tool für Designs.

Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum? Oder von welchem Experten aus Deinem Fachgebiet hast Du bisher am meisten gelernt? Und was war das?

Am allerliebsten würde ich gerne einmal einen Tag mit den Menschen zusammenarbeiten, mit denen ich auch typischerweise zusammenarbeite wie zum Beispiel dem UX-Designer Hans Albu Sanmiguel, Inhaber der Agentur SANMIGUEL in München. Meistens treffen wir uns nur für wenige Stunden, um aktuelle Projekte zu besprechen und um uns kurz upzudaten. Aber wir haben viel zu wenig Zeit, auch die Projekte umzusetzen, die wir schon lange gemeinsam machen wollen.