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Interview mit Christian Pfeiffer -Pfeiffer Strategic Positioning

Christian Pfeiffer Pfeiffer Strategic PositioningWer ist Christian Pfeiffer? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.

Erst Computerspiele- und Lokaljournalist, gleichzeitig Online-Magazin-Gründer und -Verkäufer in Zeiten der „New Economy“, dann Politik-, VWL- und Geschichte-Student, dann Lobbyist in Brüssel, dann Kommunikationschef einer Unternehmensberatungs-Boutique und des Consulting-Bereichs einer internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, dann selbständiger Unternehmens- und Kommunikationsberater mit dem Schwerpunkt auf die strategische Positionierung von Führungspersönlichkeiten und Unternehmen in der Öffentlichkeit. Der rote Faden: alles was ich je gemacht habe, hatte und hat stets irgendwie mit Kommunikation und Informationsvermittlung zu tun.

Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.

Bei Inlandsflügen buche ich stets einen Gangplatz in einer der drei letzten Reihen, wenn der Fensterplatz schon belegt ist. In der Hoffnung, dass niemand ernsthaft den Mittelplatz noch besetzen möchte. Dafür gehe ich zwar als einer der letzten aus dem Flugzeug – habe aber jede Menge Platz. Zumindest im Rahmen der ausladenden Möglichkeiten inländischer Fluggesellschaften. Klappt in der Hälfte der Fälle.

Elevator Pitch! Was macht Eure Firma? Und vor allem: was macht ihr am besten, wo liegt Eure Superpower?

Pfeiffer Strategic Positioning hilft Führungspersönlichkeiten, in der Öffentlichkeit und bei den von für sie besonders relevanten Zielgruppen, ihre Themen, Expertise und Anliegen zu platzieren. Wir unterstützen Einzelpersonen dabei, zum renommierten Spezialisten für Cyber-Security zu avancieren, als der gefragteste Headhunter im Markt zu gelten oder als Unternehmer die eigenen politischen Anliegen an den richtigen Stellen zu kommunizieren. Gleichzeitig helfen wir Unternehmen, ihre Positionierung im Markt zu finden: von internationalen Konzernen, die in Deutschland eine andere Wahrnehmung suchen, bis hin zu Kleinstunternehmen, bei denen wir helfen, diese zu gefragten Boutiquen aufzubauen. Entscheidend ist: Wir sind keine PR-Agentur, wir nutzen keine vorgefertigten Schablonen. Bei uns bekommt jeder Top-Level-Beratung und Maßnahmen, mit denen schnell und zielgerichtet die gesteckten Ziele erreicht werden können. Das alles kann, muss sich aber nicht immer in der medialen Öffentlichkeit abspielen.

Wie lebt ihr Digitalisierung in Eurem Unternehmen? In welchem Bereich habt ihr Digitalisierung erfolgreich um- oder eingesetzt?

Keines unserer Mandate, bei dem es nicht ausschließlich um 1:1-Kommunkation in persönlichen Gesprächen mit spezifischen Ansprechpartnern geht, verläuft ohne digitalen Aspekt. Ganz im Gegenteil: Wir setzen sogar voll darauf. Google ist die Visitenkarte unserer heutigen Zeit. Wir unterstützen unsere Mandanten dabei, diese Visitenkarte optimal mit den richtigen Inhalten zu gestalten. Und haben uns damit vom klassischen Clipping-Geschäft abgewandt, das viele Kommunikationsberater und PR-Agenturen bis heute nutzen.

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?

Kaum ein Mandant, für den wir tätig sind, der die Digitalisierung nicht als Mammut-Aufgabe ansieht – dessen Komplexität wir alle noch gar nicht vollständig durchdrungen haben. Vielleicht aufgrund der exzessiven Veränderungsgeschwindigkeit auch gar nicht durchdringen können. Dabei ist das Thema für die einen schon virulenter als für die anderen. Wichtig ist: Keiner kann sich der Digitalisierung entziehen, jeder muss sie zumindest insoweit verstehen, wie sie ihn unmittelbar betrifft. Wenn letzteres der Fall ist, sind wir schon einen großen Schritt weiter. Insgesamt liegt Deutschland, liegt Europa da weit zurück hinter den USA oder Israel. Aber anstatt unseren Rückstand immer wieder zu beschwören, sollten wir aufhören ständig daran zu denken, was wir bisher noch nicht geschafft haben. Und lieber nach vorn gehen und daran arbeiten, eine eigene Digitalwirtschaft zu etablieren – um nicht auch noch von weiteren aufstrebenden Märkten überholt zu werden. Daran arbeiten in Berlin nicht nur viele Visionäre, Gründer und Unternehmer, sondern mittlerweile auch etablierte Konzerne mit eigenen Ausgründungen und Büros. Ohne die Politik geht das nicht: Sie muss die Rahmenbedingungen für Gründer und Selbständige deutlich verbessern.

Was hat Dich bisher am meisten „am Internet“ geärgert, was am meisten gefreut?

Ständige Erreichbarkeit. Das ist die Antwort auf beide Teile der Fragen.

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst

In meinem Alter liest man auch noch klassische Print-Medien (und das regelmäßig). Was das Web angeht: Da habe ich eine Vielzahl fester Sites, die ich immer wieder besuche (aufgrund meines Berufs sind das sehr viele). Zunehmend kommt der Content aber durch Suchmaschine und Social Web zu mir. Google, Twitter, LinkedIn oder auch Snapchat bringen mich zu dem, was mich interessiert – und nicht mehr die klassische Startseite eines Mediums.

einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat

Schon viele Jahre ein reines Mode-Thema, das in der Realität nicht stattgefunden hat. Doch wenn ein Grandseigneur des Headhunting wie Hubertus Graf Douglas es heute postuliert, droht es bald wohl doch Realität zu werden: die Abkehr vom Dogma des monothematischen Lebenslauf, der keinerlei Platz für Abenteuer und Inspiration gelassen hat. Und der damit einer der größten Hinderungsgründer für Gründer- und Unternehmergeist war.

https://www.bilanz.de/exklusiv/korn-ferry-dax-konzerne

ein spannendes Buch, das Dich inspiriert hat

„Never eat alone“ von Keith Ferrazzi. Gerade in Zeiten der digitalen Kommunikation wichtiger denn je: es sind die direkten Beziehungen zwischen Menschen, die über alles entscheiden.

eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast (und was, bzw. von wem)

Zuletzt der „Tag der Deutschen Industrie“ im November 2015 in Berlin. Da ich die Gelegenheit hatte, den Raumfahrer und ISS-Bewohner Alexander Gerst nach seiner Keynote-Speech in kleiner Runde zu erleben. Und wer wollte nicht schon immer einen echten Astronauten kennen lernen?

das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit (außer dem Kopf 😉

Outlook und jegliche Apple-Korrespondenz-Software.

Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?

Mit einem Spielerberater eines deutschen Fußballprofis. Um zu lernen, welche Mechanismen und Herangehensweisen bei der Positionierung der Sportstars sich auf die Welt von Wirtschaft und Politik übertragen lassen.

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