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Interview mit Alexander Mühle – zebragruen.de

Alexander Mühle zebragruen.deWer ist Alexander Mühle? Bitte stell Dich doch mal kurz vor.

Talking Pano“, sowie drei Spezialstative für schwingungsarme Aufnahmen.

Elevator Pitch! Was machst Du beruflich genau? Und vor allem: was macht Du am besten, wo liegt Deine Superpower?

Aufgrund der Vielzahl der einzelnen Tätigkeitsfelder, vom Print bis zur Planung redaktioneller Abläufe, ist inzwischen ein Bereich entstanden, der eine Denke braucht, die über den einzelnen Fachbereich hinausgeht. Es ist vergleichbar mit dem Einsatz eines kleinen Orchesters. Um redaktionell mit Kugelpanoramen kommunizieren zu können, braucht man einen völlig anderen Blick auf das, was mit der Verknüpfung von Panoramafoto und Videoclip möglich ist. Eine andere Erzählstruktur, die völlig von der linearen Erzählstruktur des Filmes abweicht. Information wird im Raum verortet und ermöglicht der Zielgruppe eigenständig zu entscheiden, was sie wissen möchte. Dazu sind auch völlig neue Arbeitsabläufe nötig. Dieses wunderbare Feld ist mein Feld der Arbeit. Das Talking Pano ist ähnlich universal für ganz verschiedene Kunden einsetzbar wie andere Informationsmedien (Print, Video) auch.

Damit wir Dich nicht nur aus beruflichem Blickwinkel kennenlernen, verrate uns doch auch einen kleinen Spleen von Dir.

Ich brauche neben den vielen virtuellen Dingen auch Dinge zum Anfassen. Ich habe mich in den letzten Jahren vom handwerklichen Volldödel zum Erbauer von Schrankbett und Panoramastativ entwickelt. Sägen, Bohren, arbeiten mit Holz – wunderbar.

Wenn Du Dir die Netzwirtschaft insgesamt, Euren Markt, Eure Firma, Deine Position ansiehst, was werden die Haupt-Herausforderungen in den nächsten Monaten oder Jahren sein?

Herausforderung für die Gesellschaft, bzw. den Staat:

Als Chance sehe ich die Unterstützung für Neuentwicklungen an, die von Bund und Land angeboten werden. Ich konnte Hilfe im Bereich Finanzen für ein Auto erhalten, sowie eine längere Coachingphase, die mir im Bereich Marketing auf die Beine half. Die Herausforderung besteht für mich vor allem darin, dass ich alle Arbeitsfelder mit Know-How ausfüllen muss um ein neues Produkt in den Markt zu schieben. Obwohl ich recht gut mit einem Band von Fähigkeiten ausgestattet bin, sehe ich hier meine Grenzen, an denen mir auch der Staat nicht viel weiterhelfen kann.

Herausforderung für die Netzwirtschaft in Deutschland / Europa:

Der Bereich Netzwirtschaft steht und fällt vor allem mit der Lage der Unternehmen. Zumindest in der Anfangsphase ist das Netzwerken wohl ein echter Key-Factor. Meine Lage am Rand der Metropole Berlins ist da schon zu weit entfernt. Die Möglichkeit Leute und Firmen zu finden, mit denen sowohl die Chemie wie auch das Know-How stimmt ist in einer Randlage nicht gegeben. Ich habe keinen Lösungsvorschlag, wie man diese Situation verbessern könnte. Es sei denn, man verändert den Wohnsitz.

Herausforderung für unseren Markt:

Der Markt vor dem ich stehe, zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er ein Produkt wie das Talking Pano nicht kennt. Die Möglichkeiten, heute webbasierte Produkte zu entwickeln sind fantastisch. Information steht weltweit zu Verfügung.  Aber eine zunehmende Zahl von neuen Produkten an den Markt zu bringen wird schwieriger. Der finanzielle Aufwand dafür wird größer.

Herausforderung für mich am Markt:

Ein ausgereiftes Produkt wie das Talking Pano mit geringstmöglichem finanziellen Einsatz an den Markt zu bringen ist meine derzeitige Herausforderung. Ich habe mich nach verschiedenen anderen Strategien dazu entschieden, einen kostenlosen Sprachtrainer als Hilfe für den Erstkontakt in die deutsche Kultur anzubieten. Er ist lauffähig auf allen Smartphones und stellt 70 Vokabeln aus dem Bereich Lebensmittel vor. (http://zebragruen.de/test/supermarkt.html)

Was hat Dich bisher am meisten am Internet geärgert, was am meisten gefreut?

Am meisten gefreut hat mich die Möglichkeit an Informationen aus dem Bereich Kugelpanorama zu kommen. Hier konnte ich alle gängigen Software finden und testen. Usergroups mit echter Hilfe von andern Panoramern aus Australien, Frankreich, England. Ich habe diesen Bereich im Alter von 45 Jahren zum ersten Mal entdeckt und mich dadurch zum Profi entwickeln können. Das ist ein echtes Geschenk.

Was mich ärgert, ist die Unfähigkeit der großen Unternehmen wie z.B. Microsoft und Apple sich auf wirklich plattformübergreifende Standards zu einigen. Ich denke da an das Gezerre um Flash und HTML5 oder die unterschiedlichen Umgebungen für Videos. Besonders seit sich die Anzahl der möglichen Umgebungen durch die Smartphones ständig erweitert.

Welches „Problem“ (privat oder im Unternehmen) würdest Du gerne von einem Start-up gelöst bekommen?

Für mich lässt sich das einfach beantworten: Ich möchte mein Produkt bekannt machen und an Kunden herankommen. Ist doch ganz einfach, oder?

Gib uns doch bitte eine Empfehlung für…

einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin, mit dem/der Du Dich zu Fachthemen gerne informierst

Um mich schlau zu machen, schaue ich mir die Userforen von Kolor an oder andere gezielt mit einer Suchmaschine durch das Web. Als Journalist ist für mich diese Art von Recherche die schnellste.

einen Artikel, der Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert hat

Ich bin froh, dass man endlich den Kerl gefunden hat, der die Gurkengläser zu fest zudreht

ein spannendes Buch, das Dich für Dein Business inspiriert hat

Um die Antwort zu verstehen, muss man begreifen, dass meine Tätigkeit mich existenziell betrifft. Existenzangst, Zukunftsangst sind meine Mitbewohner. Ich lese in der Bibel und rede mit meinem Gott. Ich lebe von dem, was ich dort als Trost finde. Wenn alle Lampen dunkel sind, scheint dort  noch immer Licht. Ich glaube nicht, dass ich es ohne diese Hilfe bis hierher geschafft hätte.

eine Veranstaltung(-sreihe), auf der Du wirklich etwas dazugelernt hast

Ja, jetzt wo ich drüber nachdenke fällt es mir auf: Es sind keine Veranstaltungen die mir weiter geholfen haben, sonder immer das Internet. Hier finde ich die geballte Information. Auf Streams von Kongressen oder Foren. Das hat den Nachteil, dass man Einzelkämpfer bleibt. Der Vorteil ist, dass ich hier, jetzt und schnell an Infos komme.

das hilfreichste Tool / die hilfreichste Software für Deine Arbeit

Neben Photoshop Elements ist das die holländische Panoramasoftware PTGUI. PTGUI kommt mit meinen Panoramen perfekt zurecht und ist wirklich zuverlässig. Und aus Frankreich PTP von KOLOR zur Erstellung der Touren. Sie bieten zwar auch Panoramastitcher an, die mit meinen Anforderungen aber aus unerfindlichen Gründen nicht zurecht kommen. PTP ist aber als Tourenerstellungsprogramm sehr gut. Es bietet Flash (Pfui!) und HTML5 an, sowie Anpassungen für den Einsatz auf Smartphones. Dazu hat man hier auch den Support der Usergroup, der oft innerhalb von ein paar Stunden wirklich kompetente Leute aktiviert.

Mit welchem Experten würdest Du am liebsten einmal 1 Tag zusammenarbeiten, und warum?

Einen Fachmann, Fotograf und Panoramaspezialist Klaus Esser aus Düsseldorf. Von ihm bekam ich wichtige Tipps zur Verbesserung meiner Panoramafotos. Zuerst als Anfänger, später dann auch als Fortgeschrittener.

Er hat es einfach drauf und dazu eine freundliche Art, die einen vergessen macht, dass man selbst sich nicht auf seinem Niveau bewegt. Wenn man ihn anruft, wird es gleich häuslich, da im Hintergrund immer ein Wellensittich quasselt.