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Interview mit Mark Eckert – Deutscher Tele Markt / augensturm.de

Mark Eckert Deutscher Tele Markt / augensturm.deWer ist Mark Eckert? Bitte stell Dich doch mal kurz vor. Und damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch ein kleines persönliches Geheimnis von Dir.

augensturm

Jahrgang: 1972

Studium: Wirtschaftsingenieurwesen in Dresden

Berufsweg:

1999 Gründung der Agentur

2006 Etablierung der Kreativ-Unit „augensturm“

2009 Etablierung der Mobile-Unit „dtele!GO“

2015 Einführung der APP „Addigo“

Meine Leidenschaft  – das macht mich glücklich:

Sport – vor allem Klettern und Mountainbiken … alles rund um die Magie hoher Berge und der Reiz, große Herausforderungen/Schwierigkeiten zu meistern.

Elevator Pitch! Was macht Eure Firma, wo liegt Eure Superpower?

Werbeagentur – Spezialisten in den Bereichen Web, Mobile und Print.
Unsere Spezialisierungen: Marken-Strategie, Social Media, Corporate Design, Webdesign und Webentwicklung, App-Entwicklung.

Wer ist Euer typischer Kunde?

Regionale Unternehmen (mit 100-200 Mitarbeiter) wie Freiberger Brauhaus GmbH, Vowisol aber auch (inter)nationale Unternehmen wie Beiersdorf, edding International, Glashütte Original, Elaskon, Deutsche Bahn

Die Social Media Landschaft hat sich in den letzten Jahren immer wieder verändert. Facebook ist aber nach wie vor einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Social Media Kanal.

Welche Eurer Social Media Kampagnen (oder Postings) war besonders erfolgreich? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?

Unsere Social Media Postings für die Freiberger Brauhaus GmbH waren besonders erfolgreich.

Informationen zu Freiberger Brauhaus GmbH:

Das Freiberger Brauhaus kann als Brauerei und Unternehmen auf eine rund 800-jährige erfolgreiche Bierbrau-Tradition zurückblicken. Freiberger Pils steht für Beständigkeit und Glaubhaftigkeit. Die Marke Freiberger ist frei von kurzzeitigen Trends und Hypes und Sinnbild für Kundennähe und Glaubhaftigkeit. Dies zeigt sich im großen sozialen Engagement, bei Festivitäten und Sponsorings in der Region. Das Freiberger Brauhaus verfügt über eine treue Konsumentenanhängerschaft und ist vor allem in Ostdeutschland überregional bekannt.

Das Freiberger Brauhaus hat sich 2014 entschlossen, neue Werbe-Wege zu gehen, mit neuem Claim, neuen Plakaten, neuem Webauftritt, neuen Verpackungen und vielem mehr.  Wir (Deutscher Tele Markt und unsere Kre­ativ-Unit augensturm) haben zusammen mit Freiberger und Partnern sämtliche Ar­beiten rund um die neue Kampagne, von den Plakatmotiven über Webdesign, Fa­cebook, Verpackungen bis hin zu allen Werbemitteln und Text erarbeitet und koordiniert. Seit dem Launch der Kampagne beraten und betreuen wir Freiberger in den Bereichen Design, Webentwicklung und Social Media umfassend.

Die Kampagne BLEIB WIE DEIN BIER möchte das Freiberger Bier in der Außendarstellung noch besser, selbstbewusster und kundennäher präsentieren. Die aktuellen Konsumenten des Bieres sollen sich neu und stärker mit der Marke identifizieren können. Gleichzeitig werden neue (jüngere) Käufergruppen eingeladen, das Freiberger Pils zu erleben. Mit diesem großen, mutigen aber auch notwendigen Schritt wird der zukünftige Weg für Freiberger als starke regionale Marke geebnet. Social Media spielt in diesem Zusammenhang in der Unternehmenskommunikation eine große Rolle, vor allem im Bereich B2C.

www.facebook.com/freibergerpils

14. Mai 2015, Videobotschaft zum Männertag
Organische Reichweite: 41.232 (vgl. Fan-Community ca. 9.000 Fans), 308 Likes, 308 Shares, 31 Kommentare

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Social Media Posting www.facebook.com/freibergerpils

April 2015, Bildpost – Scherz zum 1. April
Organische Reichweite: 15.240 (vgl. Fan-Community ca. 9.000 Fans), 242 Likes, 107 Shares, 87 Kommentare

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Erfolgsfaktoren & Fazit:

2 Social Media Postings auf Facebook, die zeigen, dass organische Reichweite im Facebook Marketing weiterhin möglich sind.

Voraussetzungen dafür sind abwechslungsreicher Content (mit direkten und indirektem Markenbezug) sowie eine integratives, reagibles Social Media Management.

Beide Postings haben an ihren Veröffentlichungszeitpunkten sowohl inhaltlich als auch bezogen auf ihre zeitliche Relevanz den „Nerv der Netzwelt getroffen“. Wir bieten Branded Content. Damit ist auch eine Konversation innerhalb der Fans Community möglich. Im Zuge der nachhaltig orientierten Kommunikation mit den wichtigen „Trägern“ (loyale Fans und Multiplikatoren) haben wir so die Möglichkeit gefunden, Leute zu erreichen, die dafür sorgen, dass (produkt- und markenrelevante) Inhalte weitergetragen werden – jenseits des Kerns der (per Anzahl definierter) Fan-Community.
Insbesondere das Posting zum 1. April hat gezeigt, dass die direkte „Auseinandersetzung“ mit den Kommentaren der Fans – auf einem dem Tag angemessenen Niveau – den Fans zeigt, dass ihre Wünsche, Ideen, Meinungen und Äußerungen von Freiberger wahrgenommen, beantwortet/kommentiert und geschätzt werden – im Sinne eines „Kundenservices“.

Welche Social Media Kampagne oder Social Media Post von anderen Unternehmen sollte man sich als „Best Practice“ einmal anschauen? Was waren Deiner Meinung nach die Erfolgsfaktoren?

Heiß diskutiert und zum Schmunzeln: Die BVG-Kampagne

Best Practice: Strategie

https://twitter.com/bvg_kampagne

http://www.tagesspiegel.de/berlin/die-bvg-wehrt-sich-bei-twitter-humor-gegen-den-shitstorm/11573006.html

Erfolgsfaktoren: Kampagne mit Witz trotz schwieriger „Verhältnisse“ (Unzufriedenheit rund um BVG/Nahverkehr), strategisch geplante Kampagne („Weil wir dich lieben“, Aufruf zur Aktion „Eure schönsten BVG-Momente“ mit eingeplantem „Shitstorm“ als Basis für „erfrischende Kunden(an)sprache“)

Nicht von allen Seiten Pluspunkte, aber durchaus interessanter Ansatz

Best Practice: Trolling

http://www.business-punk.com/

http://www.wuv.de/digital/facebook_satire_kundendienst_wer_dahinter_steckt

Erfolgsfaktoren: einzigartiger (Fake-)Kundendienst-Faktor durch eine „dezentrale Organisation“, mutiger Ansatz bringt hohe Responsewerte bzw. hohe Social Share of Voice-Rate dank Ansatz auf kritischem Thema „Servicewüste Deutschland“, Aufspringen auf Satire-Trend in Deutschland in Verbindung mit Social Media (Eskalation statt Deeskalation), eingehend damit: auf die Schippe nehmen aller, die die Satire nicht erkennen (können) bzw. derer, die nicht wissen (können), dass offizielle Antworten nur über die entsprechenden Konten kommen können/sollten, denen die Seite gehört (Begriff Kundendienst hebelt dies komplett aus)

Per Video-Wall in den „Kurzurlaub“ ins Bündnerland

Best Practice: Experience

 

http://blog.xeit.ch/2015/07/best-case-kampagnen-live-plakat-stellen-video-wall/

Erfolgsfaktoren: Überraschungs- Kampagne von „Graubünden Tourismus“

Sympathischer Kerl aus dem Bergland lädt über Video-Wall am Bahnhof in Zürich Passanten ein, ins Bündnerland zu kommen – spontan, herzlich und auf eine sympathische Art. Bei Zusage gibt es direkt vor Ort das Zugticket (kostenlos).

Was sind Eurer Meinung nach die Top 3 „Do´s and Don´ts“ für´s Facebook Marketing?

Do´s:

Regelmäßig posten und gleichzeitig den für das Unternehmen optimalen Posting-Rhythmus finden: Content muss abwechslungsreich und hochwertig sein– v.a. auf Krampf herbeigezogene Marketing-Themen wirken unglaubwürdig und gehen nach hinten los.

Zeit und regelmäßige Pflege um die Community aufzubauen – nicht nebenbei, sondern als Hauptaufgabe – wir sprechen hier von Monaten, nicht Stunden ;-). Wie schafft man das? Indem man den Dialog mit den Fans sucht und mit ihnen auf einer individuellen Ebene interagiert.

Ein Team (unternehmensintern bzw. in Zusammenarbeit mit einer Agentur) zusammenstellen, das sich gemeinsam über den Content Gedanken macht – und in dem sich die Spezialisten in der Umsetzung dann individuell einbringen können (Text, Grafik, Konzeption …).

Don´ts:

Keinerlei Zielsetzungen für das Facebook Marketing definieren bzw. Zielsetzungen definieren (z.B. Community-Ausbau und damit verbundene Definitionen für den Absatz), die mit Umfang und Qualität des Social Media / Community Managements nicht im Einklang stehen

Keinen lockeren Umgang mit der Community (Sprache, Inhalte) finden & langweilige Inhalte posten

Nicht auf Kommentare bzw. Posts-to-Page reagieren

Bei Problemen unglaubwürdig argumentieren

Mitarbeiter für das Social Media Marketing beauftragen, die darauf eigentlich gar keine Lust haben.

Stell Dir vor, Du hättest 3 Wünsche frei, die Dir Mark Zuckerberg bzgl. Facebook erfüllen würde. Was wären die?

Einblick in die Entwicklungsumgebungen/-prozesse sowie in die strategischen Planungen

Datenschutz: Abschaffen der Zugriffe von Third Parties auf persönliches Profil bzw. der Zugriffsrechte auf Fanpages, z.B. bei Social Media Analytics Tools

Anzeigenmanagement: weitere Optimierung bzgl. Usability im Werbeanzeigenmanager

Social Media hat die Kommunikation in den letzten Jahren stark verändert. Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein

Herausforderung für unseren Markt

Der Umgang in unserer Gesellschaft und das Miteinander haben sich durch Social Media bereits teilweise verändert. In den kommenden Jahren wird sich diese Entwicklung fortsetzen. Die Aufgabe wird für Agenturen dahingehend bestehen, am Puls der Zeit zu sein, um Empfehlungen für Kunden auszusprechen, über welche Kanäle Verbraucher auch in Zukunft erreichbar sein werden. Zudem müssen Möglichkeiten gefunden werden, auch die Verbraucher zu erreichen, die sich bewusst Marken und Werbung entziehen (Buchtipp: „Unbrandable“ von Adam N. Stone).

Herausforderung für unsere Firma

Eruieren der Themengebiete (Leistungen), die von Auftraggebern zukünftig gebraucht/gesucht werden und Ableitung der für uns damit verbundenen Tätigkeitsfelder, auf die wir uns konzentrieren.

Meine Persönliche Herausforderung

Immer geeignete Wege finden, um die Kunden zufriedenzustellen und zu begeistern und dabei immer den Fokus auf den Erfolg der Kunden gerichtet.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

einen Blog, auf dem Du Dich zu Fachthemen gerne informierst (deutsch oder Englisch)

Es gibt sehr viele Anbieter – die Kombination macht’s!

2 Beispiele:

http://www.kpg-blog.de
http://www.thomashutter.com

einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat (mit URL)

http://t3n.de/news/schuetzt-das-web-internet-ohne-mauern-626243/?utm_content=buffer7bb47&utm_medium=social&utm_source=facebook.com&utm_campaign=buffer

ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat

Dave Egger, „The Circle“

eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast (und was bzw. von wem)

Vortrag im Marketing Club Dresden zum Thema „Welche Medien braucht die Marke in Zukunft“ von Bernd M. Michael, 2008

das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit

eigenentwickeltes CRM-System für die Kundenverwaltung

Mit welchem Experten aus Deinem Fachgebiet würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten und warum?

Da fällt mir adhoc keiner ein – am liebsten arbeite ich mit meinem Team.

Da gibt es immer kontroverse und innovative Diskussionen, die uns voranbringen.