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Interview mit Silke Hoffmann -SH/Communication und SH/Coaching

Silke Hoffmann Communication und CoachingWer ist Silke Hoffmann? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.

www.shcommunication.de) beherrsche ich das Handwerk der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ich habe mit vielen nationalen und internationalen Teams gearbeitet und bin vertraut mit typischen Schwierigkeiten, den Erfolgskriterien und den Herausforderungen bei der Umsetzung. Durch meine über 20-jährige Erfahrung mit verschiedenen Führungsstilen und Unternehmenskulturen kenne ich die Herausforderungen, die durch unterschiedliche Arbeitsweisen, Werte und Kommunikationsgewohnheiten entstehen können. Viele Manager und Unternehmer streben nach innerer Stabilität und loten ihre Möglichkeiten und Kompetenzen aus, um sie zu verwirklichen.

Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.

Schlendern. Nichts ist schöner, als einen Tag in der Woche bewusst langsamer zu gehen, nichts vorzuhaben, den Stecker zu ziehen. Dazu kann gehören, am Samstag oder Sonntag Nachmittag genussvoll ein, zwei Stündchen zu schlafen. Ein anderes Beispiel: 2009 und 2010 bin ich vier Semester lang für meinen Master in Creative Writing jede Woche von Freitag bis Montag nach Schottland geflogen. Ohne Uhr. Mit kleinem Gepäck. Einfach noch mal Studentin sein. Herrlich! Gleiches gilt, wenn ich bei meinem Pferd bin. Der letzte Ort, wo mich ein Mensch hetzen darf.

Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?

Meine Power liegt darin, in Veränderungssituationen Ressourcen zu erkennen und zu aktivieren. Hindernisse zu hinterfragen und Lösungen zu erarbeiten. Das gilt für Menschen im beruflichen Kontext ebenso wie für Unternehmen, die ich in diesen Prozessen begleite. Wenn es beim anderen „Klick“ macht und er seine eigene Lösung oder Entscheidung vor sich sieht und voller Kraft nach vorn schauen kann und seine nächsten Schritte geht, macht mich das sehr glücklich.

Apropos Superpower: Verrätst Du uns ein „Best Practice“ Beispiel Deiner Firma, wo ihr besonders erfolgreich wart? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?

Ich erlebe immer häufiger, dass Menschen ab Mitte Dreißig in der Zwickmühle stecken zwischen beruflicher Neuorientierung, eigenem Leistungs- und Anerkennungsanspruch, Familiengründung oder -erweiterung … und der Angst zu scheitern. Hierzu kommt der eigene Stress, sich mit Kollegen oder Freunden zu vergleichen. Das kann dann schon mal zu Neid oder Missgunst führen, was wieder Konflikte nach sich zieht, die Kraft kosten. Oder dazu, dass man meint, gezwungen zu sein, genauso viel zu arbeiten wie der am Burnout stehende Vorgesetzte. Mit einem methodisch fundierten Coaching begleite ich Klienten dabei, sich umfassend mit sich selbst auseinander zu setzen und individuelle, umsetzbare Lösungen zu erarbeiten. Das kann auch dazu führen, dass jemand wie in diesem Fall, erkennt, wie gut das eigene Leben eigentlich schon ist. Oder: Dass sein Fokus völlig woanders liegt – als auf dem nächsten Karrieresprung. Oder: Dass seine berufliche Zukunft in einem viel größeren Rahmen gedacht und umgesetzt werden kann. Häufig braucht es nur 2 bis 3 Sitzungen bis die Standortbestimmung und der eigene zukünftige Fahrplan stehen.

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?

Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:

Die größte Herausforderung liegt m.E. darin, Menschen davor zu bewahren, nicht alles von sich im Netz preiszugeben und sich im Beruf und in der Freizeit von der digitalen Welt nicht zu sehr vereinnahmen zu lassen.

Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:

Ich wünsche mir viele Start-ups, die wegweisende Ideen, Produkte oder Dienstleistungen von Menschen eines jeden Alters und Herkunft umsetzen, gepaart mit Investoren, die ihnen partnerschaftlich zum Durchbruch verhelfen.

Herausforderung für unseren Markt:

Die vergangenen Jahrzehnte sind von einem starken Wertewandel geprägt. Viele Menschen fragen sich, zu wem sie gehören – privat und beruflich – an welchem Platz sie richtig sind. Unternehmen wollen wissen, ob sie noch zu ihrem Markt passen und wohin sich ihre Kunden entwickeln werden. Und Teams möchten erfahren, wie sie weiterhin Spitzenleistungen und -ergebnisse erbringen können – auch wenn alte Erfolgsrezepte nicht mehr funktionieren. Es gilt also mehr denn je, die Komplexität zu erkennen, den Wandel zu managen und dabei seinen inneren Kompass nicht zu verlieren.

Herausforderung für unsere Firma:

Die Herausforderung für mich besteht darin, mein Netzwerk an Spezialisten und den Methodenkoffer für Coaching kontinuierlich zu erweitern, um Menschen und Unternehmen strategisch in einer immer komplexer werdenden Welt und bei Veränderungsprozessen zu begleiten. Damit sie ihren Standort bestimmen können, ihre Ziele erkennen und Perspektiven entwickeln können. Auf Wunsch berate ich Menschen und Organisationen auch bei der internen und externen Kommunikation. Insbesondere bei Veränderungsprozessen ist dieses für den Erfolg ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?

Am meisten ärgern mich Spam-Mails oder die Meldungen über Trojaner. Hässlich finde ich auch die Kultur des Shit-Storms. Aber die Freude darüber, dass ich mich zu jeder Tageszeit unabhängig informieren und von überall aus der Welt arbeiten kann, ist eine tolle Errungenschaft. Das war Menschen noch vor zwei Jahrzehnten in dieser Form wie heute nicht möglich.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit (außer dem Kopf 😉

Das faszinierendste Tool, das ich im vergangenen Jahr kennen gelernt habe, ist 9 Levels of Value System. Es ist ein wissenschaftlich fundiertes Entwicklungsmodell für die Persönlichkeitsentfaltung und die Evolution von Organisationen und Kulturen. Die Arbeit mit diesem Modell bietet gute Erkenntnisse darüber, ob und wie unterschiedliche Menschen, Gruppen oder Organisationen zu einander passen – oder eben auch nicht. Für mich häufig der Schlüssel für Erfolg oder Nicht-Erfolg bei Fusionen, neuen Teams oder Führungspersönlichkeiten. Mit 9 Levels wird man sich der eigenen Werteorientierung bewusst und verschafft sich Klarheit über die von anderen, inklusive vorhandener Potenziale, Konflikte und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Deswegen werde ich meine Kenntnisse in diesem Jahr mit der Zertifizierung zum Berater dieser Methode vertiefen.

Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?

Mit Kay Oberbeck, wir waren zusammen zur gleichen Zeit in der Presseabteilung vom Springer Verlag. Das ist über 20 Jahre her. Er wird sehr viel Spannendes erlebt haben und vor ständig neuen Herausforderungen stehen.

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